0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Schlangen-Ritualen durchgeführt? Bist du gebissen worden?«
    Die Druidin winkte ab. »Er hat mich nicht zu einer Ssacah-Dienerin machen können«, versuchte sie die beiden Mensehen zu beruhigen. »Genauso wenig wie Zamorra. Du bist doch in Sydney auch von einem Ssacah-Ableger gebissen worden, Zamorra, stimmt’s?«
    Er nickte. Eine der Messing-Kobras hatte ihn damals erwischt. Aber der Ssacah-Keim war irgendwie neutralisiert worden. Jedenfalls hatte Zamorra nie den Zwang gespürt, sich Ssacah oder Mansur Panshurab selbst zu unterwerfen. [5]
    Vielleicht hoffte Panshurab noch immer darauf…
    Zamorra schloß die Augen.
    Teri konnte davon nichts wissen. Er hatte es ihr nie erzählt!
    Woher also wußte sie es? Selbst Nicole riß jetzt erstaunt die Augen auf, weil er damals nicht mit ihr darüber gesprochen hatte.
    Da war noch etwas.
    Teri hatte Polizeibesuch angekündigt. Diese Neuigkeit wollte sie in den Gedanken des Portiers gelesen haben.
    Das paßte nicht zu ihr. Telepathen hatten einen ungeschriebenen Ehrenkodex. Ohne zwingende Notwendigkeit durchforschten sie nicht die Gedanken anderer Lebewesen. Vielleicht weniger, um nicht in deren Privatsphäre herumzuspionieren, sondern eher, um sich selbst vor den Problemen und Problemchen anderer Leute zu schützen.
    Wenn es nicht unbedingt nötig wäre, würde Teri nicht so einfach im Bewußtsein eines anderen Menschen herumschnüffeln. Und sie hatte nicht davon ausgehen können, daß ausgerechnet der Portier über einen Polizeibesuch informiert war, der Zamorra betraf.
    Mit der Silbermond-Druidin stimmte etwas nicht.
    Inzwischen war Zamorra mit seinem Frühstück fertig. Richtig geschmeckt hatte es ihm nicht, vor allem, weil ihm auch von Anfang an die Ruhe fehlte. Er stand auf. »Entschuldigt mich. Ich mache mich landfein.«
    Er zog sich ins Bad zurück. Während das kalte Duschwasser seine Gedanken anregte und als scharfer Strahl seine Haut massierte, begann er allmählich zu begreifen.
    Teri Rheken war nicht mehr sie selbst.
    Die Silbermond-Druidin war gebissen und infiziert worden. Sie war jetzt eine Ssaeah-Dienerin, obgleich sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sie konnte froh sein, daß Zamorras Amulett verschwenden war. Es hätte sie mit ziemlicher Sicherheit entlarvt.
    Steckte das hinter dem Verschwinden von Merlins Stern ?
    Wenn das so war, dann war die Falle verdammt gut vorbereitet.
    Es paßte zu Torre Gerret!
    Daß der mit dem Ssacah-Kult kooperierte, hätte Zamorra ihm niemals zugetraut. Doch offenbar wollte Gerret es jetzt wissen und holte zum großen Schlag aus. Möglicherweise lief ihm die Zeit davon. War er am Ende seiner natürlichen Lebensspanne angelangt? Wollte er es deshalb jetzt zu einem raschen Ende bringen?
    Zamorra war nur froh, daß die mentale Sperre, die er und Nicole wie jedes Mitglied der Zamorra-Crew besaßen, verhinderte, daß Teri auch ihre Gedanken lesen konnte.
    »Paß auf, Zamorra«, murmelte der Parapsychologe im Selbstgespräch. »Sonst dreht er dir einen Strick, aus dessen Schlinge du deinen Kopf nicht wieder herausbekommst…«
    ***
    Die Zeit reichte gerade noch für Zamorra und Nicole, sich anzukleiden, ehe der Polizeibesuch offiziell angekündigt wurde. Wie Nicole schon vermutet hatte, verzichtete Teri darauf, sich aus Nicoles frisch erstandenen Beständen zu bedienen; sie benutzte ihre Druiden-Magie, um einigermaßen züchtig bekleidet zu erscheinen. Offenbar war sie tatsächlich wieder topfit. Zu fit für Zamorras Begriffe, nach den Strapazen, die sie hinter sich hatte!
    Für ihn ein weiterer Grund, ihr nicht mehr zu trauen.
    Er fragte sich, wie er ihr helfen konnte. Sie war dem Ssacah-Keim unterlegen und mußte davon wieder befreit werden. Aber wie? Er mußte an Sara Moon denken, Merlins Tochter. Auch sie war mit dem Ssacah-Keim infiziert gewesen. Shirona hatte sie davon befreit. [6]
    Ausgerechnet Shirona um Hilfe zu bitten, erschien ihm allerdings recht absurd. Er hoffte, daß es auch noch eine andere Möglichkeit gab. Teri zu helfen. Er mußte sie nur finden.
    Vorläufig konnte er sich jedoch nicht darum kümmern.
    »Miles Strong, Commander der Metropolitan Police«, stellte sich der hochgewachsene Mann mit dem grauen Bürstenhaarschnitt vor und wies auf seinen Begleiter. »Sergeant Willow. Möchten Sie uns ein paar Fragen beantworten, oder ziehen Sie es vor, auf eine offizielle Vorladung zu warten? Da Sie keine britischen Staatsbürger sind, könnte ich Sie sogar festnehmen lassen.«
    Zamorra hob die