0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens
befreien würde, der über ihn gelegt worden war, durch Serena, eine ebenfalls sehr gefährliche Person.
Auch wenn die Steine nicht aufglühten, so befand sich die Magie latent in ihnen. Sowohl Kara als auch Myxin standen in einem ständigen Kontakt zu ihnen.
Seit einigen Tagen wurden die Steine besonders beobachtet. Es war mitten in der Nacht gewesen, als beide von einem blauen Schein geweckt worden waren.
Ein sehr intensives Strahlen, wie sie es bei den Steinen noch nie zuvor erlebt hatten.
Gefahr?
Das war beiden klar gewesen. Nur fragte es sich, welche Gefahr ihnen drohte und von welcher Seite?
Niemand wußte es, aber sie beobachteten die Steine jetzt noch genauer. Es war zwei Nächte später, als sie die Botschaft erhielten. Als die Steine abermals blau aufleuchteten, waren beide in das Quadrat hineingegangen.
Telepathie, Telekinese und auch Teleportation gehörten zu den Dingen, die sie beherrschten, und sie konnten ihre Kräfte noch mehr verstärken, wenn sie innerhalb des Quadrats sich an zwei Regeln hielten.
Zum einen mußte Myxin die Totenmaske aus Atlantis vor sein Gesicht setzen, zum zweiten mußte sich Kara auf die Kraft der goldenen Klinge verlassen, die ebenso als Beschleuniger diente wie die Totenmaske mit den fünf verschiedenfarbigen Augen.
Der magische Ansturm war nur kurz gewesen, aber er hatte ausgereicht, um Myxin und Kara zu alarmieren.
Etwas war auf dem Weg, um von der Vergangenheit in die Gegenwart zu gelangen.
Die Schöne aus dem Totenreich zeigte sich ratlos, aber Myxin schien Bescheid zu wissen, wie er in einem Gespräch bekanntgab.
»Es ist etwas Altes«, erklärte er, »etwas Uraltes…«
Kara blickte ihn aus großen Augen an. Die Pupillen wirkten wie schwarze Teiche. »Ich weiß nichts darüber, ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen.«
»Es war vor deiner Zeit!«
Sie erschrak, dann schluckte sie. »Du hast dich nicht versprochen? War es tatsächlich vor meiner Zeit?«
»Ja, Kara. Ich glaube sogar in der Mittleren Periode.«
»Hast du sie erlebt?«
Myxin nickte. »So ist es. Wie du weißt, ist mein Alter ebenfalls unbestimmt. Ich hatte zwar eine Mutter, Macha Rothaar, aber das liegt lange, sehr lange zurück. Und ich kann mich noch an die Mittlere Periode in Atlantis erinnern.«
»Was passierte dort?«
Myxin ging einige Schritte und schaute wieder zu den normal gewordenen Steinen hin, als er die Antwort gab. Dann hob er die Schultern. »Was dort alles im einzelnen geschah, kann ich dir nicht sagen, aber ich weiß, daß Atlantis zu dieser Zeit eine regelrechte Blüte erlebte.«
»Im schwarzmagischen Sinne?«
»Möglicherweise. Mir ist in Erinnerung geblieben, daß damals die großen Bauten entstanden, die gewaltigen Tempel, die das Licht der Nacht auffingen.«
»Licht der Nacht?«
Myxin nickte. »Du kennst den Planet der Magier. Seine Strahlung wurde in den Steinen gefangen. Sein Licht gab ihnen Festigkeit, Kraft und«, Myxin sprach jetzt leiser weiter: »auch Macht. Das dürfen wir nicht vergessen.«
»Davon weiß ich nichts!« flüsterte Kara.
Der kleine Magier hob die Schultern. »Wer weiß schon genau über die Mittlere Periode Bescheid? Kaum jemand. Aber nicht alles ist in Vergessenheit geraten, denn diese Ära wurde auch von einem Namen geprägt.« Myxin drehte sich zu Kara hin um. »Glarion!«
Die Schöne aus dem Totenreich hatte den Namen gehört, allein, sie konnte damit nichts anfangen, was sie durch ein Heben der Schultern auch anzeigte.
»Glarion, der Engel, der mörderische Engel, er war weder Mann noch Frau, sondern ein Zwitter. In ihm wohnten zwei Körper. Einmal war es der Mann Glarion, dann die Frau Merete. Beide zusammen bezeichnete man als begnadete Architekten.«
»Dann haben sie oder hat sie die Tempel gebaut?«
»Zumindest entworfen.« Myxin fuhr fort und konnte einen lobenden Unterton in seiner Stimme nicht verbergen. »Diese Person hat Zeichen gesetzt. Es ist ihr gelungen, eine ganze Ära zu beeinflussen. Man hat später noch über sie oder ihn berichtet.«
»Wie kam sie zu ihren Talenten?«
»Darüber streiten sich die Gelehrten. Es hielt sich die Legende, daß sie von den finsteren Göttern erschaffen worden sei. Andere meinten, daß ein fremdes Sternenvolk sie zurückgelassen hätte, um selbst nicht in Vergessenheit zu geraten. Welche Annahme auch zutrifft, sie hat existiert, und ihre Machtfülle muß einfach überlebt haben. Die Steine haben uns gewarnt.«
»Wie soll es weitergehen?« fragte Kara. »Wenn sie hier ist,
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