0546 - Satans Amulett
Zamorras Amulett, sondern noch zwei weitere in den Händen, jonglierte damit wie ein Zirkusartist und ließ dabei grelle Strahlenblitze in alle Richtungen davonrasen.
Dann aber konzentrierten sich die Blitze auf den Träumer, auf Zamorra, durchbohrten ihn - mit einem Schrei fuhr er empor.
Neben ihm regte sich Nicole. Ihre Hand flog zum Schalter der Nachttischlampe. Licht blitzte auf. »Was ist los?«
»Ein Alptraum«, murmelte Zamorra. »Ich habe Lucifuge Rofocale gesehen, der mich mit drei Amuletten angegriffen hat. Verrückt! Sid Amos besitzt drei Amulette, aber dieser alte Teufel? Wie soll er auch nur an ein einziges gekommen sein? Weiß der Himmel, was der Traum zu bedeuten hat!«
»Vielleicht besitzt er tatsächlich ein Amulett«, gab Nicole zu bedenken. »Daran gekommen ist er vielleicht auf die gleiche Weise wie Sid Amos an die seinen oder du an deins. Erinnerst du dich an das vierte Amulett, das wir in Florida Shirona abnehmen konnten und das wir dann bei der Sache mit dem Voodoo-Drachen in Frankreich wieder verloren haben? Was ist, wenn Lucifuge Rofocale dahintersteckt? Wenn er Amulett Nummer vier an sich gebracht hat?« [3]
»Dann besitzt er es«, murmelte Zamorra trocken. Er massierte seine Schläfen und rieb mit den Handballen über seine Augen. »Könnte teuflisch werden. Ein Amulett in seiner Hand, das gefällt mir überhaupt nicht. Aber was hat das mit Merlins Stern zu tun?«
»Vielleicht will dich dein Unterbewußtsein darauf aufmerksam machen, daß auch in diesem Fall Lucifuge Rofocale dahinterstecken könnte. Oder du versuchst nur im Traum diesen Verlust zu verarbeiten, und weil Lucifuge Rofocale und Zarkahr sich dermaßen ähnlich sehen, verwechselst du den einen mit dem anderen.«
»Ich glaube nicht, daß das eine Verwechslung ist. Ich weiß, daß ich Lucifuge Rofocale gesehen habe. Hoffentlich schaffe ich es, jetzt überhaupt wieder einzuschlafen.«
Nicole rückte etwas näher. »Ich könnte dir dabei helfen«, schlug sie leise vor.
Er ließ sich aufs Kissen zurückfallen.
»Lieber nicht. Ich möchte nicht zu spät aufwachen und morgen einigermaßen fit sein«, rang er sich ein schwaches Grinsen ab. »Ich versuch’s mit autogenem Training.«
»Wie du willst.« Nicole rollte sich wieder zurück. »Hoffentlich schaffe ich es ebenfalls, wieder einzuschlafen…«
***
Die Explosion der Fabrik blieb Torre Gerret nicht verborgen. Noch vor dem Morgengrauen war er darüber informiert. Wieder wies er sieh als Angehöriger des MI 5 aus, wahrend er sich das rauchende Trümmerfeld ansah. Die Feuerwehr war noch damit beschäftigt, letzte Glutherde zu löschen, ein paar von ihnen suchten bereits nach Spuren. Für allgemeine Überraschung sorgte, als man herausfand, daß sich unterhalb der Fabrik eine große unterirdische Anlage befunden haben mußte, die jetzt eingestürzt war.
»Ich gehe jede Wette ein, Gentlemen, daß die Explosion in diesen Gewölben ausgelöst wurde«, behauptete Miles Strong von der Metropolitan Police. Er hatte sein Erstaunen nicht verbergen können, daß der Secret Service einen seiner höheren Mitarbeiter hierher entsandt hatte.
Der weißhaarige alte Mann zuckte mit den Schultern. »Machen Sie sich darum keine Gedanken, Commander Strong. Ihr Verein hat mit Ihnen ja auch ein ziemlich hohes Tier hergeschickt. Hätte nicht ein Chief Inspector oder Superintendent gereicht? Da müssen wir doch mitziehen.«
»Welches Interesse hat MI 5 denn an dieser Fabrik? Produziert wurde hier doch schon seit Jahren nichts mehr.«
»Deshalb will ich auch nichts über die Fabrik wissen, sondern über das, was sich darunter befunden hat. Sind Sie sicher, daß es darüber wirklich keine Aufzeichnungen gibt?«
»Wenn, dann besäße die Feuerwehr diese Aufzeichnungen. Das tut sie aber nicht«, erwiderte der Police-Commander. »Das ist auch der Grund dafür, weshalb ich selbst hergekommen bin. Das wollte ich mir ansehen.«
»Schauen wir gemeinsam nach«, schlug Gerret alias Odinsson vor.
Eine unterirdische Anlage? Jetzt wurde ihm auch klar, weshalb er und seine Leute am vergangenen Abend, als sie die Fabrik durchsuchten, nichts entdeckt hatten. Der verdammte Schlangenmann Panshurab war mit Teri Rheken unter der Erde verschwunden. Der Zugang zu dem unterirdischen Reich mußte dermaßen gut versteckt gewesen sein, daß sie ihn trotz aller Mühe nicht entdeckt hatten.
Jetzt war natürlich erst recht nichts mehr zu finden, da alles in sich zusammengestürzt war. Es würde Tage dauern, bis die
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