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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier im Vereinigten Königreich und nicht jenseits des Kanals in Germany, wo sie’s mit dem Datenschutz dermaßen übertreiben, daß kein Mensch mehr weiß, ob er den anderen überhaupt noch nach dem Namen fragen darf, ohne gleich den Staatsanwalt im Genick zu haben. Hätten Sie Ihrerseits gern eine Anklage wegen Begünstigung? Wenn wir gleich wieder unser Büro betreten wollen, lauern da garantiert ein paar Reporter von der Regenbogenpresse und von Murdocks TV-Imperium. Kostenlose Werbung für ein Taxi-Unternehmen, das mutmaßliche Kapitalverbrecher schützt, indem es ein paar Beförderungsdaten rigoroser unter Verschluß hält als Ihre Majestät die Kronjuwelen… dabei brauchten wir nur den Fahrer zu fragen, nur hat der seinen Schlaf redlich verdient, und wenn wir warten, bis er wieder wach ist, gibt das der Gegenseite Zeit für Verschleierungsversuche!«
    Er bekam die Zeiten, wenn auch unter Protest. »Sergeant, wir behalten uns vor, gegen Sie Anzeige zu erstatten wegen Nötigung im Amt.«
    Der zeigte Courage und wünschte viel Spaß dabei. »Wer sich weit aus dem Fenster hängt und laut ruft, muß auch das Echo vertragen können. Begünstigung ist keine läppische Bußgeldsache, sondern eine Straftat… so long, Gentlemen.«
    Jetzt interessierte es Miles Strong brennender denn je, sich mal mit diesem ominösen Zamorra zu unterhalten und von ihm zu erfahren, wer die Frau war, die er bewußtlos zum Hotel zurückgebracht hatte. Außerdem wußte er jetzt, daß das explodierte Auto des vergangenen Abends auf eben diesen Zamorra zugelassen war, der als Ausländer einen Wohnsitz in der Grafschaft Dorset hatte. Gleich zwei Explosionen im Umfeld einer Person?
    Der Secret Service im Spiel? Und laut Aussage des Taxifahrers gehörte ausgerechnet der Ausländer Zamorra auch zu diesem Verein?
    Konnte stressig werden. Doch Strong sah es als Herausforderung. Wenn es Ärger gab, konnten sie ihn in seiner Position nicht mal degradieren, und auf weitere Beförderungen legte er ohnehin keinen Wert. Da hätte er nur die Verantwortung für Leute wie ihn selbst übernehmen müssen, und das gefiel ihm gar nicht.
    Er forderte den Dienstwagen an. Ziel: Das Hotel, in dem Zamorra abgestiegen war. Vorher rief er allerdings dort an und erkundigte sich, ob sein Kandidat überhaupt noch anwesend war.
    »Sollte er zwischenzeitlich das Haus verlassen wollen, bitten Sie ihn herzlich, noch ein paar Minuten zu warten«, verlangte Strong und hoffte, daß die morgendliche rush-hour ihn nicht zu lange aufhielt.
    ***
    »Frühstück«, sang eine helle Stimme. »Mit Kaffee kontinentaler Prägung und nicht mit dem Schlabberwasser, das die Briten Tee nennen. Frische Brötchen zum Bettlakenverkrümeln, klebriger Honig und grelles Sonnenlicht! Wollt ihr den neuen Tag nicht trotzdem begrüßen?«
    »Nein«, seufzte Zamorra und zog die Bettdecke über den Kopf. »Schmeiß ihn raus und laß mich schlafen, verdammt!«
    Jemand zog ihm die Decke wieder weg und legte ihn dabei mit einem Ruck fast völlig frei. Es war ungewohnt kühl. »Du solltest es dir wenigstens ansehen. Es wird dir gefallen«, sagte eine andere Stimme, und jemand küßte ihn und knabberte an seinem Ohrläppchen.
    Erste Stimme: Teri Rheken. Zweite Stimme: Nicole Duval. Licht: von draußen, vom Fenster her. Kaffeeduft: vom Tablett, das die Silbermond-Druidin vor sich trug. Es war, wie Zamorra blinzelnd erkannte, das einzige, was sie trug.
    »Du hast recht, Nici«, murmelte er. »Es gefällt mir. Aber ist das ein Grund, mich zu wecken, nachdem ich gerade mal ein paar Stunden schlafen konnte?«
    Er rollte sich herum. Neben ihm räkelte sich eine zweite Lady im Evaskostüm auf dem Bett, die aussah wie Nicole, so angenehm duftete wie Nicole, sprach wie Nicole und sich bewegte wie Nicole. Somit lag der Verdacht nahe, daß es sich um Nicole handelte. »Außerdem«, murmelte er, »ist es zu hell. Wir sind in London, ja? In London gibt es keinen so hellen Sonnenschein. Jeder vernünftige Mensch weiß, daß man hier selbst im Hochsommer vor Nebelschwaden und Regenschauern nicht die Hand vor Augen sieht. Also stimmt das hier alles nicht. Ich schlafe weiter.«
    »Du bekommst Besuch, ob du schläfst oder nicht«, sagte Teri Rheken. »Die Polizei naht im Sauseschritt. Schätzungsweise in einer Dreiviertelstunde dürfte man hier eintreffen. Reicht also für ein ausgiebiges Frühstück und eine schnelle Dusche.«
    Zamorra schüttelte sich und versuchte richtig wach zu werden. »Eigentlich gehört da noch eine

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