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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sprachlos an.
    »Davon bin ich felsenfest überzeugt, Herr Doktor - Mr. Brown weiß über diesen Mord mehr als ...«
    »Was fällt Ihnen ein, Miller!« polterte der Doktor ärgerlich los. »Wie können Sie es wagen, einen solchen Verdacht überhaupt nur auszusprechen - Mr. Hurley Brown! Ein Polizeikommissar! Das ist doch eine Ungeheuerlichkeit! Genausogut könnten Sie mich beschuldigen - ich war doch allein in der Wohnung, wenigstens eine Viertelstunde lang. Mr. Brown! Na, wissen Sie ...«
    »Es tut mir ja leid, Herr Doktor«, murmelte der Mann niedergeschlagen. »Ich wollte ganz bestimmt auch nichts Böses anrichten. Aber gestern war er den ganzen Tag in der Wohnung und suchte nach etwas. Er ließ das Unterste zuoberst kehren.«
    »Aber natürlich! Das ist doch seine Pflicht, Miller! Was soll er denn als Polizeibeamter sonst tun - er muß doch nach Spuren suchen.«
    Miller ließ beschämt den Kopf hängen.
    Immer noch konnte er sich nicht zum Gehen entschließen, obgleich er doch anscheinend alles gesagt hatte, was er hatte sagen wollen.
    »Alle möglichen Leute besuchten Mr. Louba seinerzeit«, brummte er schließlich noch.
    »Wen meinen Sie denn jetzt wieder?«
    »Beispielsweise Sir Harry Marshley, auch Lady Marshley. Und wenn ich richtig darüber nachdenke, dann kommt es mir so vor, als ob dieser Charlie ihn ebenfalls öfters besucht hätte. Ich kann mich zwar nicht genau auf ihn besinnen, aber die Art, wie er ging, kam mir so bekannt vor.«
    Der Doktor sah den Diener mit einem scharfen Blick an.
    »Es kommt mir so vor, als ob Sie etwas wüßten, was Sie mir ganz gerne mitteilten«, meinte er. »Wollen Sie es mir nicht endlich sagen — oder, noch besser, es gleich der Polizei mitteilen?«
    Leider wurde Miller beim Erwähnen der Polizei wieder außerordentlich nervös. Er murmelte noch etwas, entschuldigte sich dann hastig und eilte davon.

21
    Dr. Warden ging wieder an seine Versuche. Als sie beendet waren, legte er seinen weißen Labormantel ab und suchte sein Konsultationszimmer auf. Nach einigen Stunden angestrengter Arbeit rief ihn Brown an und berichtete ihm die letzte Entwicklung der Dinge.
    An diesem Nachmittag aß er im Club.
    Hurley Brown war zwar nicht da, aber er hörte von einem der Diener, daß Frank Leamington im Haftprüfungsverfahren dem Polizeigericht in der Bow Street vorgeführt worden war und daß er jetzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft saß.
    Dr. Warden hatte an diesem Nachmittag nichts mehr in seiner Praxis zu tun. Nach dem Essen fuhr er zum Edwards Square. Er hatte den Fuß eben auf die Treppe von Nummer 903 gesetzt, als sich die Tür öffnete und Sir Harry Marshley herauskam. Auf Sir Harrys Gesicht lag ein Ausdruck ausgesprochenen Trübsinns.
    »Guten Tag, Doktor«, knurrte er. »Hoffentlich haben Sie mehr Erfolg mit der jungen Dame als ich. Ich habe niemals eine krassere Undankbarkeit angetroffen.«
    Dr. Warden kannte Marshley nur oberflächlich. Er war einmal in seiner Sprechstunde gewesen.
    »Mir ist gar nicht bekannt, daß Miss Martin einen besonderen Grund dazu hätte, Ihnen dankbar zu sein, Sir Harry«, sagte er trocken. »Aber es interessiert mich sehr, warum sie undankbar sein soll?«
    »Ich bat sie, meinen Namen unerwähnt zu lassen, und sie weigerte sich ganz entschieden«, sagte Sir Harry bitter. »Dabei setzte ich ihr doch so schön auseinander, daß sie es ›ihrer Mutter zuliebe‹ tun solle.«
    »Oh, ich bin sicher, daß Ihre Fürsorge bei Miss Martin auf größtes Verständnis gestoßen ist«, entgegnete der Doktor spöttisch. »Um was handelt es sich eigentlich, Marshley?«
    Der Mann mit dem trübsinnigen Gesicht zuckte die Schultern.
    »Ich bin ruiniert«, erklärte er düster. »Die Polizei drang gestern abend bei mir ein und machte eine Art Razzia. Das allein ist schon katastrophal genug. Aber wenn Sie noch dazu bedenken, Doktor, daß jetzt meine Geldquelle endgültig und für immer verstopft ist, dann können Sie sich vorstellen, wie ich mich fühle.«
    »Louba hat Sie also finanziert?«
    »Natürlich hat er mich finanziert«, erwiderte der andere, ärgerlich darüber, daß eine solche Frage überhaupt noch gestellt wurde. »Sie nehmen doch nicht etwa an, daß ich Geld für ein großes Haus und eine Menge Angestellter übrig habe? Meine Frau befindet sich in heller Aufregung. Seit gestern abend weint sie unaufhörlich. Es ist ein schwerer Schlag für mich.«
    Er ging zu seinem wartenden Auto, und Dr. Warden klopfte an die Tür.
    Das Mädchen, das ihm

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