0549 - Das Elixier der Götter

Titel: 0549 - Das Elixier der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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dem Kugelraumer der in den Schwarm eingedrungenen Fremden zu suchen.
    Kurz bevor er in den Gang einbog, der zu seiner Kabine führte, begegnete er Dr. Myrna Sharrock, die ihm von einigen wichtigen biologischen Experimenten her bekannt war. Er grüßte freundlich, wie es seine Art war, und wollte seinen Weg fortsetzen. Zu seiner Überraschung sprach sie ihn an.
    „Verzeihen Sie, Mr. Rhodan, wenn ich Sie belästige aber ..."
    „Sie belästigen mich durchaus nicht, Dr. Sharrock. Kann ich Ihnen irgendwie behilf lieh sein?"
    „Nur ein paar Fragen, die ich Sie herzlich bitte, nicht mißzuverstehen. Sie sind mehr privater Natur ..."
    Er lächelte sie an.
    „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir das in meiner Kabine besprechen?"
    „Ich möchte Ihre Zeit nicht beanspruchen, Sir ..."
    „Kommen Sie, im Augenblick haben wir mehr Zeit, als uns vielleicht lieb sein dürfte."
    Wenig später saßen sie sich an dem kleinen runden Tisch gegenüber, zwischen sich zwei Gläser des köstlichen Weins vom Planeten Vino, der in der ganzen Galaxis seines Wohlgeschmacks wegen berühmt war.
    „Nun, was haben wir denn auf dem Herzen?" begann Rhodan das Gespräch. „Sie können ruhig reden, Dr. Sharrock. Sie wissen, daß ich für alles Verständnis habe."
    „Sie fassen es vielleicht falsch auf, denn es betrifft ein wenig auch den Einsatz der KMP-36."
    „Ich habe noch keine Nachricht, wenn Sie das meinen."
    „Noch keine Nachricht?" Sie sah erschrocken und ein wenig ängstlich aus. „Die Korvette ist verschollen?"
    Er schüttelte den Kopf.
    „So dürfen Sie das nicht beurteilen, mein lieber Doktor. Wir mußten damit rechnen, daß es Schwierigkeiten geben würde.
    Kein Grund zur Beunruhigung, wirklich nicht." Er sah sie forschend an. „Ich glaube es, es wird besser sein, Sie schenken mir reinen Wein ein." Er lächelte wieder und griff zu seinem Glas. „O ja, auf Ihre Gesundheit übrigens - und auf die des Mannes, an den Sie jetzt denken."
    Sie errötete.
    „Woher wissenSie ...?"
    „Nicht schwer zu erraten, wirklich nicht. Sie können mir glauben, daß es ihm gut geht, auch wenn wir keine Nachricht von ihm haben. Es ist Baiton Wyt, nicht wahr?" Als sie stumm nickte, fuhr er fort: „Er ist ein guter Mensch, Dr. Sharrock, ein Freund von mir. Sie mögen ihn?"
    Wieder nickte sie, aber es dauerte eine Weile, ehe sie sagte: „Ja, ich mag ihn wirklich, aber er weiß es noch nicht so richtig.
    Für einen Mann mit seinen Erfahrungen - ich meine Lebenserfahrungen - ist er sehr schüchtern und zurückhaltend.
    Ich glaube, er und ich könnten gute Freunde werden."
    „Sie sind es bereits", stellte Rhodan fest und betrachtete sie eingehend. „Und ich finde, das ist gut so."
    Sie trank von dem Wein.
    „Wie meinen Sie das, Mr. Rhodan?"
    Er lehnte sich zurück und sah sie fest an.
    „Wir leben in einer Zeit, in der unsere Gefühle manchmal ein Opfer der Technisierung werden. Unsere Gedanken sind erfüllt mit den Problemen des Überlebens. Die Erde wurde fast ein Mythos in der Unendlichkeit des Alls. Wir leben in riesigen Metallkugeln, die Lichtjahre in Minuten überbrücken. Roboter bedienen uns, vielleicht beherrschen sie uns sogar, ohne daß wir uns dessen bewußt werden. Glauben Sie da nicht auch, daß Gefühle, menschliche Gefühle, zu einer Rarität werden - und damit besonders kostbar?"
    Langsam nickte sie. Ihr Vertrauen kehrte zurück. Sie wußte plötzlich, daß auch Rhodan ein Mensch mit Empfindungen und menschlichem Verständnis war. Ein Mensch, obwohl er unsterblich geworden war.
    „Doch, das glaube ich auch. Wir sollten dafür sorgen, daß Gefühle bleiben, nicht auch noch mechanisiert und automatisiert werden."
    „Wir haben dafür gesorgt", beruhigte sie Rhodan überzeugt.
    „Wir lassen uns noch immer mehr von Gefühlen als von der Logik leiten. Das ist gut, auch wenn es fehlerhaft scheint.
    Manchmal führt es zu Fehlentscheidungen, aber absolute Fehlerlosigkeit würde uns steril machen. Und dann wäre der Weg zur Stagnation nicht mehr sehr weit. Und was Stagnation bedeutet, wissen Sie."
    „Stillstand und damit Rückschritt", erklärte Myrna. „Im Strom der Zeit bedeutet der Stillstand immer den Rückschritt."
    „Richtig!" Er schenkte Wein nach. „Was die Korvette betrifft, so dürfen wir jederzeit mit ihrer Rückkehr rechnen. So war es vereinbart. Allerdings ohne das Einsatzkommando."
    „Baiton Wyt...?"
    „Er gehört zu dem erwähnten Einsatzkommando. Atlan leitet es. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ras