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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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»Ich hab nichts zu fürchten. Was wollen Sie, Mister?«
    Er erinnerte sich offenbar gar nicht daran, daß er beim Post Courier gewesen war. »Ehrlich gesagt, mach ich seit zwei, drei Tagen so 'ne kleine Sauftour, und gestern abend hat mir 'n Herr ein bißchen Geld für 'ne Arbeit gegeben, die ich für ihn erledigt hab, und da hab ich dann ein bißchen zu tief ins Glas geguckt.«
    »Sie waren im Gefängnis, nicht wahr?« fragte Peter, und wieder erwachte der Argwohn in den Augen des Mannes. »Ja«, antwortete er kurz, »aber das geht Sie nichts an. Was wollen Sie von mir?« »Sie haben gestern abend einen Mann gesehen, von dem Sie meinten, er hätte Mr. Farmer am Grosvenor Square getötet Sie sagten, der Mörder sei ein Taxifahrer.«
    Hugg sperrte den Mund auf. »Wer hat Ihnen das gesagt?« »Sie selbst«, antwortete Peter lächelnd. »Sie haben es dem Nachtportier beim Post-Courier erzählt.«
    Hugg war perplex. »Wirklich?« fragte er unglücklich. »Also ehrlich, wenn ich'n Schluck trinke, rede ich wie'n Buch. Aber der Kerl, von dem ich gesprochen hab, kann's gar nicht gewesen sein. Der ist nämlich tot. Ich hab doch gerade erst einem Herrn die Bescheinigung gegeben. Der Mann sah ihm ähnlich. Er hatte einen kleinen grauen Schnurrbart - aber er ist tot. Es hat ihn in Thatcham erwischt, als er und ich -« Er brach ab.
    »Wie hieß er?« fragte Peter, doch Hugg schüttelte den Kopf. »Umsonst sag ich gar nichts«, erklärte er nachdrücklich.
    »Aber Sie haben mir doch schon eine ganze Menge gesagt. « Peter war belustigt. »Sie haben mir gesagt, daß in Thatcham ein Mann gestorben ist. Thatcham ist ein Dorf bei Newbury, nicht wahr? Ja, sicher, auf der Rennbahn Newbury wird jedes Jahr das Thatcham Handicap gelaufen. Und ich glaube nicht, daß es im Lauf der letzten zehn Jahre sehr viele Leute in Thatcham ›erwischt‹ hat.«
    »Es hat ihn erwischt, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Und der Kerl, der's getan hat, dem hätten zehn Jahre gehört.«
    Hugg war ein wenig verwirrt und schien sich der Ungereimtheiten seiner Aussagen nicht bewußt. Peter war dieser Typ nicht neu. Die Hinterhältigkeit kleiner Gauner findet ihren Ausdruck in unzähligen völlig sinnlosen Handlungen. Sie neigen dazu, unwichtige Einzelheiten mit einer Sorgfalt zu vertuschen, die eines Machiavelli würdig wäre. Dieser Unbekannte von Thatcham war keines natürlichen Todes gestorben, dessen war sich Peter sicher. Er hatte ein vielleicht für ihn selbst, wahrscheinlich aber für den ehrenwerten Mr. Hugg unrühmliches Ende genommen. Er war nicht ermordet worden, sondern an den Folgen eines Unfalls gestorben. Dies alles überlegte sich Peter in einer Minute des Schweigens.
    »Was taten Sie in Thatcham?« fragte er dann. »Also, hören Sie mal, Mister -«, begann Hugg, aber Peter schlug nun einen schärferen Ton an.
    »Sie können sich überlegen, ob Sie's lieber mir oder der Polizei erzählen wollen. Sie waren heute morgen auf der Redaktion und behaupteten, der Mord sei von einem Taxifahrer verübt worden, der tot ist. Jetzt möchte ich die Wahrheit wissen. Entweder Sie machen den Mund auf, oder ich rufe Chefinspektor Clarke an.«
    Zum erstenmal zeigte Hugg Interesse. »Clarke?« fragte er überrascht. »Ist der Kerl noch nicht tot? Verdient hätte er's, nach dem, was er für Lügen über mich verbreitet hat. Dem hab ich meinen Knastaufenthalt zu verdanken.«
    Ein klappriger Alter, offenbar ein Freund Huggs, brachte diesem eine Tasse dampfenden Kaffees, die Hugg geräuschvoll schlürfte. Anscheinend hatte der Kaffee eine belebende Wirkung.
    »Ich sag's Ihnen, Mister - gegen ein bißchen Geld dafür hätt ich aber nichts einzuwenden. Also der Bursche, den ich gestern gesehen hab - ich meine, ich dachte, er wär's -, der hieß Lane und war in Dartmoor im selben Trakt wie ich. Wir sind zur gleichen Zeit rausgekommen. Ich hab ihn zu meinen Verwandten nach Reading mitgenommen, aber die waren umgezogen... « Er zögerte. » Na ja, das heißt, sie wollten uns drei - ich meine, zwei - nicht haben.«
    »Drei«, sagte Peter. »Halten Sie sich gefälligst an die Wahrheit.«
    »Gut, drei«, bestätigte Hugg nach kurzem Schweigen. »Aber ich weiß nicht, was aus dem anderen geworden ist nach dem -«
    »Nach dem Unfall?« fragte Peter, als Hugg verstummte. ».Ah - ja, nach dem Unfall«, bekannte er widerstrebend. »Gut, dann erzählen Sie mir jetzt von dem Unfall«, befahl Peter. »Sie waren zu dritt unterwegs. Wohin wollten Sie?« »Nach Newbury.« Hugg war

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