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0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitablaufschleuse tun, wissen die Skurrils sofort, wo wir sind", fiel der Gläserne ein.
    „Früher oder später finden sie uns ohnehin", erklärte Wyt, „falls wir uns nicht verstecken und völlig passiv verhalten." Er gähnte.
    „Das Schlechteste wäre es wahrhaftig nicht; ich bin rechtschaffen müde."
    „Vielleicht sollten wir das Risiko eingehen", überlegte Takvorian. „Möglicherweise finden wir Menschen in den Gefangenenlagern, die uns wertvolle Informationen liefern können, eventuell sogar Terraner oder Freihändler."
    „Freihändler?" fragte Wyt, plötzlich hellwach. „Halten Sie das für möglich, Takvorian?"
    „Aber sicher."
    Der Telekinet holte tief Luft.
    „Dann bin ich ebenfalls dafür, daß wir etwas riskieren. Niemand soll von mir sagen können, ich hätte auch nur einen Freihändler von Boscyks Stern im Stich gelassen."
    Er tätschelte den Hals des Zentauren.
    „Bringen Sie uns durch die Zeitablaufschleuse, Takvorian?"
    Takvorian stöhnte unterdrückt.
    „Ich kann Sie nicht durch diese Schleuse bringen", erklärte er ärgerlich. „Das sollte Ihnen inzwischen klar sein. Ich muß die Hemmfelderzeuger hemmen, die für die Schleuse verantwortlich sind."
    „Und dann bringen Sie uns durch die Schleuse?" fragte Wyt und blinzelte verstohlen Merkosh zu.
    „Nein!"Takvorians Stimme klang verzweifelt. „Dann gibt es doch keine Schleuse mehr. Sie soll..." Er stutzte, dann fluchte er wütend. „Sie haben mich hereingelegt. Das werde ich Ihnen heimzahlen, Sie niederträchtiger Ex-Freibeuter."
    Baiton sagte nichts darauf, er grinste nur vor sich hin. Er freute sich, daß es ihm gelungen war, den Zentauren in eine aggressive Stimmung zu versetzen, denn er vermutete, daß sie bald eine gehörige Portion Aggressivität benötigen würden, um nicht ebenfalls Gefangene des Zeitgefängnisses zu werden.
    Takvorian konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Nach wenigen Minuten flüsterte er: „Der Zugang liegt offen vor uns. Bleiben Sie vorläufig oben.
    Falls man uns angreift, steigen Sie am besten ab und stellen sich links und rechts von mir auf. Aber entfernen Sie sich nicht weiter als zwei Meter, ich weiß nicht, ob ich mein Rothyer-Feld weiter ausdehnen kann und möchte jetzt nicht damit experimentieren."
    „Hüh!" sagte Wyt trocken.
    Der Zentaur versteifte sich, dann kletterte er über die Schutthalde und drang in die Höhle ein. Einige Meter hinter dem Eingang weitete sich der Hohlraum zu einer großen Halle. Die Wände bestanden aus grob bearbeitetem Fels, aber der Boden war thermisch geglättet.
    Doch nirgends war eine Öffnung zu sehen, die aus der Halle führte.
    Baiton Wyt winkelte den Arm an und blickte auf die Anzeige seines Armband-Ortungsgerätes, dann deutete er auf die Mitte des Bodens.
    „Ein Teil des Bodens ist eine rein optische Projektion am oberen Ende eines Antigravschachtes. Innerhalb des Schachtes herrscht völlige Schwerelosigkeit."
    „Steigen Sie beide ab", sagte Takvorian. „Nehmen Sie Ihre Paralysatoren in die Schußhand und legen Sie die andere Hand auf meinen Rücken, dann begleiten Sie mich."
    Wyt und Merkosh schwangen sich widerspruchlos vom Pferderücken und stellten sich schußbereit daneben auf. Sie begleiteten den Zentauren auf die Öffnung des Antigravschachtes zu und schwebten schwerelos darüber.
    Einige Sekunden überlegten sie, wie sie sich einen exakt nach unten gerichteten Bewegungsimpuls geben könnten, dann senkte sich eine Kunststoffplatte aus der Hallendecke über sie - aber sie hielt in vier Metern Höhe an.
    Baiton mußte sich auf Takvorians Rücken stellen, um die Platte mit der Hand zu erreichen. Er drückte behutsam dagegen, damit sie nicht wie abgeschossen durch den schwerelosen Schacht rasten. Langsam schwebten sie hinab.
    Je tiefer sie kamen, desto deutlicher war ein tiefes Summen zu hören. Als sie nach schätzungsweise dreihundert Metern den Boden des Schachtes erreichten, war das Summen zu einem nervtötenden Laut angeschwollen.
    Der Zentaur wartete, bis Baiton wieder abgestiegen war und neben ihm stand, dann ging er auf die Toröffnung zu, die sich beim Kontakt mit der Bodenplatte des Schachtes aufgetan hatte.
    Dahinter erstreckte sich ein langer und hoher Gang mit durchsichtigen Seitenwänden.
    Die drei Kundschafter hielten unwillkürlich den Atem an, als sie die Gefangenen erblickten, die, unterteilt nach Arten, die langgestreckten Hallen hinter den Wänden bevölkerten.
    Nein, „bevölkern" war wohl kaum der treffende Ausdruck für den

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