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0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, dann hatte er beschleunigt. Es war ein Manöver, das bei Handsteuerung einem Selbstmordversuch gleichgekommen wäre; nur die effektive Funktionsverschmelzung von Emotionaut und Schiff ermöglichte es bei einem vertretbaren Risiko.
    „Keine Fremdortungsimpulse mehr", meldete Tolot.
    Kosum lächelte verkrampft. Auf der Stirn des Emotionauten standen Schweißperlen.
    Die GEVARI beschleunigte noch stärker, dann stieg sie über den Rand der Felsrinne, legte sich in Normalfluglage zurück und schwenkte nach Südosten ab.
    „Ausgezeichnet", sagte Tolot über Lichtleiter. „Halten Sie diesen Kurs, Kosum. Er führt uns genau auf eine verlassene Stadt zu.
    Ich übermittle Ihnen die Ortungswerte."
    „Verstanden", gab Kosum zurück. „Ich werde einige Kilometer vor der Stadt nach Nordosten schwenken, um die Stadt herum fliegen und dann Kurs Südwest halten, bis wir in die Nähe des Schmalseitengrats kommen."
    Seufzend erwachte Merkosh aus der Paralyse. Er blickte sich um. Das durch transparentes Fleisch und glasartige Schädelknochen schimmernde Gehirn mit seinen pulsierenden Arterien und Venen machte jedem Betrachter klar, daß Merkosh trotz humanoider Körperformen kein Mensch war.
    Atlan lächelte.
    „Ich war es. Ich habe Sie paralysiert, Merkosh. Sonst hätten Sie uns totgelacht ."
    Der Gläserne verzog den Stülpmund.
    „Danke, Lordadmiral."
    Atlan erklärte ihm in Stichworten die Lage und schloß: „Falls es uns gelingt, ein sicheres Versteck zu finden, werden wir abwarten, bis der Gegner die Suche aufgibt. Möglicherweise; können wir in der Zwischenzeit klären, welche spezielle Aufgabe den Eingeborenen von ihren Befehlshaberin zugewiesen ist."
    „Sie nehmen an, daß die Eingeborenen von Pförtner eine spezielle Aufgabe zu erfüllen haben?"
    Der Arkonide nickte.
    „Da sie niemals auf Pförtner entstanden sein können, wurden sie von einer anderen Welt hierher gebracht. Schon das erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß ihre Ansiedlung zweckgebunden ist.
    Dazu kommt, daß Pförtner sich im gleichen Sonnensystem wie GEPLA-I, also in der Nähe einer Befehlszentrale befindet."
    Unterdessen war das Diskusschiff nach Nordosten abgeschwenkt und steuerte in Schräglage um eine verlassene und konservierte Stadt herum.
    „Der Gegner hat uns noch nicht wieder ortungstechnisch erfaßt", meldete Tolot.
    „Ausgezeichnet!" sagte Atlan.
    „Ich weiß nicht...", warf der Zentaur zögernd ein. „Trotz unseres Anti-Ortungs-Schirmes sollte es doch dem Gegner möglich sein, ein einmal geortetes Schiff nicht wieder zu verlieren."
    „Sie denken an eine List?" fragte Toronar Kasom gedehnt.
    Takvorian schüttelte die Mähne der Pferdekopfmaske.
    „Ich denke an nichts Bestimmtes, aber ich spüre, daß unsere Existenz von einer düsteren Drohung überschattet ist. Hoffentlich fliegen wir nicht in unser Unglück."
    Die Personen in der Steuerkanzel sahen sich vielsagend an, schwiegen aber. Sie wußten, daß ihnen gar nichts anderes übrigblieb, als zur Tagseite zu fliehen und es im übrigen darauf ankommen zu lassen.
    „Jetzt spüre ich es wieder", flüsterte Gucky und sah zu Tolot hinüber.
    „Was?" fragte Atlan.
    „Auf der anderen Seite der Zwielichtzone ist etwas, das mich beunruhigt", antwortete der Mausbiber und deutete auf den lichterfüllten Teil des Planeten, dem die GEVARI sich in rasender Fahrt näherte. Sie flog zur Zeit mit zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit.
    „Ich spüre es auch!" rief Tschubai und richtete sich vor seinem Platz an der Hauptpositronik auf.
    „Keine Panik!" warf Tolot begütigend ein. „Es handelt sich um ein Kraftfeld, das wahrscheinlich die Tagseite vor den Stürmen der Zwielichtzone schützt."
    „Nein!" rief Gucky schrill. „Nein, es ist ein paraphysikalisches Kraftfeld - und ich spüre zusätzlich eine parapsychische Komponente. Umkehren !Kehrt um, sage ich!"
    „Zu spät!" stellte Kosum lakonisch fest.
    Im gleichen Augenblick tauchte das Diskusschiff in die goldfarbene Helligkeit der Tagzone ein und jagte mit heulenden Triebwerken dem Schmalseitengrat entgegen.
    Lordadmiral Atlan lächelte erleichtert, als nichts geschah, was auf eine Gefahr hindeutete. Aber dann sah er die angespannten Gesichter von Ras und Gucky und sah in ihre vor stummem Entsetzen geweiteten Augen.
    Die Gefahr ist schon da, du Narr! übermittelte ihm sein Logiksektor. Ihr seid schon mitten drin!
    „Kosum", befahl er mit rauher Stimme, „Tolot! Schnell ins erste beste Versteck! Beeilen!"
    Der Emotionaut hörte aus

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