Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ihm das Beil des Henkers sicher.
    Wenn sie aber Glück hatten, würden ihn die Götter und Yarrambool beschenken.
    Die Verdammten hatten sehr schnell das Interesse an den beiden Gefangenen verloren. Sie kümmerten sich nicht mehr um Cruv und Cannitta. Es interessierte sie auch nicht, was Asscell machte.
    Er drehte sich langsam um, und sein Herz schlug schmerzhaft. Aufgeregt näherte er sich dem Käfig. Die Orakelpriesterin würdigte ihn keines Blickes. Er war ein Feind für sie wie alle anderen.
    »Cannitta!« zischte Asscell.
    Er warf einen Blick zurück, um sich zu vergewissern, daß niemand ihn beobachtete.
    »Cannitta!«
    »Was willst du?« fragte ihn die Orakelpriesterin eisig. »Möchtest du dich daran ergötzen, daß es mir schlecht geht? Verschwinde! Laß mich in Ruhe!«
    »Ich bin dein Freund, Cannitta«, beeilte sich Asscell zu sagen.
    »Ich habe keine Freunde unter den Verdammten. Ihr seid von den Göttern Verstoßene!«
    »Ich will sühnen, was ich getan habe, Cannitta. Liebe machte mich blind und leitete mich in die Irre. Ich habe meinen Fehler eingesehen und bereue von ganzem Herzen. Ein Mädchen hat mich verführt. Sie ist schlimmer als eine Hexe. Leider wurde mir das zu spät erst klar. Aber gibt es für einen, der zur Einsicht kam, keine Rückkehr? Liebe, Güte, Verständnis… Sind das nicht die Wesenszüge der Götter? Sie müssen doch auch verzeihen können, Cannitta. Starrsinn und unnachgiebige Härte passen nicht zu ihnen.«
    Zum erstenmal wandte sich Cannitta dem brennenden Krieger zu. Er schien ehrlich zu meinen, was er sagte, schien aufrichtig zu bereuen.
    »Wie ist dein Name?« fragte die Orakelpriesterin.
    »Asscell«, sagte das Feuerwesen.
    »Wie schwer ist die Schuld, die du bisher auf dich geladen hast?«
    »Ich habe mich lediglich den Verdämmten angeschlossen, aber ich tat es nicht aus Überzeugung, sondern wegen Vuna, dieser Dirne. Meine Hände sind rein, Cannitta, ich schwöre es bei allem, was mir heilig ist. Sie sind nicht mit Blut besudelt. Ich möchte zurück. Zurück zu Yarrambool, dorthin zurück, wo die Macht Moorghas keinen Einfluß auf das Leben hat. Und dich will ich mitnehmen.«
    »Mich doch hoffentlich auch«, meldete sich Cruv.
    »Ja, dich auch«, sagte Asscell, aber der Kleine war ihm nicht wichtig.
    »Du weißt, was du riskierst«, sagte Cannitta.
    »Meinen Kopf«, sagte Asscell. »Aber ich bin zu diesem Wagnis bereit. Ich hoffe, die Götter werden uns beistehen, wenn ich dir das Leben rette.«
    »Es wäre falsch, sich zu sehr auf ihre Hilfe zu verlassen«, meinte Cannitta.
    »Du bist immerhin ihre Priesterin.«
    »Dennoch könnte ich nicht wichtig genug für sie sein, daß sie sich für mich einsetzen.«
    »Nun gut, dann werden wir uns eben selbst helfen«, sagte Asscell.
    »Und wann holst du uns aus diesem Käfig?« wollte Cruv wissen.
    »Ich werde den günstigsten Zeitpunkt abwarten«, antwortete Asscell.
    »Wäre es möglich, daß ich meinen Stock wiederbekomme?«
    Asscell schüttelte entrüstet den Kopf. »Bist du verrückt? Das ist ausgeschlossen! Du hast gesehen, daß Contax deinen Stock an sich genommen hat. Denkst du, ich riskiere dafür meinen Hals?«
    »War ja nur eine Frage«, erwiderte Cruv, der diese Waffe in Zukunft sehr vermissen würde, aber vielleicht war sie noch nicht ganz verloren. Asscell würde Cannitta und ihn zu Yarrambool bringen.
    Tony Ballard und Mr. Silver würden bei dem König sein, und sie würden sich gemeinsam überlegen, was sie gegen Contax, seine Bande und auch gegen Moorgha unternehmen konnten.
    Vielleicht gelangte dann auch wieder der Stock in seine Hände. Ganz verloren war die Waffe jedenfalls noch nicht.
    Es wäre wirklich verrückt gewesen, wenn Asscell für den Stock sein Leben aufs Spiel gesetzt hätte.
    Der Feuerkrieger entfernte sich vom Käfig, als sich ein Verdammter näherte. Asscell lachte schnarrend. »Ich habe ihr ein eindeutiges Angebot gemacht, aber sie will nichts davon wissen.«
    Der andere lachte ebenfalls. »Vielleicht gefällst du ihr nicht.«
    »So kurz vor dem Ende sollte sie nicht mehr so wählerisch sein. Ich würde an ihrer Stelle noch schnell mitnehmen, was ich kriegen kann.«
    »He, Cannitta!« rief der andere Feuerkrieger höhnisch. »Wie war's mit mir? Gefalle ich dir besser?«
    Die Orakelpriesterin wandte sich um, ohne ein Wort zu erwidern.
    »Oh, sie hat sich ja schon einen ausgesucht«, sagte das Feuerwesen zu Asscell. »Den Kleinen!«
    Asscell schüttete sich aus vor Lachen. »Was will sie denn

Weitere Kostenlose Bücher