0546 - Satans Amulett
Zeit mehrmals mit einem Dämon zu tun gehabt, dessen Name so ähnlich klang?
Zorak!
Und dieser blaue Lichtschimmer, der über Teri lag… den hatte Zamorra auch schon einmal erlebt. Auch bei Zorak!
Aber Zorak hatte, mit Ausnahme der spitzen Ohren, keine Ähnlichkeit mit diesem Zarkahr. Seine Ähnlichkeit mit Lucifuge Rofocale war wesentlich größer!
Noch ehe Zamorra seine Gedanken weiterspinnen konnte, riß Zarkahr sein Maul unglaublich weit auf. Er spie einen mächtigen, menschengroßen Schlangenkörper aus. Eine riesige Kobra, die zu Boden glitt und sich rasend schnell einen Weg durch die Messing-Ableger bahnte, die von dem massigen Körper einfach beiseitegedrängt wurden.
War Ssacah doch wiedererstanden?
Aber Ssacah war größer, viel größer…
Dies war Mansur Panshurab!
Im nächsten Moment wurde Zamorras Verdacht bestätigt; die Schlange verwandelte sich, aus der Riesenkobra wurde eine menschengleiche Gestalt, die Zamorra und Nicole als Mansur Panshurab erkannten.
Ssacah und Zarkahr…?
Ein Bündnis zweier dämonischer Mächte? Was versprachen sich die beiden Parteien davon, in dieser Form zusammenzuarbeiten? Für Zarkahr konnte ein toter Dämon, der auf seine Wiederkehr hoffte, doch nur ein Klotz am Bein sein, während andererseits Ssacah erst wieder werden mußte, um bei einem Bündnis nicht draufzuzahlen!
Da war etwas faul…
Mansur Panshurab, der Inder, streckte den Arm aus und deutete auf Zamorra und seine Begleiterin.
»Endlich ist es soweit«, sagte er laut. »Endlich seid ihr in Ssacahs Hand. Du, Zamorra, trägst die Schuld daran, daß Ssacah sich aus der Welt des Lebens zurückziehen mußte. Heute trifft dich die Strafe. Du wirst sterben.«
»Warum machst du ihn nicht zu Ssacahs Diener?« rief Nicole spöttisch. »Der braucht doch Seelenenergie, Lebenskraft oder was auch immer, um ins Leben zurückzukehren! Wenn du Zamorra tötest, hilft das Ssacah doch nicht!«
Panshurab grinste hämisch.
»Auf ein Menschenleben mehr oder weniger kommt es nicht an. Zamorra wird sterben. Aber vielleicht werde ich dich, Nicole Duval, zu einer Dienerin Ssacahs machen.«
Bevor sie eine Antwort geben konnte, hob Zamorra die Hand. »Du wolltest mich, Panshurab«, sagte er. »Ich bin hier. Nun gib die Druidin frei.«
Der geflügelte Dämon erhob wieder seine dröhnende Stimme.
»Sie wird sterben. Sie gehört nicht meinem Diener Ssacah, sie gehört mir. Sie stirbt - jetzt.«
Das blaue Leuchten über Teri verdichtete sich.
»Nein!« schrie Zamorra auf. Wenn dieses blaue Licht mit dem identisch war, das er von Zorak her kannte, herrschte jetzt dort, wo die Druidin lag, erhöhte Schwerkraft. Wenn Zarkahr stärkere Kraft einsetzte als Zorak, und wenn ihn niemand daran hinderte, dann würde Teri unter der Last ihres eigenen Körpers sterben. Dann wog sie plötzlich nicht mehr nur ihre etwa 65 Kilo, sondern das Zehn- oder Zwanzigfache. Darauf war ihr Organismus, ihr Kreislauf, nicht eingerichtet.
Im gleichen Moment fuhr Mansur Panshurab zu Zarkahr herum.
»Nein!« brüllte auch er auf. »Sie gehört - mir!«
»Narr«, lachte der Dämon. »Du selbst hast sie Ssacah geweiht. Aber was Ssacah gehört, gehört auch mir, denn Ssacah ist mein Diener. Ich dachte, zumindest das hättest du inzwischen begriffen!«
Der Inder stand da wie vom Blitz getroffen. Zamorra hatte den Eindruck, daß etwas nicht ganz so ablief, wie es sich Panshurab vorgestellt hatte.
»Kannst du das Amulett rufen und es so werfen, daß es Teris Körper trifft?« fragte er kaum hörbar. »Dann greife ich den Dämon an!«
Nicole begriff. Merlins Stern war in der Lage, Teri vor einem schwarzmagischen Angriff zu schützen, das Amulett mußte dabei allerdings Körperkontakt halten. Zamorra dagegen wollte den Dhyarra-Kristall gegen Zarkahr einsetzen.
»Bei den Flugeigenschaften dieser fliegenden Untertasse kein Problem«, behauptete sie. Sie fragte sich nur, warum Merlins Stern nicht von selbst schon einen weißmagischen Angriff auf den Dämon führte. Früher hätte das Amulett das getan. Sie entsann sich, daß es oftmals sogar zu voreilig gewesen war.
Jetzt aber…
Während Zamorra sich auf seinen geplanten Dhyarra-Angriff konzentrierte, rief Nicole das Amulett zu sich. Sie brauchte dafür nicht mehr zu tun, als die offene Hand auszustrecken und einen entsprechenden Gedankenbefehl zu formulieren.
Im nächsten Moment befand sich Merlins Stern nicht mehr an Zamorras Halskette unter seinem Hemd, sondern in Nicoles Hand.
Zarkahr hob beide
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