0546 - Satans Amulett
haben, doch keiner hatte es jemals geschafft, alle sieben Amulette in einer Hand zu vereinigen. Selbst als es der DYNASTIE DER EWIGEN gelungen war, immerhin sechs Amulette zusammenzubekommen, waren diese auf sechs verschiedene Träger verteilt gewesen, unter ihnen Asmodis, der sich in der Dynastie eingeschlichen hatte, um, als Ewiger getarnt, Sabotageakte durchzuführen. Ihm war es dann auch zu verdanken gewesen, daß es nicht zur Konfrontation der ersten sechs Amulette mit dem siebten gekommen war, obgleich diese unmittelbar bevorgestanden hatte. Asmodis war aus der Phalanx der Ewigen ausgeschert, hatte sie zerbrochen. Und die Amulette waren wieder in alle Winde zerstreut worden. [7]
Nach und nach waren sie wieder aufgetaucht und hatten ihre neuen Besitzer gefunden. Jetzt endlich rückte ein Zusammenführen der Amulette wieder in vorstellbare Nähe.
Lucifuge Rofocale mußte Ombres Amulett beschaffen, und er mußte die drei an sich bringen, die sich derzeit in Sid Amos’ Besitz befanden! Er mußte sie einfach haben…
Er schrak auf.
»Was geschieht mit mir?« keuchte er erschrocken. Selbst jetzt, da er keinen direkten Kontakt mehr mit den Amuletten hatte, wirkte der Zauber noch auf ihn ein.
Aber das würde anders sein, wenn er sich Merlins Stern gefügig gemacht hatte. Dann konnte er über das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana die anderen Amulette kontrollieren und die bedrohliche Sucht, die von ihnen ausging, neutralisieren!
Davon war er überzeugt.
Deshalb versenkte er sich wieder in die Kraft der Amulette, um nunmehr Merlins Stern »anzusteuern«.
Triumphgefühl und Wohlbefinden erfüllten ihn. Er würde es schaffen! Und danach waren ihm keine Grenzen mehr gesetzt…
***
»Sie halten diesen Mann also für einen Verbrecher, Miss Rheken?« mischte sich Sergeant Wil low ein, welcher der Unterhaltung bisher stumm gefolgt war. »Könnte es nicht sein, daß Sie damit nur«, er deutete in die Runde, »von sich selbst ablenken wollen? Sehen Sie, es ist ja ein ganz altbekannter Trick, jemandem etwas unterzuschieben, damit das eigene Verhalten nicht mehr in einem allzu bösen Licht dasteht.«
»Vielleicht haben Sie selbst diesen Trick schon öfters erfolgreich angewendet«, ging Teri zum Gegenangriff über, »weil Sie sich damit ja bestens auszukennen scheinen. Getreu dem alten Sprichwort: Was ich selber denk' und tu’, trau ’ ich auch dem andren zu.«
»Jetzt lenken Sie erst recht ab.« Der Sergeant lachte auf. »Halten Sie uns doch nicht für dumm.«
»Wir werden Ihre Angaben prüfen«, sagte Commander Strong. »Sie wollen uns den vermeintlichen Verbrecher Odinsson auf dem Silbertablett präsentieren? Bitte! Welche Verbrechen können Sie ihm nachweisen?«
»Urkundenfälschung, Zusammenarbeit mit verbrecherischen Syndikaten, Amtsanmaßung… Und ich kann Sie zu seinem derzeitigen Versteck führen«, fuhr Teri fort.
Zamorra schüttelte langsam den Kopf. Er verstand die Druidin nicht mehr. Begriff sie nicht, daß sie dabei war, sich lächerlich zu machen?
»Schreiben Sie es uns auf. Wir überprüfen auch das«, sagte Strong.
»Ich kann es Ihnen nicht aufschreiben. Ich kann es Ihnen nur zeigen.« Strong erhob sich und nickte dem Sergeant zu. »Wie Sie wollen. Verlassen Sie vorerst nicht die Stadt. Sie wären auf jeden Fall gut beraten, unsere Ermittlungsarbeit zu unterstützen, statt sie zu erschweren oder sich darüber lustig zu machen. Das gilt für Sie alle.«
Die beiden Beamten verließen das Hotel.
»Na, großartig«, sagte Nicole. »Das hast du ja prima hinbekommen, Teri. Warum hast du nicht einfach Zamorra reden lassen? Jetzt sind die beiden erst recht mißtrauisch geworden. Mich wundert, daß sie uns nicht einfach festgenommen haben. Aber wahrscheinlich hält der Commander es für effektiver, uns beobachten zu lassen.«
Teri zuckte mit den Schultern. »Soll er doch.«
»Das bedeutet, daß wir keinen Schritt mehr machen können, ohne beobachtet zu werden!« fuhr Nicole auf.
Die Druidin lächelte. »Dann wird den Aufpassern sicher auch auffallen, daß ihr… nein, daß wir auch noch von anderen Leuten beobachtet werden. Von Odinssons Leuten zum Beispiel. Daraufhin wird Strong ins Grübeln kommen, ob an der Sache nicht doch was dran ist. Und dann führen wir ihn schnurstracks zu Odinssons derzeitigem Londoner Versteck.«
»Oh, nein«, murmelte Nicole. »Noch viel umständlicher geht es wohl nicht? Ich habe eine bessere Idee. Wenn du tatsächlich weißt, wo Gerret sich aufhält,
Weitere Kostenlose Bücher