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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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kamen.
    Der rüsselförmige Schädel streifte sein Gesicht, und dann sah er
hinter dem wogenden Blutnebel, der als dichter Schleier vor seinen Augen lag -
den aufgerissenen Schlund.
    McLotch vernahm das Rauschen in seinen Ohren. Die Luft wurde ihm
knapp. Alles vor ihm drehte sich.
    Eine ungeheure Finsternis nahm ihn auf.
     
    ●
     
    Der Wagen, der zur gleichen Zeit mit mäßiger
Geschwindigkeit über die einsame Landstraße Richtung Foyers fuhr, wurde von
einem jungen, sympathischen Mann gesteuert. Die Sonnenbräune auf dem Gesicht
des Fahrers ging weder auf eine Bestrahlungslampe noch auf ein bräunen des
Mittel zurück. Sie war echt. Larry Brent, der erfolgreiche PSA- Agent , kam in der
Welt herum. Und es war keine Seltenheit, daß ihn seine Tätigkeit längere Zeit
in einem Land festhielt, in dem ewiger Frühling oder Sommer herrschte.
    Außer X-RAY-3 befanden sich Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew
in dem silbergrauen Bentley.
    Iwan Kunaritschew nahm den Beifahrersitz neben seinem
amerikanischen Kollegen ein. Die Schwedin nützte den leeren Hintersitz, um die
Beine anzuziehen und es sich bequem zu machen.
    Das Trio hatte sich vorgenommen, die Gelegenheit zu einem Besuch
von Loch Ness zu nutzen.
    Larry Brent steuerte den Bentley in die Kurve, und sie sahen in
der Ferne, verwaschen hinter Nebelschleiern, an der Seite das Licht von fremden
Scheinwerfern.
    »Da ist was passiert«, bemerkte X-RAY-3 mit zusammengekniffenen
Augen und steuerte den Bentley ganz dicht an die rechte Seite heran, daß das
schroffe Felsgestein den Wagen beinahe berührte.
    Links von ihnen breitete sich der dunkle, stille See aus. Aber
niemand von ihnen interessierte sich in diesem Moment für den Loch Ness.
    Kunaritschew trat gleich hinter Larry auf die Straße.
    Morna Ulbrandson zog die Schultern hoch und seufzte: »Könnt ihr
nicht das Fenster schließen?« fragte sie schläfrig.
    »Wir haben uns erlaubt, eine kleine Pause einzulegen, verehrte
Kollegin«, bemerkte Larry. »Zu diesem Zweck haben wir sogar die Tür geöffnet.
Wir haben etwas entdeckt, Morna, und aus diesem Grund ... «
    Die Schwedin ließ ihn nicht zu Ende reden. Wie von einer Tarantel
gestochen warf die attraktive, grünäugige Agentin den Kopf in die Höhe,
streckte die wohlgeformten Beine aus und drehte ihren Oberkörper in einem
solchen Winkel zur Seite, daß man die Befürchtung haben mußte, sie würde sich
verrenken.
    »Das Ungeheuer?« wisperte sie. »Ihr habt - Nessie gesehen?«
    Sie starrte auf den dunklen See, der unbeweglich hinter den kahlen
Bäumen lag, nur wenige Meter vom Straßenrand entfernt.
    Und dann sah auch sie den von der Fahrbahn abgekommenen Wagen, die
noch brennenden Scheinwerfer.
    Morna wollte ebenfalls den Bentley verlassen. Sie griff schon nach
der Wolljacke, die vor dem Rückfenster lag, aber Larry winkte ab.
    »Bemüh dich nicht! Wir sehen uns den Karren an, und du kannst in zwischen
weiter Ausschau nach. Nessie halten. Und wenn du eine Schwanzspitze von ihm
entdecken solltest, dann gib uns bitte ein Zeichen!«
    »Aber nicht rufen und auch nicht durch die Finger pfeifen,
verstanden!« warf Iwan Kunaritschew ein. Und er hob warnend den Finger. »Ich
habe gerade vor ein paar Tagen im ‘Herald Tribüne’ gelesen, daß das Ungeheuer
verdammt lärmempfindlich sein soll. Sobald sich jemand zu laut verhält, dann
verschwindet es.«
    »Eine Dame pfeift nicht durch die Finger, Towarischtsch«, wehrte
sich Morna Ulbrandson, und in ihren Augen blitzte es auf.
    Larry seufzte.
    »Vielleicht hat er vergessen, daß du eine Dame bist, Darling. Man
sagt Russen eine rauhere Schale nach, nicht wahr?«
    Larry und Iwan suchten schleunigst das Weite, als Morna Ulbrandson
blitzschnell das Bein anzog, ihren Schuh abstreifte und durch diese Geste zu
verstehen gab, daß sie es darauf ankommen ließ, den Schuh zweckentfremdend als
Wurfgeschoß zu verwenden.
    Der Russe war noch geistesgegenwärtig genug, die Wagentür
zuzuwerfen. Die Schuhspitze wurde eingeklemmt.
    Morna seufzte, während sie den ramponierten Schuh betrachtete und
daran dachte, daß sie dieses schicke Paar erst vor ein paar Tagen in Glasgow
erstanden hatte.
    Larry Brent und Iwan Kunaritschew beeilten sich, zu dem halb auf
der Seite liegenden Fahrzeug zu gelangen. Der Wagen war verlassen.
    X-RAY-3 wollte gerade etwas sagen, als er auf das dumpfe Geräusch
aufmerksam wurde. Dann hörte es sich an, als ob etwas über den Boden geschleift
würde.
    Die beiden Agenten reagierten zur gleichen Zeit.
    Nur

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