Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Schmalseite" des faustkeilförmigen Planeten verlief, ein Scheingebirgszug, der sich fast wie ein Grat von Nord nach Süd und von Süd nach Nord um Pförtner zog.
    Icho Tolot sah, daß rechts von ihm der Mausbiber materialisierte, tat aber so, als bemerkte er es nicht.
    Gucky blickte erwartungsvoll zu seinem halutischen Freund, aber als Tolot sich nicht rührte, stampfte er enttäuscht mit dem Fuß auf - und glitt auf der zusammengebackenen Masse von Hagelkörnern aus.
    Der Haluter schaltete seinen Helmtelekom auf geringe Reichweite und sagte: „Hallo, Kleiner! Du mußt dir einen Hang aussuchen, wenn du rutschen willst, Gucky."
    Der Ilt erhob sich und hielt seine linke Sitzfläche.
    „Du hättest mich ja auch warnen können, Icho. Statt dessen hast du mit offenen Augen geschlafen. Was ist das für eine Art, meine Ankunft nicht zu bemerken?"
    „Die eines Wissenschaftlers, der seine Aufmerksamkeit nicht an Nebensächlichkeiten verschwendet", erwiderte Tolot. „Hat Lordadmiral Atlan dich geschickt?"
    Gucky reckte sich und schüttelte drohend die Faust.
    „Bin ich ein Bote, den man schicken kann, du gefühlloser Betonklotz! Ich habe vorgeschlagen, dich aufzusuchen und dich über die neue Lage zu unterrichten."
    „Das ist nett von dir, Gucky", sagte Tolot. „Kannst du mir vielleicht erklären, warum auf Pförtner die Luft nicht aus der kalten in die warme Zone strömt?"
    Der Mausbiber legte den Kopf schief und überlegte, dann meinte er: „Vielleicht haben die Bewohner des Planeten eine Energiebarriere zwischen Tag- und Nachtseite aufgebaut, damit sie nicht unter den Wirbelstürmen leiden müssen, die sich in der Zwielichtzone bilden."
    „Dann gäbe es überhaupt keine Wirbelstürme", widersprach Icho Tolot geduldig. „Die Stürme kommen doch nur zustande, weil warme und kalte Luft aufeinandertreffen."
    Der Ilt zeigte seinen Nagezahn und sagte scherzend: „Dann bleibt nur noch die Erklärung, daß die Zeit auf der Tagseite langsamer als auf der Nachtseite abläuft, wodurch jeder Sturmausläufer auf der Tagseite sofort verlangsamt würde."
    Er schüttelte den Kopf.
    „Jetzt hältst du uns mit Nebensächlichkeiten auf, Icho.
    Die GEVARI ist gefährdet; deshalb bin ich gekommen. Ihre Fremdenergietaster haben mehrfach auftreffende Ortungsimpulse angezeigt. Über der Nachtseite von Pförtner kreisen mindestens hundert Raumschiffe, und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die GEVARI entdeckt wird -trotz ihres Anti-Ortungsschirmes."
    „Schade", erwiderte Tolot. „Ich hatte gehofft, die Gegner durch meine Aktivitäten von der GEVARI in Richtung Tagseite locken zu können. Andererseits ist es natürlich logisch, daß man uns in erster Linie auf der Nachtseite sucht. In dem unwirtlichen und eisbedeckten Gelände können Flüchtlinge oder Eindringlinge sich besser verstecken als auf der bewohnten Tagseite."
    Sein kuppeiförmiger Kopf drehte sich so, daß die Augen nach Westen blickten.
    „Mit einer Ausnahme - und das ist vielleicht die Lösung unseres Problems. Die Schmalseite des Planeten besteht hauptsächlich aus nacktem Felsgestein, und die Luft dort dürfte sehr dünn sein, da die Atmosphäre Pförtners - der Kraft des punktförmigen planetaren Schwerkraftzentrums gehorchend - keine flunderförmige, sondern eine annähernd kugelförmige Hülle bildet."
    Gucky blickte ebenfalls nach Westen hinüber.
    Unwillkürlich erschauerte er.
    „Dort sollen wir die GEVARI verstecken?" flüsterte er. „Ich habe Angst, Icho. Irgend etwas dort beunruhigt mich. Ich weiß nicht, was es ist. Vielleicht ein Kraftfeld. Würdest du bitte deinen Energietaster nehmen und die Gratzone absuchen?"
    Der Haluter erfüllte Guckys Bitte. Er fühlte sich ebenfalls beunruhigt, denn seine Erfahrung mit dem Ilt sagte ihm, daß dieser einen besonderen Instinkt für Gefahren besaß.
    Aber der Blick auf das Anzeigefeld des Gerätes enttäuschte ihn angenehm.
    „Dort ist nichts, was wir fürchten müßten, Kleiner", erklärte er.
    „Allerdings gibt es tatsächlich ein Energiefeld, das mit dem Terminator wandert. Aber das kann nur die Aufgabe haben, die Turbulenzen der Zwielichtzone weitgehend von der Tagzone fernzuhalten. Für feste Körper stellt es jedenfalls kein Hindernis dar."
    „Das ist ein Glück!" Gucky seufzte erleichtert. „Soeben läßt Ras mich in seinen Gedanken lesen und teilt mir mit, daß die GEVARI entdeckt wurde und soeben gestartet ist."
    Er streckte die Hand aus. Als der Haluter sie umschloß, fuhr er fort: „Ich

Weitere Kostenlose Bücher