0541 - Im Banne des Panikfeldes
Mausbiber, winkte Ras Tschubai zu und verließ den Kontrollraum.
Die beiden Teleporter begaben sich in den Hangar, in dem auch der Gleiter stand, und bereiteten sich auf ihren Ausflug vor.
Sie legten sicherheitshalber die Kampfanzüge an.
„Wir können das Ding da nicht immer mit uns herumschleppen", sagte Gucky und deutete auf den Transmitterkäfig. „Ich schlage vor, wir bringen es bis wenige Kilometer vor den errechneten Ort und verstecken es dort. Dann sehen wir uns erst einmal in Ruhe um. Was meinst du dazu?"
„Einverstanden", stimmte Ras ihm zu. „Das erscheint mir auch ungefährlicher. Den Rest der Strecke können die anderen notfalls auch zu Fuß zurücklegen, wenn sie nicht fliegen wollen."
Sie konzentrierten sich auf ihren imaginären Zielpunkt, hielten den Transmitter fest zwischen sich - und entmaterialisierten.
Natürlich konnten sie nicht wissen, welche Bodenformation sie antrafen, also waren sie vorsichtig genug, einige hundert Meter in vertikaler Richtung zuzulegen, eine Maßnahme, die sich bei der Rematerialisation bestens bewährte. Als sie nämlich wieder sehen konnten, lag die felsige und zerklüftete Gipfellandschaft eines Gebirges nur dicht unter ihnen.
Sie landeten in einer flachen Mulde zwischen zwei Gipfeln, hoch über dem eigentlichen Plateau, wo nach den Berechnungen irgendwo der Empfangstransmitter der Unbekannten stehen mußte. Gucky ließ den mitgebrachten Käfig los und überzeugte sich davon, daß er auch bei Belastung nicht kippen konnte, dann meinte er: „Hier steht er gut. Von hier oben aus hat man eine gute Aussicht, außerdem sieht uns selbst niemand. Ras, wir haben mal wieder unverschämtes Glück gehabt - wir sind Sonntagskinder."
„Du vielleicht, ich bin an einem Montag geboren, wenn ich mich recht entsinne. Es ist ungefähr anderthalbtausend Jahre her."
„Scherzbold!" bemerkte Gucky und bückte sich, als er zum Rand der Mulde ging und über ihn hinwegblickte. „Eine herrliche Aussicht hat man von hier ..."
„Dann sichten wir mal", schlug Ras vor und legte sich neben ihn.
In der Tat hatten sie von hier oben aus eine großartige Sicht.
Nur die Randgebirge des Hochplateaus versperrten den Blick nach Westen. Die Ebene selbst wirkte wie der Grund eines abgeflachten Kraters, der von seinen Wänden gegen Wind und Wetter geschützt wurde. Eine dieser Wandseiten wurde von dem Gebirge gebildet, auf dessen Gipfeln die beiden Teleporter nun versteckt in der Mulde lagen.
Das Plateau unter ihnen war offensichtlich leer. Weder von dem Großtransmitter noch von dem eingefangenen Pyramidenschiff war die geringste Spur zu sehen.
„Die Brüder haben sich gut getarnt", stellte Gucky nach einer Weile enttäuscht fest. „Wie finden wir sie?"
„Die anderen müssen entsprechende Geräte mitbringen. Soll ich zurück und Bericht erstatten?"
„Gut, ich warte hier."
Ras zögerte. Er sah hinab in den Kratergrund, dessen Durchmesser gut fünf Kilometer betrug.
„Du wartest wirklich hier?" vergewisserte er sich.
„Ja, ich warte! Bin ich lebensmüde?"
„Das kann man bei dir niemals wissen", versicherte Ras und konzentrierte sich auf die Rückteleportation zum Schiff. „Vergiß nicht, den Transmitter empfangsbereit zu machen."
Dann war er verschwunden.
Gucky erhob sich und schaltete den Transmitter ein. Dann kehrte er zu seinem Beobachtungsplatz zurück und schaute abermals in die steinige Ebene hinab. Er hoffte noch immer, wenigstens eine Spur dessen zu entdecken, wgs dort unten verborgen war.
Es gab Risse in der relativ glatten Oberfläche, aber sie waren zu unregelmäßig und willkürlich gezogen, um Abgrenzungen versenkbarer Anlagen sein zu können. Oder täuschte auch das?
Gucky gab sich Mühe, einige der schmalen Risse von Anfang bis Ende zu verfolgen, aber er fand keinen Zusammenhang.
Manchmal endete ein solcher Riß mitten im Gelände, um sich an anderer Stelle völlig unmotiviert fortzusetzen.
Unmotiviert...?
Er kam nicht mehr dazu, seinen Gedanken zu Ende zu denken.
Hinter ihm war ein Geräusch. Atlan trat aus dem Transmitterkäfig und kam zu ihm. Wortlos sah er in den riesigen Krater hinab.
Gucky blieb ebenfalls stumm und stellte keine Fragen. Er wußte, daß die anderen folgen würden, wenn der Transmitter das Freisignal sendete.
„Das ist kein natürliches Hochplateau", sagte Atlan endlich.
„Man hat es künstlich geschaffen. Auch die Bodenrillen! Ich glaube, wir haben es gefunden."
„Bringt jemand Detektoren mit?"
„Baiton Wyt, er ist ja
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