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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gut in den Mord verwickelt sein. Durchaus möglich, daß er fortgegangen ist, um mit seiner Braut zu sprechen ... dann kam er aber zurück, half bei der Ermordung Loubas und ließ seinen Gefährten zum Fenster hinaus. In dem Fall ...«
    »In dem Fall hätte er das Fenster offengelassen, um den Verdacht von sich abzulenken«, unterbrach ihn Brown. »Ganz richtig, dies und nichts anderes hätte er tun müssen. Sonnenklar ist, daß sich jemand in der Wohnung aufhielt, nachdem der Doktor fortgegangen war.«
    »Miller war zehn Minuten lang da«, sagte Trainor. »Falls wir ihn aus dem Spiel lassen und als unschuldig betrachten, dann haben wir uns immer noch die Blutflecken auf dem Vorplatz zu erklären. Die konnten keinesfalls dorthinkommen, während der Doktor da war, oder während Miller in der Wohnung war. Die Spuren an der Türfüllung wurden von irgend jemand weggewischt. Wahrscheinlich vom Mörder selbst. Es sieht rast so aus, als ob der Versuch gemacht wurde, den Leichnam zur Vordertür hinauszuschleppen. Das muß meiner Meinung nach zwischen sieben Uhr dreißig und acht Uhr passiert sein. Miller kann über seinen Aufenthalt ziemlich befriedigend Auskunft geben — wenigstens von dem Moment an, wo er die Wohnung verließ, bis zu seiner Heimkehr um zehn Uhr dreißig. Dennoch können wir ihn nicht ganz außer Betracht lassen. Er kann den Mord zum Beispiel durchaus in den zehn Minuten begangen haben, die er mit Louba allein war. In das Wohnzimmer kann man durch die Küche und das Speisezimmer gelangen. Es besteht da ein Durcheinander in den Zeitangaben, das aufgeklärt werden muß. Hat eigentlich jemand gesehen, wie Charlie das Haus verließ?«
    Das war ziemlich deutlich. Trainor beobachtete seinen Vorgesetzten scharf und wartete gespannt auf die Antwort, denn er wußte ganz genau, daß Hurley Brown selber Charlie hatte fortgehen sehen. Miller hatte ihm das berichtet.
    »Wer sollte ihn schon gesehen haben?« fragte Brown kühl zurück. »Kennen Sie vielleicht jemand, der in Frage kommt?«
    Trainor überlegte einen Augenblick.
    »Nein«, antwortete er dann.
    Um sieben Uhr abends stand Trainor mit dem Rücken gegen das Feuer in seinem kleinen Büro und durchdachte immer von neuem die Fingerzeige und Spuren, die er im Fall Louba herausgefunden hatte. Unentwegt setzte er die Stücke dieses Rätselspiels nach einer anderen Methode zusammen, um die Lösung zu finden.
    Hurley Brown hatte Scotland Yard schon verlassen. Er hatte ihm noch mitgeteilt, daß er in seinem Club zu finden sei, falls man ihn brauche. Um sechs Uhr hatte Trainor auch dort angerufen, aber er war im Club noch nicht aufgetaucht.
    Hurley Brown? Trainor runzelte nachdenklich die Stirn. Es war ganz verständlich, daß Brown mit der Sache nichts zu tun haben wollte. Aus den Nachforschungen, die Trainor heimlich angestellt hatte, ging klar hervor, daß Brown seine eigene Privatfehde mit Louba auszufechten gehabt hatte. Aber Mord - unmöglich!
    Er setzte sich, zog Notizbuch und Bleistift aus der Tasche und schrieb noch einmal alles auf, was mit dem Fall in Zusammenhang stand; jede Vermutung, die irgendwann einmal aufgetaucht war. Jede mögliche oder unmögliche Person, die auf Grund irgendwelcher Kombinationen für den Mord verantwortlich gemacht werden konnte.
    Plötzlich klopfte er sich mit dem Bleistift an die Stirn.
    Da Costa!
    Was hatte Brown von da Costa erzählt? - Daß er ein alter Konkurrent Loubas sei und in der Wohnung über ihm hause.
    Jedenfalls mußte es ihm sehr gelegen kommen, daß er zur Zeit des Mordes auf Reisen war.
    Aber war er auch wirklich auf Reisen?
    Es war kein Grund vorhanden, das Gegenteil anzunehmen, nur - wer setzte die Fahrstuhlklingel in Tätigkeit, als Dr. Warden in der Mordnacht bei seinem zweiten Besuch vor Loubas Tür stand?

22
    Eine kleine, unauffällige Gestalt drückte sich vor dem Hauseingang herum. Sie wartete offensichtlich auf eine günstige Gelegenheit, und als der Hausmeister einen Augenblick außer Sicht war, schlüpfte der Mann ins Haus und rannte die Treppenstufen hinauf.
    Die Treppenbeleuchtung brannte, obwohl es früh am Morgen war. Der Tag war sehr trüb, aber auch die Birnen waren nicht von besonderer Stärke, so daß der düstere Hausaufgang eine Menge Schatten warf.
    Der Mann erreichte da Costas Wohnung, ohne bemerkt zu werden, und drückte dort auf den Klingelknopf. Mit dem Ohr an der Tür lauschte er gespannt; als sich nichts rührte, zog er einen Brief aus der Tasche und schob ihn unter der Tür

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