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0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegen die Ablaufhemmung, paßt sich farblich der jeweiligen Umgebung an und heilt Wunden und Krankheiten des Trägers."
    „Phantastisch!" rief Takvorian. „Ihr Volk lebt offenbar in einer Art lockerer Symbiose mit zahlreichen anderen Lebewesen. Aber Sie kommen aus einem fremden Universum, wenn ich recht verstanden habe?"
    Der Asdise verzog sein Gesicht, so daß die Haut plötzlich wie zerknitterte Alufolie aussah. Seltsame Lichtreflexe zitterten darüber hin.
    „Ich komme aus einem Paralleluniversum, Takvorian, einem Universum, das diesem weitgehend gleicht und das sehr viel mit ihm gemeinsam hat. Uns trennen nur relativ geringe Unterschiede - und uns trennt die Verschiedenartigkeit der Funktion, die Ihr Schwarm und die unser Schwarm ausübt."
    Er breitete die Arme aus.
    „Doch ich habe genug gesagt. Ich muß fort."
    Baiton Wyt zögerte unmerklich, dann holte er das Bleew telekinetisch herab und reichte es dem Asdisen. Danach öffnete er seine Ausrüstungstasche und bat Scanter, den Voon herauszunehmen.
    Scanter Thordos steckte die Hand in die Tasche. Im nächsten Moment wand sich der aalartige Teleportak-tivator an der Hand und dem Arm des Asdisen empor, schlang sich um das Haar und schmiegte sich zitternd an den Nacken.
    Scanters Augen schlossen sich halb; er stöhnte und versank in einen tranceähnlichen Zustand. Nach etwa zwei Minuten öffnete er die Augen wieder und blickte Baiton Wyt an.
    „Sie haben mir geholfen, obwohl ich Sie töten wollte", übersetzte Tak-vorians Translator klar, „deshalb will ich versuchen, Ihnen ebenfalls zu helfen."
    Er deutete mit dem Bleew auf einen einsamen Hügel, der einige Kilometer vor der Felsmauer des Schmalseitengrates in der Grasebene stand.
    „In dem Hügel befindet sich eine Zeitablaufschleuse, durch die man in ein subplanetarisches Hallensystem gelangt, in dem Gefangene zahlreicher Völker in extremen Hemmungsfeldern aufbewahrt werden. Vielleicht sind Angehörige Ihres Volkes dabei."
    Thordos legte die Handflächen an seine Wangen, neigte den Kopf nacheinander in die Richtung von Wyt und dessen Gefährten und flüsterte: „Mögen Ihre Freunde leben und Ihre Feinde tot sein."
    Im nächsten Augenblick entmaterialisierte er.
    „Ein seltsamer Mensch", bemerkte der Zentaur.
    „Mensch ...?" fragte Merkosh gedehnt.
    Baiton Wyt lächelte.
    „Er kann lieben und er kann hassen - folglich ist er ein Mensch.
    Ich wünsche ihm, daß er das Tolpon findet und mit ihm in sein Universum zurückkehrt."
    „Schade, daß wir das Tolpon nicht auch kennenlernen", erklärte der Gläserne.
    „Ich habe es kennengelernt", erwiderte Wyt, „und ich habe keine Lust, es wiederzusehen. Wenn es Sie durch die Zeit .gezwinkert hätte, würden Sie genauso denken."
    „Sicher würde Merkosh genauso denken", warf Takvorian ein.
    „Was halten Sie von einem Ritt zu diesem markanten landschaftlichen Punkt dort, Freunde?" Der Zentaur nickte mit dem Pferdekopf in Richtung des Hügels.
    „Mir ist alles recht, wenn ich nur nicht zu Fuß gehen muß", antwortete Baiton Wyt.
     
    5.
     
    „Es sieht aus wie der Eingang zu einer natürlichen Höhle", flüsterte Baiton.
    Er und seine Gefährten standen vor dem Fuß des Hügels, den der Asdise ihnen aus der Entfernung gezeigt hatte. Der Hügel hatte die Form eines vulkanischen Kegels, war aber bis auf wenige Stellen von schütterer Vegetation bedeckt. Vor den Kundschaftern aus der GEVARI lag eine Schutthalde aus dunklen Felsbrocken, und darüber klaffte ein etwa vier Meter hohes und anderthalb Meter breites Loch mit unregelmäßig geformten Rändern.
    „Das ist nur Tarnung", entgegnete der Zentaur. „Ich kann ein paar Meter hinter dem Eingang ein allmählich ansteigendes Hemmungsfeld spüren. Sicher handelt es sich dabei um die Zeitablaufschleuse."
    „Und - können Sie uns hindurchbringen?" fragte Merkosh.
    „Selbstverständlich, aber nicht ungehemmt. Wie Sie wissen, kann ich Abläufe nur um das Fünfzig- bis höchstens Sechzigfache des Normalen beschleunigen oder hemmen. Die letzte Stufe des Hemmfeldes dort dürfte aber ungefähr bei dem Sechshundertfachen liegen."
    „Aber Sie haben doch schon Werte kompensiert, die etwa auf gleicher Höhe lagen!" sagte Baiton.
    „Irrtum!" widersprach der Zentaur. „Ich habe nicht die Werte kompensiert, sondern die Skurrils, die das Hemmfeld verstärkten, in ihren Bewegungsabläufen so gehemmt, daß sie uns nicht sehen und uns dementsprechend auch nichts anhaben konnten."
    „Und wenn Sie das mit den Erzeugern der

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