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0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

Titel: 0541 - Der Sohn des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschwand er in einer Nebelwolke.
    ***
    Sie hatten sich an einen kleinen Tisch in einer dunklen Nische gesetzt und Speise und Trank geordert. Hier war es zwar auch nicht viel billiger als in der verwanzten Spelunke, aber wenigstens stimmte das Ambiente und rechtfertigte nach Tendykes Ansicht immerhin einen Teil des Preises.
    Der Abenteurer zerteilte sein Fleisch in mundgerechte Stückchen und rührte lustlos mit dem Löffel in seinem Mehlbrei.
    Zamorra nahm einen Schluck aus dem Weinbecher. »Was ist los?« fragte er.
    »Ich habe jetzt diesen verdammten Gaul am Hals. Das ist los.«
    Er sprach leise, so daß niemand ihn hören konnte.
    Zamorra paßte sich der Lautstärke an.
    »Warum bist du dann hier hereingestürmt und hast nach dem Pferdedieb gebrüllt?«
    »Ich wollte ihm seinen Plan zunichte machen, was auch immer er hier vorhatte. Ich dachte, er würde sich auf das Biest schwingen und davonreiten. Immerhin kann oder will er nichts gegen mich unternehmen. Er versucht zwar stets, meinen Lebensweg zu manipulieren, aber bei direkten Konfrontationen ist er meist hilflos. Hier wie in unserer Zeit. Aber du mußtest dich ja unbedingt einmischen.«
    »Mir blieb nichts anderes übrig«, wehrte Zamorra ab. »Es lief darauf hinaus, daß es mir an den Kragen gegangen wäre. Also habe ich versucht, zu retten, was zu retten war. Wenn du das nächste Mal beabsichtigst, dich mit deinem Altvorderen anzulegen, sag mir rechtzeitig Bescheid. Dann kann ich mir vorher einen Plan zurechtlegen und muß nicht blindlings agieren. Wir hatten Glück, daß es so verlaufen ist.«
    »Wenn du dich das nächste Mal einmischt, solltest du das lieber vorher mit mir absprechen«, entgegnete der Abenteurer.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, du siehst das ein wenig falsch. Ich habe dich nicht mit in diese Zeit genommen, um mir ein paar zusätzliche Probleme auf die Schultern zu laden. So geht es nicht. Wir sind aufeinander angewiesen. Denk bitte demnächst daran.«
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Es führt zu nichts, wenn wir uns streiten. Fakt ist, daß wir in unserem eigentlichen Problem noch keinen Schritt weiter sind. Dafür habe ich jetzt diesen verdammten Gaul am Hals.«
    »Wir haben also ein Pferd. Wo ist das Problem? Daß wir zu zweit auf einem Pferd sitzen müssen?«
    Tendyke winkte ab. »Hast du nicht gehört, wie höhnisch er mir zurief, daß ich mein Pferdchen nun wieder habe? Als meine Mutter starb, habe ich sein Geschenk abgelehnt. Und dank deiner fantastischen Aktion habe ich das Biest jetzt doch in meinem Besitz. Das Geschenk des Teufels. Nun hat er erreicht, was er wollte.«
    »Verkauf es doch.«
    »An wen? Und wie? Hast du schon einmal versucht, ein Geschenk des Teufels zu verkaufen? Es kommt unweigerlich immer wieder zu mir zurück. Du kannst es höchstens selbst weiterverschenken. Aber warum sollte ich einem anderen Menschen so etwas antun? Über seine Geschenke bekommt der Teufel Macht über die Beschenkten. Er kann sie beeinflussen. Sie unterliegen seinem Willen. Eben das hat er mit mir vor.«
    »Falls du mir die Schuld dafür geben willst, vergiß es«, sagte Zamorra. »Diese Suppe hast du dir selbst eingebrockt.«
    »Ich muß das Vieh irgendwie loswerden«, brütete Tendyke. »Ich kann es nicht behalten. Ich darf es einfach nicht.«
    »Du bist in der falschen Zeit«, sagte Zamorra.
    Der Abenteurer sah auf. »Was willst du damit sagen?«
    »Wir sind in der Vergangenheit. Asmodis hat einen Fehler begangen. Er hat das Pferd dem falschen Robert überlassen. Nicht dem, der in dieser Epoche zu Hause ist, sondern dem Gast aus der Zukunft. Er weiß das nur nicht. Daß wir das Pferd nicht mit in die Gegenwart nehmen können, dürfte dir klar sein. Das würde zu einem erneuten Bruch des Raum-Zeitgefüges führen. Also läßt du das liebe Tierchen einfach hier zurück. Das belastet weder dich noch dein anderes Ich an anderer Stelle in dieser Zeit. Sonst noch Probleme?«
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Wenn du’s so sagst, wird’s wohl so sein, ja? Du bist ein beneidenswerter Optimist.«
    »Deshalb lebe ich noch immer«, sagte Zamorra.
    Tendyke nahm wieder einen Schluck Wein.
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was es mit diesem Grab auf sich hat und was mein Erzeuger hier wollte…«
    ***
    Etwas später gesellte sich einer der anderen Männer zu ihnen. Er brachte für jeden von ihnen einen Krug Bier.
    Bier auf Wein, das laß sein , erinnerte sich Zamorra an das alte Sprichwort.
    Nur konnten sie den Mann

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