0541 - Der Sohn des Höllenfürsten
auch bei früheren Zeitreisen schon miteinander zu tun gehabt!
Er konnte froh sein, daß Asmodis nicht mit seiner Magie arbeitete. Doch der Fürst der Finsternis schien die gleichen Gedanken zu hegen wie Zamorra -nur nicht durch Zauberei besonders auffallen!
Das bedeutete, daß Asmodis hier noch aktiv werden wollte. Daß er etwas plante, ohne seine Identität als Dämon aufdecken zu wollen.
Zamorras Dilemma war, daß er das Oberhaupt der Schwarzen Familie mit ziemlicher Sicherheit nicht daran hindern durfte, um die Geschichte nicht zu ändern.
Die beiden Schwerter klirrten gegeneinander. Funken sprühten, und über Gwaiyurs Schneide lief ein seltsam heller Lichtschein.
Asmodis hatte so stark zugeschlagen, daß er Zamorra das Schwert fast aus der Hand geprellt hätte.
Während Zamorra dadurch gehandicapt war, daß er Asmodis nicht töten durfte, kannte der Dämon keine Hemmungen. Er sah in Zamorra nur den Feind, der ihm wieder in die Quere kam.
Den Feind, den er nach Möglichkeit beseitigen mußte.
Ohne selbst auf seine Verteidigung zu achten, hieb er wild und beidhändig mit seinem Schwert auf Zamorra ein.
Zamorra hatte Mühe, die Hiebe zu parieren. Und er bekam keine Chance, selbst einen Gegenangriff zu starten. Er verstand leidlich gut mit dem Schwert umzugehen, aber gegen den Stahlwirbel, den Asmodis vor ihn entfesselte, kam er einfach nicht an.
Er mußte immer weiter zurückweichen.
Bei der Wucht, mit der Asmodis zuschlug, würde ihm auch das Kettenhemd nicht helfen. Selbst wenn Asmodis’ Schwert die Kettenglieder nicht durchschlug, würde die Aufprallwucht Zamorra die Rippen zerschmettern und für innere Verletzungen sorgen - und für einen Schmerzschock, der dem Höllenfürsten den Todesstoß ermöglichte.
Wieder und wieder glühten die Funken, wenn die Schwertklingen gegeneinander bissen…
Und immer wieder entstand dieses eigenartige Aufleuchten entlang der Schneide des Zauberschwertes.
Zamorra konnte nur hoffen, daß die Zuschauer nicht auf dieses seltsame Phänomen achteten.
Plötzlich stolperte er.
Er konnte sich nicht mehr fangen und stürzte zu Boden.
Er rollte zur Seite.
Wo er gerade noch gelegen hatte, hieb Asmodis das Schwert eine Handbreit tief in die Holzbretter des Fußbodens.
Es machte ihm auch nicht die geringste Mühe, das Schwert sofort wieder loszureißen und erneut gegen Zamorra zu schwingen.
Weiter konnte Zamorra nicht ausweichen, weil er gegen Tisch- und Stuhlbeine stieß.
Er parierte den nächsten Schwerthieb des Höllenfürsten…
...und beim übernächsten wurde ihm Gwaiyur aus den Händen geschlagen!
Das Schwert wirbelte durch den Raum und blieb mit der Spitze in der Lehmwand stecken.
Zamorra griff nach einem Stuhl und wuchtete ihn Asmodis entgegen.
Aber das Schwert zertrümmerte das Holz und drang fast bis zu Zamorra durch.
Von einem Moment zum anderen sah er die Schwertspitze unmittelbar vor seinem Gesicht.
Aber anstatt jetzt einfach zuzustoßen, holte Asmodis erneut aus!
Er wollte Zamorra nicht erstechen, sondern ihm den Kopf spalten!
Das Schwert pfiff, beidhändig geführt, wieder durch die Luft heran!
***
Doch die Klinge verfehlte Zamorra.
Nur um Zentimeter, aber immerhin!
Unmittelbar neben seinem Kopf hackte es in Holz!
Asmodis brüllte auf.
Für ein paar Sekunden erstarrte der Höllenfürst in seinen Bewegungen. Dann bäumte er sich auf.
Abermals gab er das urwelthafte Brüllen von sich.
Da sah Zamorra den Dolch blitzen, mit dem Romano gerade zum dritten Mal zustieß.
Diesmal blieb die Klinge in Asmodis’ Körper stecken.
Der Fürst der Finsternis taumelte zur Tür und ließ sein Schwert im Holzfußboden stecken. Er wankte hinaus, Romano folgte ihm.
Aber auf rätselhafte Weise war Asmodis schneller in seinen Bewegungen, trotz der Verletzung.
Zamorra richtete sich langsam wieder auf.
Die Männer starrten ihn an.
Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und atmete tief durch.
Seine Muskeln schmerzten. Es hatte nicht viel gefehlt, und Asmodis hätte ihn in handliche Scheiben geschnitten. So wieden Dämon hatteer noch nie jemanden das Schwert führen gesehen, mit solcher Schnelligkeit und solcher Kraft. Das blieb normalerweise den Helden in Fantasy-Filmen oder -Romanen Vorbehalten.
Romano trat wieder ein. Er nickte Zamorra zu.
»Seid Ihr in Ordnung, Herr deMontagne?«
»Ich lebe noch, wenn Ihr das meint«, ächzte Zamorra. »Ich danke Euch für Eure Hilfe.«
»Ich denke, wir sind jetzt quitt«, sagte Romano. »Ihr habt mir geholfen, und
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