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0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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viele Parallelzeiten, verstehen?"
    „Tolot verstehen", antwortete der Haluter, unwillkürlich die Redeweise Tolpons benutzend. „Kann Tolpon auch sich selbst zeiten?"
    „Nein, nur andere Objekte."
    „Na, das ist immerhin schon sehr beachtlich", erklärte Gucky.
    „Natürlich kann Tolpon mir nicht das Wasser reichen, wie man auf Terra sagen würde, aber er wäre ein willkommener Bundesgenosse. Tolpon, dürfen wir dich zum Leiter unserer Expedition bringen?"
    „Was soll Tolpon dort?"
    „Wir könnten unsere Aktionen koordinieren", schlug Tolot vor.
    „Außerdem besitzen wir ein Raumschiff, so daß du später diesen Planeten verlassen kannst, wenn du willst."
    Der Zeiter hob die gespreizten Hände bis auf Gesichtshöhe, dann streckte er sie seitwärts aus.
    „Tolpon noch nicht gehen von diesem Planeten", entgegnete der Blaugeschuppte. „Und wenn, dann nehmen Raumschiff von Göttern oder Diener von Göttern. Tolpon wird euch verlassen.
    Möget ihr Dhuguluk finden und niemals vor ein Bleew geraten."
    Das seltsame Wesen drehte sich um und watschelte auf seinen kurzen Beinen zum Schott der Antigravröhre.
    „Warte!" rief Gucky und setzte seine telekinetische Kraft ein.
    Das Tolpon blieb ruckartig stehen. „Warum willst du nicht mit uns kommen, Tolpon?"
    „Soll ich dich zeiten, Gucky?" fragte der Blaugeschuppte ernst.
    Der Ilt zeigte seinen Nagezahn.
    „Du kannst mich nicht durch die Zeit zwinkern, wenn ich nicht will, Flackerauge. Versuche es doch!"
    Tolpon spannte seine Muskeln an, doch gegen Guckys telekinetische Kraft richtete er nichts aus. Er vermochte sich um keinen einzigen Millimeter zu bewegen.
    „Es geht nicht", gab Tolpon in gelassenem Tonfall zu. „Gucky sehr große Kraft, aber er kann Tolpon nur festhalten, ihn nicht zwingen, zu handeln, wie Gucky will."
    „Das hätte ich dir gleich sagen können, Gucky", sagte Tolot.
    „Du hast vorschnell gehandelt."
    „Ich sehe es ein", gab der Ilt zu. „Tolpon?"
    „Tolpon hören."
    „Wirst du mich durch die Zeit zwinkern, wenn ich dich freigebe?"
    „Nein", antwortete der Zeiter. „Tolpon kann dich nicht anderen Zeiten zumuten."
    Er wandte sich um, als der Mausbiber ihn freigab.
    „Gucky brauchen Dhuguluk. Tolpon hofft, daß er es finden.
    Hört auf das, was von oben kommt."
    Er sprang mit einem Satz in die Antigravröhre und entschwand den Blicken der drei Freunde.
    Baiton Wyt bückte sich und musterte Guckys Gesicht durch den volltransparenten Helm hindurch.
    „So verdattert habe ich dich noch nie gesehen, Einzahn", sagte er spöttelnd.
    „Bisher hat ihn auch noch keiner eine Zumutung genannt", meinte Tolot. „Aber diese Bemerkung des Zeiters sollte uns weniger beschäftigen als die Mahnung, auf das zu hören, was von oben kommt."
    Baiton richtete sich auf und blickte den Haluter nachdenklich an.
    „Meinen Sie, das wäre wörtlich gemeint gewesen, Tolot?"
    Der Gigant schaltete seinen Energietaster ein und richtete den halbkugelförmigen Antennenkopf nach oben.
    „Vielleicht doch. Jedenfalls ..." Er stockte.
    „Was ist los?" fragte Baiton Wyt.
    „Drei Raumschiffe", antwortete der Haluter. „Sie nähern sich aus dem interplanetarischen Raum der Nachtseite von Pförtner, wissen aber offenbar noch nicht genau, wo auf der Nachtseite sie uns suchen sollen."
    Er blickte den Ilt an.
    „Gucky, mit deiner Hilfe könnten wir die Besatzungen der Schiffe täuschen. Ich schlage vor, du teleportierst mit Wyt in die GEVARI und richtest Atlan von mir aus, er möchte unbedingt auf den Einsatz von Aktiv-Ortungsgeräten verzichten. Ich dagegen werde meinen Energietaster eingeschaltet lassen, damit meine Ortungsimpulse auf den Fremdenergietastern der Schiffe erscheinen. Sobald ich merke, daß die Fremden ihren Kurs auf mich richten, entferne ich mich in Richtung Tagseite. Später kannst du mich ja zurückholen, Kleiner."
    Die eben noch glanzlosen Augen des Mausbibers strahlten vor Freude darüber, daß er gebraucht wurde.
    „Selbstverständlich, Icho", versicherte er und streckte die Hand aus. „Komm, Exzellenz Balty, unternimm etwas gegen dein angeborenes Phlegma!"
    Icho Tolot blickte noch einige Sekunden lang auf die Stelle, auf der eben noch Gucky und Wyt gestanden hatten, dann eilte er zum Antigrav-lift und sprang in das nach unten gepolte Kraftfeld ...
    Eine knappe Stunde später verließ der Haluter das Stadtgebiet und jagte über eine zerklüftete Eisfläche. Er setzte die Laufarme ein, um seine Geschwindigkeit bis zum Maximum zu steigern. Im

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