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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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leicht erregt. »Sie sind doch nicht von der Polizei, oder? Sie sind von der Zeitung? Zeigen Sie mir doch mal Ihren Ausweis.«
    Peter hielt Hugg seine Karte hin. »Also gut«, sagte der. »Ich erzähl's Ihnen, und wenn Sie mich dann hinhängen, sind Sie ein dreckiger Hund. Kurz vor Thatcham ist ein kleines Haus, und ich und Knast-Harry dachten, wir könnten da rein und uns ein paar warme Sachen holen. Es war ein eiskalter Abend, und das Haus schien leer zu stehen. William - das ist der, der ins Gras beißen mußte wollte nichts davon wissen, darum ließen wir ihn draußen Schmiere stehen. Dann schlugen Knast-Harry und ich ein Fenster ein, und drin waren wir. Aber es war doch jemand im Haus. Wir hatten uns gerade zwei Mäntel geholt, als wir von oben einen Mann schimpfen hörten. Da sind wir schleunigst abgehauen, haben die Mäntel in den Garten geschmissen und sind getürmt. Der verdammte William war natürlich nicht, wo er sein sollte; er war weitergegangen, und wir holten ihn ungefähr fünfhundert Meter vom Haus entfernt ein. Das war auf so einer engen, gewundenen Landstraße, und wir standen mitten drauf und sagten ihm die Meinung und überlegten, ob wir nach Newbury weitermarschieren oder hier übernachten sollten, als plötzlich ein Auto ohne Licht um die Kurve schoß. Es hatte mindestens achtzig drauf, sage ich Ihnen. Ich weiß nur noch, daß ich kopfüber in die Hecke flog, sonst ist alles schwarz. Später bin ich im Krankenhaus aufgewacht. William war tot, aber Knast-Harry kam davon. Der Kerl, der uns zusammengefahren hatte, war der Eigentümer des Hauses, in das wir eingebrochen hatten. Er war auf der Fahrt nach Thatcham zur Polizei. Ich nehme an, Mr. Crewe hat Sie zu mir geschickt?«
    Peter schwieg.
    »Ich mußte ihn belügen«, fuhr Hugg fort. »Ich konnte ihm doch nicht erzählen, daß William umkam, weil wir einen Einbruch begangen hatten. Das verstehen Sie doch, wie?«
    »Woher wußten Sie von Mr. Crewe?« fragte Peter.
    »William redete im Schlaf und quasselte immer von Leicester Crewe. Er hatte einen Mordshaß auf ihn. Ich mußte mir für Crewe eine Geschichte ausdenken, daß William ihm noch eine Nachricht schicken wollte - über die gefiederte Schlange. Dauernd hat er im Schlaf von gefiederten Schlangen ge-«
    »Von gefiederten Schlangen?« unterbrach Peter. »Was sagte er darüber?«
    »Nichts Besonderes. Redete nur immer von ihnen. Ein Name kam auch immer vor, aber an den kann ich mich nicht erinnern. War'n komischer Name, so was Ausländisches. Und dann redete er auch dauernd von einem Schlüssel.« Er machte eine Pause, um nachzudenken.
    »Sonst noch etwas?« fragte Peter gespannt.
    Hugg nickte bedächtig. »Ja, er sprach von einem großen Haus. Wie hat er's gleich genannt? Ach ja, das Haus der gefiederten Schlange. Ja, so hieß es.«
    erzählt?« Als der Peter unterließ es, sein Notizbuch zu zücken. Er wußte, daß ein Gesprächspartner beim Anblick von Block und Bleistift meist schneller verstummt als die Stimme des Gewissens. »Wissen Sie Näheres über William, seine Vorgeschichte?« »Seine was?«
    »Nun, wofür er ins Gefängnis kam?«
    »Blüten«, antwortete Hugg. »Er hat Blüten gedruckt.« »Wie hieß er mit Nachnamen?«
    » Lane - William Lane. «
    William Lane! Der Name kam ihm bekannt vor. Schlagartig erinnerte sich Peter des Protokolls, das er in Joe Farmers Schreibtisch gefunden hatte. Das Puzzle fügte sich zusammen. William Lane war der Mann, der wegen Falschmünzerei verurteilt worden war, und er war auf die Aussage Farmers hin in die graue Trostlosigkeit Dartmoors verbannt worden.
    »Sie haben das Mr. Crewe Mann nickte, fügte Peter hinzu: »Haben Sie ihm auch gesagt, daß Sie zu dritt waren?«
    Hugg zögerte. »Nein, ich sagte, wir seien zu zweit gewesen.
    Crewe sollte nicht fürchten, daß später noch einer aufkreuzen würde, um ihn anzuzapfen«, bekannte er freimütig. »Knast-Harry wußte über Lane soviel wie ich. Ja, wahrscheinlich wußte er viel mehr. Lane war mal im Krankenhaus, und Harry war da Pfleger. Wir wurden alle am selben Tag entlassen, und Harry meinte zu mir, wir sollten uns an Lane halten, dann könnten wir eine Menge Geld machen. Einmal versuchte Lane, uns abzuschütteln, aber Harry war zu flink für ihn. Harry sagte immer: ›Aus dem Vogel können wir noch viel Geld rausschlagen, wenn wir ihm auf der Pelle bleiben.‹ Das wollte ich Mr. Crewe nicht sagen, das wär für mein Geschäft schlecht gewesen. Als ich aus dem Krankenhaus kam, wollten sie mich

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