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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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notiert? Oh, schade… das könnte einiges klären. Zur Not fragen Sie bei Scotland Yard nach. Superintendent Powell dürfte mich kennen.«
    »Es interessiert mich nicht, wer zum Bekanntenkreis eines rangniederen Beamten gehört«, sagte der Commander. »Und glauben Sie nicht, daß ich vor dem MI 5 den Schwanz einziehe.« Trotzdem ging er zum Telefon.
    »Tasten Sie folgende Direktdurchwahl ein«, schlug Zamorra vor und nannte eine Ziffernfolge. Strong stutzte, gab aber die Nummer ein.
    Eine halbe Stunde später, nachdem er hin und her verbunden worden war, hatte er die Bestätigung: Zamorras Ausweis war echt.
    »Odinsson«, sagte Zamorra, »gibt sich unter diesem Namen auch als Angehöriger der INTERPOL aus, und vor kurzem trat er in den USA als Mitarbeiter des Geheimdienstes NSA auf. Es sollte mich nicht wundern, wenn er auch einen Ausweis des MBR vorweisen kann.«
    »MBR?«
    »Die russische Nachfolge-Organisation des sowjetischen KGB«, erklärte Zamorra trocken.
    »Odinsson ließ mich kidnappen und in der Fabrik gefangen halten«, sagte Teri. »Genauer gesagt in den unterirdisch angelegten Räumlichkeiten, die Ihnen von Odinsson als Tempel des Ssacah-Kultes benannt worden sind. Zamorra und seine Mitarbeiterin haben mich befreit. Danach wurde die Tempelanlage gesprengt, allerdings von keinem von uns. Wir suchen selbst nach dem Verantwortlichen.«
    Zamorra hob die Brauen.
    Die Druidin mußte schon wieder die Gedanken eines Menschen gelesen haben. Strong hatte zwar den Ssacah-Kult erwähnt, aber nicht, daß Odinsson ihm gegenüber den unterirdischen Tempel mit Ssacah in Verbindung gebracht hatte.
    Aüch dem Commander fiel das auf. »Ich glaube, ich muß mich allmählich doch mit Ihnen befassen, Miss. Woher wissen Sie vom Inhalt des Gesprächs zwischen Odinsson und mir?«
    »Wir kennen Odinsson«, sagte Teri ruhig. »Wir wissen sehr genau, wie er in jeder beliebigen Situation reagiert. Es liegt nahe, daß er die Anlage als Tempel des Ssacah-Kultes bezeichnet. Übrigens ist Odinsson nicht sein richtiger Name.« Strongs Augen wurden wieder sehr schmal.
    »Der Mann heißt in Wirklichkeit Torre Gerret«, fuhr die Druidin fort, »und pflegt engste Kontakte zum international organisierten Verbrechern. Er selbst ist verantwortlich für die Sprengung der Fabrik und für die Bombe in Zamorras Auto. Wenn Sie wollen, liefern wir Ihnen den Mann auf dem Silbertablett.«
    Zamorra schloß die Augen.
    Sie muß den Verstand verloren haben. Was ist das für ein Spiel, das sie da treibt? Sie bringt uns in Teufels Küche! Und - sie weiß mehr, als sie vorgibt.
    Aber auf wessen Seile stand sie wirklich? Welchen Nutzen hatte Ssucah davon?
    ***
    Lucifuge Rofocale brachte das vierte und das fünfte Amulett einander nahe. Er stimmte die beiden magischen Silberscheiben aufeinander ab, bis er sie parallel steuern konnte. Das fünfte Amulett übernahm dabei stellvertretend für den Dämon die Kontrolle über das vierte und benutzte dessen Energie, um sie mit der eigenen zusammenzuschalten.
    Der Erzdämon spürte die Macht, die von den beiden Amuletten ausging. In dieser Stärke hatte er sie noch nie zuvor wahrgenommen. Allerdings hatte er bislang auch noch nicht beide Amulette in dieser Form zusammen benutzt.
    Lucifuge Rofocale analysierte die Macht. Er begriff, daß es leicht sein würde, ihr zu verfallen. Nicht mehr die Macht der Amulette zu beherrschen, sondern von ihrer Macht beherrscht zu werden. Er fragte sich, wie Sid Amos, immerhin Besitzer dreier Amulette, mit dieser Versuchung fertig wurde. Oder war sie um so stärker und bedrängender, je stärker auch die Amulette waren?
    Solange Lucifuge Rofocale nur sein erstes Amulett benutzt hatte, hatte er diese Versuchung, dieses lautlose, unbeschreibliche, aber unwahrscheinlich verlockende Raunen niemals verspürt. Doch jetzt, im Zusammenspiel von zwei der Zauberscheiben, fiel es ihm schwer, sich dieser Verlockung zu entziehen.
    War das der Grund für Merlins Warnung?
    Etwas anderes mußte dahinterstecken.
    Langsam zog Lucifuge Rofocale seinen Geist wieder aus den Amuletten zurück. Sofort verspürte er ein leichtes Unbehagen. Waren das bereits »Entzugserscheinungen«?
    Er starrte das siebte Amulette an.
    Was würde geschehen, wenn er es mit einbezog? Würde er sich dann nicht mehr aus dem Bann lösen können? Würde er der Macht der Amulette dann verfallen?
    Er verstand jetzt, wieso jemand zum fanatischen Amulett-Sammler werden konnte. In der Vergangenheit sollte es einige von ihnen gegeben

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