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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ist zu schade für dich. Dieses Mädchen ist etwas Besonderes, deshalb soll sie auch einen außergewöhnlichen Tod erleiden. Dein Richtblock und das Schwert sind ihrer nicht würdig, deshalb soll Moorgha sie bekommen.«
    Aus den Hütten waren Feuerwesen getreten. Sie kamen näher und bestaunten die Orakelpriesterin.
    Contax sprang von seinem Feuerpferd und überließ Cannitta seinen Kriegern, die wußten, was mit der Orakelpriesterin zu geschehen hatte.
    Das Mädchen wurde vom Pferd gezerrt und zu einem Käfig aus brennendem Holz geführt. Die Krieger öffneten eine Tür und stießen die Orakelpriesterin hinein. Cannitta fiel gegen die dicken Stäbe und riß sich die Haut auf. Höhnisches Gelächter erschallte hinter ihr. Sie hielt sich an den Gitterstäben fest und sank langsam zu Boden.
    Ein Leben lang hatte sie Gewalt verabscheut. Es konnte nicht falsch gewesen sein.
    Hier wurde die Gewalt in allen Abarten verherrlicht, und das verabscheute die Orakelpriesterin. Sie hoffte, daß die Strafe der Götter nicht lange auf sich warten ließ.
    Wenn sie auch gegen jede Art von Gewalt war, so hätte sie doch nichts dagegen gehabt, wenn die Götter Contax sein wertloses Leben genommen hätten. Er war ein Wesen, das nichts taugte. Sein böser, grausamer Einfluß vergiftete die Wankelmütigen, und er schüchterte die Ängstlichen so sehr ein, daß sie sich nicht gegen ihn zu stellen wagten.
    Contax war eine lebendige Gefahr.
    Contax war fast so gefährlich wie der Teufel selbst!
    ***
    Die Lanzenspitze hätte meine Brust durchbohrt, wenn ich nicht blitzschnell reagiert hätte.
    Ich drehte mich zur Seite, die Lanze zuckte an mir vorbei, und ich griff mit beiden Händen nach ihr. Mit einem kraftvollen Ruck riß ich das Feuerwesen auf mich zu und schlug ihm die Faust ins brennende Gesicht.
    Mir war, als würde ich einen Bruder schlagen.
    Der flammende Krieger ließ die Lanze los und stürzte zu Boden.
    »Aufhören!« schrie ich, so laut ich konnte. »Hört auf! Wir sind Freunde! Freunde von Yarrambool!«
    Irgend etwas schien daran verkehrt zu sein, denn jetzt griffen sie erst recht an. Vehement und voller Haß drangen sie auf uns ein.
    Was hatte das zu bedeuten? War Yarrambool in Ungnade gefallen? War er nicht mehr König in diesem Reich? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Sein Volk konnte mit seiner weisen, gerechten und Verständnisvollen Führung zufrieden sein. Es hatte keinen Grund, sich gegen ihn zu erheben und ihn abzusetzen. Yarrambool war ein würdiger Herrscher.
    Ich verteidigte mich mit der erbeuteten Lanze, wollte aber keinen Gegner töten. Ich sah in ihnen keine Todfeinde.
    Aber das waren sie.
    Immer mehr kristallisierte sich das heraus. Sie zielten nicht darauf ab, uns zu überwältigen und gefangenzunehmen, nein, sie wollten unser Leben.
    Cruv kämpfte mutig. Wie einen Quirl wirbelte er seinen Stock durch die Luft, und der massive Silberknauf traf immer wieder einen brennenden Körper. Zwischendurch parierte Cruv Hiebe und Stöße der Gegner.
    Manchmal wurde er zurückgedrängt, aber es gelang ihm, jedesmal den verlorenen Boden wiederzugewinnen.
    Er verzichtete darauf, den Knauf zu drehen. Wenn er es getan hätte, wären unten drei weißmagisch geladene Spitzen herausgeschnellt, aber er glaubte nicht, sie einsetzen zu müssen.
    Genau wie ich, beschränkte sich auch der Gnom darauf, sich zunächst einmal nur zu verteidigen.
    Mr. Silver war jetzt aus purem Silber, damit ihn die Lanzen der Feuerkrieger nicht verletzen konnten. Er wuchtete sich ihnen entgegen und schmetterte seine Silberfäuste wie große Hämmer gegen sie.
    Da er seinen Gegnern überlegen war, konzentrierten sie ihre Angriffe auf uns.
    Ein Treffer entriß Cruv einen Schrei. Ich sah den Gnom zu Boden gehen, und sofort war ein Feuerkrieger zur Stelle, der den Kleinen töten wollte.
    Sie wollten tatsächlich keine Gefangenen machen!
    Als das Feuerwesen den Dolch ansetzte, erstarrte Cruv, aber ich reagierte. Ich schleuderte die Feuerlanze. Sie sauste auf das brennende Wesen zu und drang in seinen Rücken.
    Jetzt schrie er.
    Und er bäumte sich auf, warf die Arme hoch, der Dolch entfiel seiner Hand, und er verrenkte seine Arme. Er griff nach hinten und wollte sich die Lanze aus dem Rücken ziehen.
    Er wankte dabei wie ein Halm im Wind.
    Es gelang ihm nicht, den Lanzenschaft zu erreichen. Röchelnd wandte er sich mir zu, torkelte mir zwei, drei Schritte entgegen und brach schließlich tot zusammen.
    Hatte ich einen Freund getötet?
    Nein, ich hatte einem

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