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0549 - Das Elixier der Götter

Titel: 0549 - Das Elixier der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur Verzweiflung treiben sollte. Dieselbe Stimmung, die seit sechs Wochen auch die Mannschaft ergriffen hatte, machte nicht halt vor ihm.
    Das untätige Warten ging ihm auf die Nerven und aktivierte seine Handlungsbereitschaft, wenn er damit auch gegen die ursprüngliche Vereinbarung verstieß. Niemand konnte wissen, was mit Atlan und seinen drei Gefährten geschehen war.
    Vielleicht warteten sie auf Hilfe. Vielleicht befanden sie sich in einer gefährlichen Lage, aus der sie nur ein Kommandounternehmen retten konnte.
    Hinzu kam, daß die MARCO POLO im Schutz der roten Sonne Rubin absolut sicher schien. Die Fernorter hatten bei Ausflügen mit Korvetten im Umkreis vieler Lichtjahre kein einziges Schiff entdecken können. Es geschah nichts, absolut nichts. Und das war schlimmer, als wären sie von dem Gegner gefunden und gejagt worden.
    Rhodan gab Befehl die KMP-36 mit Corello an Bord auszuschleusen.
    Mit Hilfe von Antigravfeldern bewegte sich Corello auf seinem Spezialstuhl durch die breiten Korridore, die zu den Hangars führten. Sein schwerer Kopf ruhte in der Nackenstütze, während er mit den Händen die Kontrollen bediente. Glatt und ohne Komplikationen schwebte er in die große Schleuse der Korvette, wo sein Stuhl fest verankert wurde.
    Kosum und Hosprunow waren bereits an Bord.
    Wenig später wurde die Schleuse der MARCO POLO geöffnet, und dann raste das kleine Schiff mit hoher Beschleunigung hinaus in den freien Weltraum. Der riesige Kugelraumer blieb schnell zurück und tauchte dann im flammenden Glanz der roten Sonne unter. Die Orterimpulse liefen aus. Auf den Schirmen erinnerte es an die auf - und abspringenden Leuchtpunkte eines Herzens, das plötzlich erlosch und nur noch eine gerade verlaufende Linie auf dem Diagramm verzeichnete.
    Kosum lehnte sich bequemer zurück. Er schaute Hosprunow, der neben ihm vor den Kontrollen saß, forschend an.
    „Was nun? Wohin sollen wir uns wenden? Wir unternehmen, bildlich gesprochen, einen Flug ins Blaue. Ich würde die Position vorschlagen, an der wir das Wabenschiff zuletzt sahen. Die von einem Meteortreffer herrührende Beschädigung in der Plattform genügt als Identifizierung."
    „Wir haben kaum eine andere Wahl", stimmte Hosprunow zu.
    „Ich werde die Etappe programmieren."
    Der Linearflug brachte sie näher zum Kopf des Schwarms, dessen Schmiegschirm sich längst wieder geschlossen hatte und jede Flucht nach außen nahezu unmöglich machte. Kosum saß untätig hinter den Kontrollen. Wieder einmal blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Zu warten, bis die Korvette aus dem Linearraum zurücktauchte und Orterbeobachtungen und Freisicht wieder möglich waren.
    Langsam verging die Zeit, und zwischen den beiden Männern wollte kein rechtes Gespräch aufkommen. Hosprunow bereitete die Nah- und Fernorter auf den sofortigen Einsatz vor.
    Der Panoramaschirm für Direktbeobachtungen war eingeschaltet. Noch war auf ihm nur das rötliche Schimmern des Halbraumes zwischen den Dimensionen zu erkennen.
    „Noch siebzehn Minuten", sagte er, nur um das Schweigen zu brechen. „Es wird gut sein, wenn wir einen Notstart zurück in den Linearraum programmieren."
    Kosum nickte stumm sein Einverständnis.
    Die Minuten tropf ten dahin. Noch zehn Sekunden - und dann ...
    Auf dem Panoramaschirm entstand der Weltraum, sein schwarzes Nichts und die Sterne des Schwarms. Der Anblick unterschied sich nicht besonders von jenem, den man überall in der Galaxis hatte. Trotzdem befand man sich in einer kleinen, selbständigen Galaxis, die zudem künstlich gesteuert durch das All zog, von Weltinsel zu Weltinsel und von Jahrtausend zu Jahrtausend. Vielleicht von Ewigkeit zu Ewigkeit.
    Hosprunow widmete sich sofort den Ortern, ohne auf den Panoramaschirm zu achten, den er voll und ganz Kosum überließ. Nur mit einem einzigen Blick hatte er sich überzeugt, daß mit freiem Auge kein Schiff zu erkennen war. Aber auch das Ergebnis der ersten Ortung war negativ. Im Umkreis von fünf Lichtjahren, so stelle Hosprunow fest, gab es kein Schiff.
    Die Wabenraumer waren spurlos verschwunden, und niemand konnte wissen, wo sie geblieben waren. Da sie Transitionen durchführten, konnten sie zehn, aber auch einige hundert Lichtjahre entfernt sein.
    In die Stimme Kosums michte sich Sorge.
    „Wie sollen wir sie finden?" fragte er. „Wie sollen wir wissen, wo sie geblieben sind?"
    „Suchen!" erwiderte Hosprunow trocken. „Wir müssen sie suchen, dann werden wir sie auch finden."
    Kosum betrachtete den

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