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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte sich, ob die Bauwerke deshalb keine Fenster besaßen, daß kein Bewohner auf den Gedanken kam, nachts auf die Straße zu blicken.
    Er mußte damit rechnen, daß Cy in Panik verfallen würde, sobald irgend etwas Ungewöhnliches geschehen sollte. In aller Heimlichkeit überprüfte Alaska seinen Paralysator. Er war entschlossen, den Verbündeten zu paralysieren, bevor dieser irgendeine Dummheit beging.
    Schatten fielen auf den Hof herab, das Trommeln des Regens wirkte einschläfernd. In der beginnenden Dunkelheit wirkten die umstehenden Gebäude noch trostloser. Auf den Straßen wurde es unglaublich schnell still. In Minutenschnelle schienen sich alle Bewohner in ihre Gebäude zurückzuziehen. Alaska, der die Mentalität vieler fremder Wesen kannte, maß dem Verhalten der Intelligenzen von GEPLA-II keine besondere Bedeutung bei.
    Dann wurde es endgültig dunkel.
    Der Knöcherne, der seine Furchtlosigkeit während des gesamten Tages bewiesen hatte, gab ängstliche Laute von sich.
    Er wimmerte wie ein Kind.
    Salton Urq zog die schwere Tür der Fremdenschänke fluchend hinter sich zu und schlug blindwütig auf einen seiner Soldaten ein, der sich nicht schnell genug aus seiner Nähe entfernt hatte.
    Etwas, womit niemand gerechnet hatte, war eingetreten: Die Flüchtlinge blieben während der Nacht im Freien.
    Und er, Salton Urq, war für ihre Sicherheit verantwortlich.
    Der Oberkommandierende durchquerte den Schankraum.
    Überall lagen Lacoons und andere Wesen, die sich vor dem Einbruch der Nacht in dieses Haus geflüchtet hatten, am Boden und schliefen. Salton Urq kümmerte sich nicht darum, daß er sie mit dem Lärm, den er machte, aufweckte. Er ging bis zur Registrierstelle, wo sich gerade ein paar Greisen eintragen ließen. Rücksichtslos stieß er sie zur Seite und betrat den Funkraum, der hinter der Registrierstelle lag. Ein paar Bildschirme flackerten. Im Halbdunkel war kaum zu erkennen, wer davor saß. Wahrscheinlich Händler, die vor dem Schlafengehen noch mit Geschäftspartnern sprachen. Es konnten aber auch Waffenkonstrukteure sein, die Erfahrungen austauschten.
    Obwohl noch genügend Plätze frei waren schickte Salton Urq die anderen hinaus.
    „Verschwindet!" zischte er sie an.
    Sie erkannten ihn und zogen sich schweigend zurück.
    Zögernd nahm der Oberkommandierende vor den Kontrollen Platz. Er wußte, daß er seine Absetzung riskierte, wenn er jetzt mit Nimquo eine Funkverbindung herstellte. Andererseits mußte er sich absichern und den Götzen informieren. Damit, daß der Fremde und der Knöcherne im Freien bleiben würden, hatte Cryt Y'Torymona bestimmt nicht gerechnet.
    Noch einmal überzeugte sich der Oberkommandierende davon, daß er sich allein im Funkraum aufhielt, dann stellte er eine Verbindung nach Nimquo her.
    Er bekam sofort Kontakt mit einem Diener des Götzen und berichtete, was geschehen war. Die Diener waren stumm, sie antworteten in den meisten Fällen mit Hilfe vorgesprochener Bänder. So war es auch diesmal.
    „Bitte warten!" lautete die Antwort.
    Salton Urq zischte zustimmend und kauerte sich vor dem Gerät zusammen. Schließlich sagte eine dumpfe Stimme: „Den beiden Flüchtlingen wird in dieser Nacht nichts geschehen.
    Wahrscheinlich werden sie versuchen, irgendein Schiff zu erreichen. Morgen früh mußt du die Verfolgung wieder aufnehmen, Salton Urq."
    Der Feldherr war nicht sicher, ob er die Stimme des Heiligen Götzen gehört hatte, aber er war vorsichtig und verbeugte sich demutsvoll. Die Sache war schneller erledigt gewesen, als er gehofft hatte. Nun hing alles davon ab, daß seine Soldaten und er am nächsten Morgen sofort wieder die Spur der Flüchtlinge fanden.
    Nach anfänglichem Sträuben überwand Konasco-Cy seine Furcht und folgte Alaska auf die verlassene Straße. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen, aber der Himmel war noch immer von Wolken bedeckt. Zu beiden Seiten der Straße brannten vereinzelte Lampen, ihre Helligkeit reichte gerade aus, um den beiden Flüchtlingen den Weg zu weisen. Alaska hatte seinen Scheinwerfer eingeschaltet, er hielt das jetzt für ungefährlich.
    Den Paralysator hielt er schußbereit in einer Hand. Auch der Knöcherne hatte die Waffe gezogen, er wirkte jedoch so nervös, daß er im Ernstfall wohl kaum einen gezielten Schuß abgeben konnte.
    „Es ist alles ruhig", sagte Alaska. „Du siehst, daß deine Bedenken völlig unbegründet sind."
    Konasco-Cy antwortete nicht.
    Nach einer Weile hörte Alaska schrille Schreie.
    „Das sind

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