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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war, der Legende nach, vor über 1 000 Jahren der Magier Padmasambhava auf einem Tiger durch die Luft geritten, um das Kloster zu gründen.
    Längst hatte Mark die Geschwindigkeit verringert, um so vorsichtig wie möglich die mächtige Felswand anzufliegen. Oft herrschten an den senkrecht hochsteigenden Wände böse Fallwinde – Drachenflieger können ein Lied davon singen. Dort jedoch gab es solche Schwierigkeiten nicht.
    Sie »kroch« näher.
    Wir waren nervös, angespannt. Die Wand schien uns schlucken zu wollen, als Mark den Hubschrauber über das erste Dach des Klosters hinweggleiten ließ.
    »Ein Innenhof!« meldete er.
    Damit hatte auch ich nicht gerechnet. Von außen her war er nicht einsehbar gewesen. Jetzt stellten wir fest, daß es den Mönchen gelungen war, ein Stück der Felswand abzusprengen, so daß genügend Platz geschaffen worden war.
    Mark war in Überform. »Das Ding hier mußt du behandeln wie eine Frau, die dir etwas bedeutet. Sehr sorgfältig.«
    Er konzentrierte sich auf das Fliegen, ich mehr auf die Umgebung.
    Meine Sorge unterdrückte ich. Wenn die Rotorblätter nur einmal leicht mit der Felswand in Berührung kamen, war es vorbei. Dann ging unser Copter in Flammen auf, nachdem er zerschellt war.
    Doch Baxter konnte fliegen. Das bewies er wieder einmal, als er den Copter über dem Innenhof in der Luft stehen ließ.
    Wir warteten. Mark drehte wieder den Kopf. Er wollte unsere Meinung hören. »Sollen wir landen?«
    Ich war dafür, auch Suko nickte, und Wladimir Golenkow schloß sich uns an.
    Der Rotoren- und Motorenlärm hatte keinen Menschen aus den flachen Häusern gelockt, was uns wiederum wunderte. Waren die Bauten tatsächlich unbewohnt?
    Wir sanken dem Boden entgegen. Felsiger Untergrund, aber glatt geschliffen, so daß wir den nötigen Halt für die beiden breiten Kufen finden konnten.
    Sehr behutsam und überaus vorsichtig ging der CIA-Agent zu Werke. Selbst Wladimir von der Konkurrenz konnte sich ein anerkennendes Nicken nicht verkneifen.
    Wir setzten auf.
    Wunderbar und butterweich. Besser hätte es auch kein Pilot hinkriegen können.
    »Okay!« rief Mark und streckte einen Daumen in die Höhe. Das Zeichen des Sieges. Er schnellte sich bereits vor, stellte den Motor ab, und auch wir machten uns bereit.
    Suko war der einzige von uns, der sich noch umschaute. Das war unser Glück.
    »Starten!« brüllte er plötzlich. »Sofort starten, Mark!«
    Wir waren bei seiner Stimme zusammengeschreckt, schauten ihn an. Suko saß leicht vorgebeugt auf seinem Sitz. Seine Fingerspitze deutete schräg gegen die Felswand über uns.
    Ziemlich weit oben, dicht unter der Nebelgrenze war sie in Bewegung geraten. Es sah so aus, als würde sie schwanken oder von innen her Druck bekommen.
    »Verdammt, die bricht!« rief auch Golenkow.
    Er sollte sich nicht geirrt haben. Für uns wurden die nächsten Sekunden ein Spiel auf Leben und Tod…
    ***
    Glücklicherweise war der Motor noch warm, so konnte ihn Mark sofort anstellen.
    Schafften wir es?
    Die Brocken fielen noch nicht. Wir sahen nur, wie die Felswand starke Risse bekam. Einige Stücke rollten nach unten, schlugen auf und tanzten gegen die Kufen.
    Mark machte sein Meisterstück. Er schaffte es tatsächlich, den Copter in die Höhe zu bekommen. Ein Schnellstart und das gleichzeitige Wegfliegen von der Wand.
    Wir waren totenblaß geworden und rechneten auch damit, daß sich gewaltige Gesteinsbrocken aus dem Berg lösen würden, um die Häuser des Klosters unter ihren Massen zu begraben.
    Soweit kam es nicht.
    Während Mark die Maschine von der Felswand wegflog, schauten Suko und ich dagegen, sahen auf die Lücken, wo sich kein Gestein mehr löste. Dafür drängten sich Schatten hervor. Gewaltige Gebilde, die zunächst aussahen wie Wolken, schon sehr bald Gestalt annahmen und zu Monstren wurden, die uns nicht unbekannt waren.
    Mark und ich hatten eines dieser Monstren in Kalkutta erlebt, wo es durch Wände eingeengt war. Hier passierte das nicht. Die Mischung aus Gorilla und Riesenfledermaus hatte freie Bahn. Das Gano-Wesen stieß sich mit den Fußpranken am Fels ab, um soviel Schwung wie möglich zu bekommen. Dann breitete es seine Flügel aus und flog.
    Es war schnell, zu schnell, das erkannten wir auf den ersten Blick.
    Wenn wir entwischen wollten, mußten wir uns beeilen. Doch nicht nur ein Monstrum erschien aus der Spalte, ein zweites und ein drittes folgten, um in die klare Luft zu steigen.
    »Das gibt’s doch nicht!« brüllte Wladimir. Er schaute

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