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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Crewe gegangen, aber der war auch nicht da. Ich fragte, wo seine Sekretärin sei, und man sagte mir, sie hätte gekündigt. Aber ich ließ mir ihre Adresse geben und bin hergekommen, weil ich sie fragen wollte, ob sie weiß, wo -« »Wieso hätte sie das wissen sollen?« fragte Peter. Doch dann fügte er, ohne auf eine Antwort zu warten, hinzu: »Also, wo haben Sie William Lane gesehen?«
    »In einem Obdachlosenheim. Er ist krank, halb tot schon. Er hat sich fünf Shilling von mir geliehen, weil er nach Birmingham will. Da hat er Verwandte.«
    Hugg sprach auf eine nervöse, abgehackte Weise, die gar nicht seine Art war. Er stand keinen Moment still, sondern trat ständig von einem Fuß auf den anderen. Peter hatte den Eindruck, daß ihm sogar die Zähne klapperten.
    »Aha«, sagte er nur. »Kommen Sie morgen früh um elf in die Redaktion, und fragen Sie nach mir. Aber pünktlich.«
    »In Ordnung. « Wieder dieser Eifer, diese Fahrigkeit, die gar nicht zu diesem sonst so phlegmatischen Mann paßte.
    Peter ging zum Taxi, stieg ein, schlug die Tür zu. »Ein alter Freund von mir«, bemerkte er beiläufig, ohne etwas über das Gespräch zu sagen.
    Als sie beim Essen saßen, stand er plötzlich auf und ging hinaus, um Crewe anzurufen.
    »Ich kann am Telefon nicht sprechen«, erklärte Crewe unwillig. »Wenn Sie etwas von mir wollen, dann kommen Sie heute abend vorbei - jetzt gleich, wenn Sie wollen.«
    »Haben Sie mit dem Mann, den ich als Käufer für Ihre Papiere vorschlug, Kontakt aufgenommen?« fragte Peter, und Crewe antwortete etwas freundlicher, das habe er getan, fügte sogar ein wenn auch widerwilliges Wort des Dankes an.
    »Ich glaube, ich kann mit ihm zum Abschluß kommen. Ich habe mit ihm telefoniert und gehe morgen abend zu ihm. « Den Rest des Abends war Peter strahlender Laune. Er hatte das kleine Restaurant des Hotels gewählt, wo Daphne sich ein Zimmer genommen hatte, und kurz nach halb zehn trennte er sich von ihr, um in die Redaktion zu fahren und die Nachrichten zu sichten, die im Lauf des Abends über den Mordfall Farmer eingegangen waren. Die Leichenschau war auf den folgenden Dienstag festgesetzt. Unter seinen Briefen fand er einen von Clarke, in dem dieser ihn bat, sich bei Gelegenheit in Scotland Yard zu melden.
    Schließlich setzte er sich an seine Maschine und ratterte fast eine ganze Spalte herunter, über die der Nachtredakteur allerdings nicht gerade in Jubel ausbrach. »Da ist ja praktisch nichts dran. Haben Sie denn heute nichts Neues aufgetan? Das stand doch alles schon in den Abendausgaben, und das meiste haben Sie von den Agenturen geklaut. «
    »Ich find's trotzdem nicht schlecht«, meinte Peter.
    Wenn er einer heißen Story auf der Spur war, war er unermüdlich. Um Mitternacht trieb es ihn in die triste Gegend um die Victoria Dock Road, wo er zum Glück einen Polizisten traf, den er kannte und der schon sehr lange in diesem Revier war.
    »Was haben Sie denn auf dem Herzen? Ich hab Sie vorhin mit einem der Uraltbürger von hier reden sehen«, sagte der Sergeant. »Geht's Ihnen um das Lokalkolorit, oder sind Sie hinter einer Story her?«
    »Ich arbeite am Mordfall Farmer«, sagte er.
    »Ah ja. Der hatte früher hier eine Kneipe, das Rose and Crown. Ich bin ziemlich sicher, sie war nur die Fassade für schwunghafte Hehlergeschäfte. «
    »War Farmer damals verheiratet?«
    »Nein, Frau hatte er keine, aber immer ein Mädchen am Wickel.« Der Name Lewston sagte dem Sergeant nichts. »Nie gehört«, erklärte er, während sie eine lange, düstere Straße entlanggingen. Er blieb stehen. »Da ist das Rose and Crown. «
    Es war eine häßliche kleine Wirtschaft an einer Straßenecke. »Farmer hat früher da gewohnt. Unser Viertel wird noch richtig berühmt«, sagte der Sergeant lachend. »Da, im letzten Haus hatten wir eine Falschmünzerei, die in einem Großeinsatz ausgehoben wurde.«
    »William Lane?« meinte Peter.
    »Ah, Sie kennen den Fall? Ja. Lane. Wir schnappten ihn mitsamt seinen Maschinen und ungefähr tausend französischen Banknoten. Wir bekamen einen Tip, und Sweeney kam vom Yard herüber. Um elf Uhr abends schlugen wir zu und erwischten Lane praktisch auf frischer Tat. Er hat, soviel ich weiß, sieben Jahre bekommen. Farmer war der Hauptbelastungszeuge.«
    »Können Sie mir etwas über Lane erzählen?«
    Der Sergeant schüttelte den Kopf, während sie langsam auf das Haus zugingen. »Nein. Er hatte vielleicht drei, vier Wochen hier gewohnt, als wir die Razzia machten. Keiner der

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