Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mit dem?«
    »Wer weiß, was der Gnom alles kann.«
    Asscell lachte wieder, obwohl ihm nicht danach zumute war, aber der andere durfte keinen Verdacht schöpfen. Als der Feuerkrieger endlich verschwand, beschloß Asscell, nicht länger zu warten.
    Contax beriet sich noch mit seinen Vertrauten, aber die Besprechung konnte nicht mehr lange dauern. Hinterher würde Contax Entscheidungen treffen und Befehle erteilen, und vielleicht würde er auch Cannitta fortschaffen lassen.
    Die Zeit drängte.
    Asscell begab sich wieder zum Käfig. »Nun wird es sich erweisen, wie wertvoll du den Göttern bist«, sagte er zu Cannitta.
    Er öffnete die Käfigtür. Cruv ließ der Orakelpriesterin den Vortritt. Erst als sie draußen war, schlüpfte er hinter ihr aus dem Feuerkäfig.
    »Wenn wir im Wald sind, müssen wir uns vorsehen«, sagte Asscell mit zitternder Stimme. »Es gibt überall Posten. Wenn uns einer von ihnen entdeckt, ist die Flucht zu Ende.« Er griff nach Cannittas Hand. »Komm! Schnell!«
    Im selben Moment durchschnitt eine scharfe Stimme die Stille. »Halt!«
    Asscell fuhr entsetzt herum und sah den Krieger, mit dem er vorhin gelacht und sich über Cannitta lustig gemacht hatte.
    Panik stieg in ihm hoch.
    Er schleuderte seine Lanze, und der Feuerkrieger brach tödlich getroffen zusammen, doch sein Ruf war nicht ungehört geblieben.
    Da es kein Zurück mehr gab, schrie Asscell: »Vorwärts! Bettet euch in den Wald!«
    Auch er versuchte die brennenden Bäume zu erreichen, doch ein Dolch, kraftvoll geschleudert, traf seine Wade. Er schrie auf und stürzte. Sofort waren mehrere Krieger zur Stelle, die sich auf ihn warfen, und wenn es ihnen Contax nicht ausdrücklich untersagt hätte, hätten sie Asscell getötet.
    Contax rettete dem Wesen, das in seinen Augen ein Verräter war, für den Moment das Leben, und er hetzte seine Meute hinter Cannitta und Cruv her, denen es gelungen war, im Feuerwald unterzutauchen.
    ***
    Mr. Silver versuchte mir mit seiner Heilmagie zu helfen, doch als Feuerwesen sprach ich darauf nicht an. Die Wunde an meiner linken Hüfte veränderte sich nicht.
    Yarrambool schickte nach Sheesa.
    Als sie eintrat, ging etwas Merkwürdiges mit mir vor. Der Mensch in mir sagte, daß ich sie nicht so ansehen durfte, wie ich es tat, aber das Feuerwesen in mir fand Sheesa überaus attraktiv und anziehend.
    Als Mensch dachte ich an Vicky Bonney.
    Als Feuerwesen gehörte für mich Vicky zu einem anderen Leben, mit dem ich nichts mehr zu tun hatte. Würde ein Tausch stattfinden? Sollte von nun an statt Vicky Sheesa an meiner Seite leben?
    Ihre Hände waren so sanft, daß ich sie kaum spürte. Sie legte die Wunde frei und sah mich nicht an, aber ich fühlte, daß sie noch mehr für mich empfand als ich für sie.
    Yarrambool und Mr. Silver ließen mich mit dem Mädchen allein. Sheesa holte heilende Salben und bestrich damit die Wunde, die allmählich zu bluten aufhörte.
    Sheesa, ein Engel in der Feuerwelt!
    Sie brannte wie ich, und als sie mir in die Augen sah, wußte ich, daß ich in Yarrambools Welt nicht allein sein würde.
    »Ich werde dich pflegen, bis du gesund bist«, sagte sie, und ihre Stimme klang einschmeichelnd.
    »Danke, Sheesa«, sagte ich heiser. Meine Nerven vibrierten. Wieso war ich so aufgeregt?
    »Ich werde dir süßen Heiltee kochen. Cannitta hat mir gezeigt, wie man ihn zubereitet.« Sie senkte traurig den Kopf.
    »Mach dir keine Sorgen um Cannitta«, sagte ich. »Sie ist nicht verloren.«
    »Ich liebe Cannitta.«
    »Du wirst sie wiedersehen«, sagte ich, aber Sheesa zweifelte an meinen Worten. Wie konnte ich so etwas behaupten, wo ich doch Contax' Grausamkeit nicht kannte?
    »Ihr zu dienen, war mein Lebensinhalt«, sagte das Feuermädchen.
    »Wirst du ihr wieder dienen, wenn sie zurückkehrt?«
    Sheesa wandte sich ab. »Das weiß ich noch nicht«, antwortete sie zaghaft. »Vielleicht überträgt mir das Leben andere Aufgaben.«
    »Welche, Sheesa?« fragte ich, obwohl ich die Antwort zu kennen glaubte.
    »Du bist fremd in der Feuerwelt. Du brauchst mich jetzt, und vielleicht schickst du mich nicht fort, wenn du wieder gesund bist.«
    »Heißt das, du würdest bei mir bleiben, Sheesa?«
    »Ja, wenn du mich haben möchtest.«
    In mir spielte sich Unbeschreibliches ab. Sheesa, dieses wunderbare, sanfte Feuermädchen, würde mir gehören. Ich brauchte nur ein Wort zu sagen, aber der Mensch in mir lehnte sich gegen so eine Verbindung auf.
    Der Mensch nannte es einen Verrat an Vicky Bonney!
    Hatte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher