0548 - Testflug zur Erde
des Ultraschlachtschiffes von der Positronik eingeschaltet wurden, damit diese die Anordnungen der Schiffsführung übermitteln konnte. Gelassen wartete er ab. Er rechnete damit, daß etwa eine halbe Stunde vergehen würde bis alle Wissenschaftler im Konferenzsaal versammelt waren.
Waringer wandte sich Belcant wieder zu.
„Lassen Sie allen Robotern die Energiekammern ihrer Strahlwaffen und Desintegratoren abnehmen. Die Automaten dürfen höchstens mit Schockwaffen arbeiten, wenn sich ein Kampf entwickeln sollte."
„Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß irgend jemand versuchen sollte, einen Roboter zu bekämpfen", sagte Belcant lächelnd.
Weder Waringer noch Hung-Chuin oder Oberst Tamika gingen auf diese Bemerkung ein. Sie schienen die Lage doch noch anders einzuschätzen als der Assistent.
Aronus Belcant kam sich überflüssig vor. Er verließ die Kommandozentrale. Er benötigte nur knapp eine Minute, um zu seiner Kabine zu kommen, die direkt neben einem der zwanzig Depots lag, in denen die GrIko-Netze verwahrt wurden. Er betrat seinen Raum, blieb zögernd an der Tür stehen und ging dann zum Getränkeautomaten. Er wollte sich ein alkoholisches Getränk abzapfen, aber er hatte kein Glück. Das Gerät gab Leerzeichen.
„Du übertreibst ein wenig, Mart Hung-Chuin", sagte er ärgerlich.
Er verließ seine recht großzügig eingerichtete Unterkunft und eilte mit großen Schritten zur Offiziersmesse, zu der er es ebenfalls nicht weit hatte. Hier war das Alkoholverbot noch nicht wirksam geworden. Einige Wissenschaftler saßen diskutierend zusammen und tranken Bier, das auf der Hundertsonnenwelt gebraut worden war. Belcant ließ sich ebenfalls ein Bier geben, aber er beteiligte sich nicht an dem Gespräch der anderen Männer. Er trank sein Glas aus und kehrte dann in seine Kabine zurück.
Das Rufzeichen über der Tür zeigte an, daß ihn jemand sprechen wollte. Aronus Belcant wollte gerade seinen Energiestrahler aus seiner Gepäcktasche nehmen und in den Schrank legen.
Er zögerte und schob die Waffe dann unter die Schaumauflage seiner Liege. Dann öffnete er die Tür. Ein Roboter stand vor ihm.
Neben dem Automaten schwebte eine Antigravkiste, die bis obenhin mit Handfeuerwaffen gefüllt war.
„Bitte, geben Sie mir Ihre Energiestrahlwaffe", sagte der Roboter.
Aronus Belcant drehte sich um und nahm aus seiner Gepäcktasche einen zweiten Strahler. Wortlos reichte er ihn dem Roboter.
„Das ist alles Sir?"
„Das ist alles „ Belcant stieß die Tür mit dem Fuß zu.
*
Als Mart Hung-Chuin an der Kabine seines Assistenten vorbeiging, trat Aronus Belcant durch die Tür auf den Gang hinaus. Die Stimmen vor seiner Unterkunft hatten ihn aufmerksam gemacht.
Er sah unausgeschlafen aus. Verstört blickte er auf sein Chronometer.
„Ist es sehon soweit?" fragte er Hung-Chuin Sein Zeitmesser zeigte 10.15 Uhr am 5. 9.3442 an.
„Wir haben uns entschlossen, die Netze schon jetzt auszugeben", entgegnete der Hyperdimregulator. „Wir wollen nicht überrascht werden."
Aronus Belcant blickte zum Depot hinüber. Einige der anderen Assistenten des Wissenschaftlers teilten die GrIko-Netze an die Mannschaft aus. Die Geräte befanden sich in gewölbten, sehr dünnwandigen Schaumstofftehältern. Als einige Männer und Frauen sie herausnahmen und auf den Kopf setzten, wurde es im Gang sichtlich heller. Das YPH - Metall strahlte und tauchte die Szene in ein magisches Licht.
Professor Waringer kehrte aus dem Depot zurück. Er trug das Netz bereits auf dem Kopf. Es funkelte wie eine mit unzähligen Kristallen besetzte Krone. Das breite Band spannte sich fest um die Oberkante der Stirn.
Waringer tastete nach dem selbstaufladenden Gravoenergiespeicher in seinem Nacken. Das knopfförmige Gebilde hing in der Höhe des ersten Nackenwirbels. Ein breites Band führte zu dem elastischen Streifen hinauf, von dem aus sich die Netzfäden über den gesamten Schädel wölbten.
Waringer nahm das Netz wieder ab und nickte zufrieden.
„Es sitzt leicht und angenehm", sagte er. „Wenn man sich daran gewöhnt hat, wird man es kaum noch bemerken."
Auch die anderen Männer und Frauen nahmen die GrIko-Netze wieder ab. Aronus Belcant betrat das Depot und ließ sich ein Netz, das seiner Kopfgröße angepaßt war, aushändigen. Er probierte es auf und brachte es anschließend in seine Kabine.
„Dann wären wir eigentlich soweit", sagte er, als er sich wieder zu Waringer und Hung-Chuin gesellte.
„Jetzt heißt es warten", erwiderte
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