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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwei Dinge gleichzeitig. Er hob die Schultern und schüttelte den Kopf. »Ich komme da nicht mit. Was ist Shao für eine Person? Sie hat uns doch alle an der Nase herumgeführt, auch Suko.«
    »Das stimmt.«
    »Und?«
    »Nichts und.« Ich lächelte knapp. »Seien wir froh, daß es so gekommen ist.«
    »Damit hast du meine Frage nicht beantwortet. Was ist Shao für ein Mensch? Kannst du mir das sagen?«
    »Sie vertritt ihre eigenen Interessen oder die der Sonnengöttin. Da muß sie schon mal außergewöhnliche Wege gehen, wenn du verstehst.«
    »Das glaube ich auch.«
    Inzwischen hatten sich die Menschen aus dem Dorf auf dem Innenhof des Klosters versammelt. Sie redeten auf uns ein und unterhielten sich auch untereinander.
    Natürlich verstanden wir kein Wort, aber wir holten uns die rot gekleideten Adepte oder Novizen herbei. Mit ihnen konnten wir Englisch reden. Sie wollten zunächst nicht mit der Sprache heraus, bis sie schließlich zugaben, alles verstanden zu haben.
    »Wann kommt er wieder?« fragte ich einen der noch jungen Männer. »Wann? Reden Sie!«
    »Ich weiß es nicht!«
    Nein, er wußte wirklich nicht Bescheid. Einen Novizen wie ihn weihte man nicht ein.
    »Es ist gut«, sagte ich und winkte Wladimir zu. Gemeinsam betraten wir den großen Raum und hörten neben uns den Unsichtbaren flüstern. »Das hat ja prima geklappt. Ich sehe mich mal etwas um.«
    »Ist okay.«
    Den nächsten Schritt konnte ich nicht mehr gehen, denn Wladimir Golenkow riß mich fast zurück. »Ist das die Geheimwaffe der CIA, John? Baxters Unsichtbarkeit?«
    »Ja. Jetzt weißt du es.«
    Der Russe fuhr durch sein blondes Haar. »Und nun?« fragte er.
    »Was soll ich machen? Ich müßte es melden.«
    »Deinen Vorgesetzten.«
    »Natürlich.«
    »Dann denke auch daran, mein Lieber, daß ein Mann namens Mark Baxter dir, dem KGB-Agenten, das Leben gerettet hat. Manchmal zählen persönliche Bindungen und Verbindungen mehr als irgendwelche Beförderungen.«
    »Ach, daran denke ich doch nicht.« Er starrte zu Boden.
    »Du mußt dich entscheiden.«
    Ich wußte, daß ihm eine Entscheidung schwerfiel. Wladimir Golenkow war anders erzogen worden als wir im Westen. Er hatte auch eine für uns fremde Schulung durchgemacht. Wenn er es für sich behielt, dann sprang er mehrmals über seinen eigenen Schatten.
    Als ich gehen wollte, hatte er seinen Entschluß gefaßt. »John Sinclair, Towaritsch, ich halte den Mund.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Schlag ein.«
    »Vielen Dank, Wladimir! Ich wußte, daß du anders als viele unserer Kollegen bist.«
    »Ja, auch von mir ein Dankeschön!« hörten wir Baxters Stimme. »Irgendwann werden wir noch mal Partner, Towaritsch.«
    Knurrend fuhr Wladimir herum. »Ich werde dir eines sagen, Amerikaner: Wenn ich dich wieder sehe, dann werde ich dich zwingen, eine Flasche Wodka zu leeren.«
    »Abgemacht, Freund. Und du trinkst eine Flasche Bourbon!«
    Der Russe schaute mich gequält an. »Muß das sein?«
    Ich hob die Schultern. »Ja, es muß sein.«
    Dann stimmte auch er zu.
    Suko und Shao fanden wir in der Halle. Sie hielten sich eng umschlungen und standen im Schein der Öllichter.
    »Ich habe tatsächlich an ihr gezweifelt«, sagte der Inspektor.
    »Wie konntest du nur?«
    »Jetzt ist alles vorbei.«
    »Nein, das ist es nicht.« Mit einer gleitenden Bewegung löste sich Shao aus Sukos Griff. Ihr Gesicht nahm einen sehr ernsten Ausdruck an. »Gigantus ist geflohen, aber er ist nicht verschwunden.«
    »Wieso?«
    »Er muß sich noch irgendwo in der Nähe befinden. Ich spüre es. Es sind seine Schwingungen, die mich erreichen.«
    »Im Kloster?« fragte ich.
    »Nein, vielleicht in den Bergen.«
    »Da sind auch noch die beiden Monstren«, sagte der Russe.
    »Eben.«
    Die Menschen hatten die Halle verlassen. Sie befanden sich bereits auf dem Rückweg. Auch uns hielt hier nichts mehr. Bevor wir gingen, erschien ein grinsender Mark Baxter.
    »Ach, dich gibt es auch noch!« rief Shao, bevor wir anfingen uns bei ihm für die Rettung zu bedanken.
    »Noch haben wir Gigantus nicht. Dann möchte ich einmal wissen, wer er wirklich ist.«
    Da hatte er recht. Wer war Gigantus?
    »Ich glaube, das kann ich euch erklären«, sagte Shao. »Gigantus ist der erste Mensch gewesen, der aus Haut, Computer und Magie bestand. Vielleicht ein magischer, computergesteuerter Roboter.«
    »Auch den muß jemand erschaffen haben!« rief Mark. »Vielleicht der Teufel persönlich?«
    Shao schüttelte den Kopf. »Nein, diesmal nicht. Ein

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