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0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf öffneten sich die doppelseitigen Lider der beiden Augen. In gelblichen Augäpfeln klafften katzenähnliche Spaltpupillen.
    Als Wyt sah, daß der Fremde seine Muskeln anspannte, schlug er mit der Linken leicht gegen den Lauf seines Paralysators.
    Der Fremde verstand die Warnung; er verhielt sich ruhig.
    Baiton nickte, deutete zuerst auf den Zentauren, dann auf den Fremden und zeichnete anschließend eine verbindende Linie in die Luft. Dann sah er den Fremden fragend ap.
    Das Wesen wiederholte die Gesten. Wahrscheinlich hatte es verstanden, was beabsichtigt war. Eigentlich mußten allen Angehörigen der Völker, die die überlichtschnelle interstellare Raumfahrt beherrschten, die Eröffnungssymbole für eine Verständigung mit anderen Lebewesen vertraut sein.
    Der Fremde erhob sich, wobei seine Hände den anderen Wesen mit den Handflächen zugewandt waren. Die anschließende Prozedur der positronischen Basisermittlung des Translators war ermüdend, aber erfolgreich. Einige Zeit später kam das erste richtige Gespräch zustande, nachdem lange vorher die Namen ausgetauscht worden waren.
    Der Fremde hieß Scanter Thordos und bezeichnete sich als Asdisen, wobei er allerdings nicht verriet, ob mit „Asdisen" ein Stand oder ein Volk gemeint war.
    „Warum wollten Sie uns töten?"
    fragte Takvorian.
    „Sie unterliegen nicht dem Hemmfeld, das die gesamte Tagseite dieses Planeten umspannt", antwortete Thordos bereitwillig. „Deshalb hielt ich Sie für Eingeborene - und die Eingeborenen dieses Planeten dienen den Herren des großen Gefängnisses."
    Nach einigem Hin und Her stand fest, daß Scanter Thordos mit dem „Großen Gefängnis" den Schwarm meinte.
    „Wir sind im Gegenteil Feinde des Schwarms", warf Wyt ein.
    „Dieses Gebilde bedroht unsere Völker, und jeder, der sich ebenfalls durch den Schwarm bedroht fühlt, ist unser potentieller Verbündeter."
    Der Asdise hob beide Fäuste und schüttelte sie drohend.
    „Ich werde den Schwarm vernichten. Er hat das Tolpon entführt und hält mich gefangen."
    „Das Tolpon!" rief Wyt überrascht. „Was ist das Tolpon?"
    Scanter beschrieb es, und Wyt erkannte, daß er tatsächlich jenes blaugeschuppte Lebewesen meinte, das andere Lebewesen durch die Zeit „zwinkern" konnte.
    „Wir haben es getroffen", erklärte er, „auf der Nachtseite dieses Planeten. Es war auf der Suche nach seinem Meister. Wir freundeten uns an, trennten uns aber bald wieder."
    „Thordosir urb Asdisidar!" entfuhr es dem Asdisen. „Auf diesem Planeten - und ich suche es auf der verkehrten Seite! Ich muß sofort aufbrechen. Bitte, gebt mir den Voon zurück."
    „Ist das die Waffe?" fragte Baiton und deutete über sich, wo die Röhrenwaffe noch immer in der Luft schwebte.
    Thordos folgte seinem Blick mit den Augen.
    „Nein, das ist mein Bleew. Ich meine meinen Teleportaktivator."
    Er griff an die Stelle seines Haupthaares, an der sich zuvor das blaue aalglatte Ding befunden hatte.
    „Sie bekommen den Voon gleich zurück", versicherte Wyt. „Es ist sehr bedauerlich, daß Sie uns schon wieder verlassen wollen.
    Aber erklären Sie uns bitte noch einige Kleinigkeiten. Vielleicht hilft uns das bei der Abwendung der Gefahr, die der Schwarm für unsere Galaxis bedeutet."
    „Einverstanden", antwortete Scanter Thordos nach kurzem Zögern. „Fragen Sie, Wyt!"
    „Wie gerieten Sie in den Schwarm?" fragte der Telekinet.
    „Snoafridur errechnete, daß in einem Paralleluniversum eine negative Entwicklungstendenz die Oberhand zu gewinnen drohte. Der Rat der Tosmen schickte mich daraufhin durch einen Übergang. Ich sollte Informationen sammeln."
    „Bewegten Sie sich mit einem Raumschiff?"
    „Ja, es geriet in das, was Sie Schwarm nennen. Über eine gewisse Zeitspanne weiß ich nichts mehr."
    „Eine Erinnerungslücke?"
    „Ja, und in dieser Zeit muß jemand das Tolpon entführt haben.
    Als ich wieder denken und handeln konnte, brachte ich das Schiff in ein Versteck und begab mich auf die Suche nach dem Tolpon."
    „Mit Hilfe des Teleportaktivators?"
    „Ja, der Voon ist ein Symbiont, der latent vorhandene Parakräfte aktiviert."
    „Ähnlich wie Whisper", meinte Baiton. „Es gibt mehr Verwandtes in den Universen, als man sich gemeinhin vorstellen kann. Und wie funktioniert Ihre organisch lebende Kombination?"
    „Dhuguluk ist ein halborganisches Lebewesen", antwortete Scanter Thordos. „Er steht mit meinem Großhirn in Verbindung und erfüllt ungefähr den Zweck einer Positronik. Außerdem immunisiert er

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