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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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als Gaumenprobe bereit gestellt hatte.
    »Was wollen Sie wissen, Mr. Brent?«
    »Alles, Doc. Alles - was Sie wissen. Vielleicht waren Sie selbst
schon mal Augenzeuge ... «
    Albertson schüttelte den Kopf, während er sich erhob und sein Glas
auf dem Tisch zurückschob. »Ich werde Ihnen einiges erzählen, was man mir
zugetragen hat. Selbst hatte ich bisher leider nicht das Glück, Nessie zu
sehen. Doch ich kenne eine Person - und die ist über alle Zweifel erhaben und
absolut glaubwürdig, das möchte ich ausdrücklich betonen - die eine persönliche
Begegnung mit Nessie hatte. Ich werde Ihnen erzählen, was ich weiß. Aber erst
möchte ich noch mal nach unserem Patienten sehen. Entschuldigen Sie mich bitte
für einen Augenblick .... «
    Drei Minuten später kehrte Albertson in das Herrenzimmer zurück.
Die Miene des Arztes drückte keine Besorgnis aus.
    »Ich habe ein paar Worte mit ihm gewechselt. Er hat mich erkannt.
Ich habe ihm erklärt, daß seine Retter nachher kurz einen Blick zu ihm her einwerfen
wollen. Er ist damit einverstanden.«
    »Wunderbar«, sagte Larry.
    Dr. Albertson machte es sich in der schweren Ledergarnitur bequem
und lehnte sich tief in die losen Kissen zurück. »Zu Nessie also ... Es gibt
heute kaum noch einen Bewohner in der Umgebung vom Loch Ness, der nicht daran
glaubt, daß es das Ungeheuer im See gibt. Zwar haben es diejenigen, die es
sahen schwer, die anderen zu überzeugen. Aber das ist wohl bei allen Dingen so,
die unwahrscheinlich klingen.
    Denken wir dabei an die Totenbesprechungen, an die
Seelenwanderung, an den Spiritismus - die Reihe ließe sich x-beliebig
fortsetzen. Nur wenn jemand die Dinge erlebt hat, kann er sich ein wirkliches
Bild davon machen. Und das ist bei den Erscheinungen, die Nessie betreffen,
nicht anders. Eigenartig ist zunächst offensichtlich die Tatsache, daß die
Beschreibungen, die man bisher von dem Ungeheuer erhalten hat, sich zum Teil
widersprechen. Die einen reden von einem nilpferdähnlichen, etwa zehn Meter
langen Geschöpf, das einen Kopf wie ein Saurier habe, die anderen wiederum
behaupten, sie hätten das Ungeheuer mit großen, auf gerichteten Fühlern
wahrgenommen, und sie beschrieben Nessie als eine Art Riesenschnecke - ein
Weichtier allerdings, ohne Panzer... Und das Seltsame daran ist: Trotz der
Widersprüche ist die Wissenschaft bereit, beide Versionen anzunehmen. Man hat
eine einfache Erklärung dafür gefunden: Loch Ness beherbergt nicht nur eine
Seeschlange - sondern eine ganze Familie. Das wäre nicht einmal absurd, wenn
man bedenkt, daß man schon im 6. Jahrhundert in dieser Gegend von dem Ungeheuer
gesprochen hat. Ein Lebewesen, das rund tausendvierhundert Jahre übersteht, ist
mehr als unwahrscheinlich. Es gab Nachkommen, die sich vermehrt haben-und die
jetzt im Loch Ness existieren.«
    Morna Ulbrandson schüttelte den Kopf.
    »Das Ganze hört sich an wie eine phantastische Geschichte.«
    Albertson wandte sich der hübschen Schwedin zu. »Ja, so hört es
sich an. Und doch ist jedes Wort, das ich hier spreche, wahr. Sie können diese
Dinge in der Chronik, die über die Sichtungen angefertigt wurde, nachlesen.«
    »Und woher«, meldete sich Larry wieder, »soll Nessie eigentlich
kommen? Loch Ness ist ein in sich abgeschlossener See, rund fünfzig Kilometer
lang, nicht wahr? Ein Graben hier im Hochland, mehr nicht.«
    »Loch Ness hat eine weit zurückreichende Geschichte. Man hat über
diese Frage, die Sie stellen, schon lange ernsthaft nachgedacht. Und man hat
eine verblüffende Lösung gefunden. Das Ganze hängt mit der Kreidezeit
zusammen.« Albertson schenkte seinen Gästen neu ein. Morna Ulbrandson bat um
eine geringere Menge.
    Iwan Kunaritschew grinste: »Deine Sparsamkeit kommt mir zugute.
Mir dürfen Sie den eingesparten Rest zuschießen, Doc. Meine verehrte kleine
Freundin weiß einen echten schottischen Hochlandwhisky nicht zu schätzen.
Vielleicht haben Sie ein paar Pralinchen da? Ich weiß, daß sie ganz versessen
darauf ist... «
    Das schon von Natur aus rote Gesicht des Russen glühte. Man merkte
ihm den genossenen Whisky an. Kunaritschew war heiter und beschwingt, ohne daß
man sagen konnte, daß er angesäuselt war. Er genoß einfach den Whisky, ließ ihn
auf sich wirken, ohne unter der Wirkung zu leiden. Kunaritschews
Trinkfestigkeit war sprichwörtlich.
    Albertson zog die Augenbrauen hoch.
    »Ja, wirklich? Sie essen gern Pralinen? Warum haben Sie das nicht
gleich gesagt. Natürlich können Sie ... «
    Er wollte sich

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