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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Ganze ist ja nur so eine Idee von mir. Ich glaube sogar, daß er direkt aus der Wohnung entkommen kann, wenn er will. Andererseits ist es eben auch möglich, daß er gar nicht dort ist. Aber ins Auge fassen muß man diesen Fall ... Und deshalb dachte ich auch daran, daß Sie - falls man Sie danach fragt - aussagen könnten, daß er zur Zeit der Mordtat bei Ihnen war. Ich sagte Ihnen ja schon - dafür wäre er Ihnen bestimmt sehr dankbar. Es würde ein Alibi für ihn bedeuten!«
    »Zweifellos.«
    »Angenommen, ich kann mit ihm sprechen und kann ihm unseren Plan mitteilen ... Sie sind doch mit meinem Vorschlag einverstanden, Sir Harry? Sie haben mir noch keine klare Antwort gegeben.«
    Sir Harry hatte mittlerweile seinen Entschluß gefaßt.
    »Bevor ich nicht weiß, ob er schuldig oder unschuldig an diesem entsetzlichen Verbrechen ist«, entgegnete er salbungsvoll, »kann ich natürlich nicht daran denken, mich mit ihm in irgendeiner Form einzulassen. Allerdings, wenn ich von seiner Unschuld überzeugt wäre ...«
    »Ich bin sicher, er wird Sie davon überzeugen können«, murmelte der kleine Mann eifrig.
    »Dann bin ich natürlich in jeder Weise bereit, alles, was ich nur kann, für einen Mann zu tun, der sich in einer solchen Lage befindet. Wie dem auch sei, ich habe wirklich etwas an ihm gutzumachen, denn ich behandelte ihn tatsächlich sehr unhöflich, als er seinerzeit zu mir kam ...«
    »Oh, schon gut, schon gut«, pflichtete Weldrake bei. »Er wird das vollkommen verstehen.«
    Weldrake stand auf.
    »Ich danke Ihnen herzlich, Sir Harry. Jetzt brauche ich Sie nicht länger aufzuhalten.«
    »Und wann . Was werden Sie jetzt tun?«
    »Ich werde versuchen, ob ich ihn nicht von meiner Freundschaft überzeugen kann. Dann werde ich ihm versichern, daß Sie sehr gerne alles tun werden, was in Ihrer Macht steht, falls er Hilfe benötigt. Außerdem werde ich ihm noch sagen, daß Sie sich genau daran erinnern, daß er zur Zeit des Mordes bei Ihnen war — soweit wir über den genauen Zeitpunkt der Tat etwas wissen.«
    »Alles unter der Voraussetzung, daß er unschuldig ist«, ergänzte Sir Harry die Ausführungen Weldrakes.
    »Aber selbstverständlich«, erwiderte Weldrake. »Er muß Sie von seiner Unschuld einwandfrei überzeugen können. Ich glaube aber kaum, daß es in diesem Punkt Schwierigkeiten geben wird. Auf Wiedersehen.«
    Der kleine Mann verbeugte sich und verließ das Haus. Er schritt mit der zufriedenen Miene eines Geschäftsmannes, der einen glänzenden Abschluß getätigt hat, die Straße entlang.

23
    Trainor entschloß sich, der Vermutung Hurley Browns nachzugehen, obgleich er ihr eigentlich nur geringen Wert beimaß. Er glaubte auch nicht recht daran, daß Brown da Costa selber in Verdacht hatte. Denn seitdem er damals kurz seinen Namen erwähnt hatte, war er nie mehr auf ihn zu sprechen gekommen. Selbstverständlich war es ein merkwürdiger Zufall, daß da Costa früher ein Konkurrent und Gegner und jetzt ein Nachbar Loubas war. Aber es konnte auch durchaus möglich sein, daß sie schon längst ihre Streitigkeiten miteinander begraben hatten. Leute wie diese beiden machten sich nichts daraus, wer ihr momentaner Geschäftspartner war — wenn es nur in ihre Pläne paßte. Wenn sie sich auch in der Vergangenheit nicht vertragen hatten, so war es doch sehr wahrscheinlich, daß ihre Geschäftsinteressen sie mittlerweile wieder zusammengeführt hatten. Ihre Nachbarschaft brauchte also keineswegs etwas Schlimmes zu bedeuten. Wäre es anders gewesen, dann hätte Louba wohl als erster Verdacht geschöpft und sich recht vorsichtig verhalten.
    Außerdem war auch den andern Bewohnern von Braymore House bekannt, daß da Costa schon einige Zeit vor dem Mord verreist war.
    Immerhin, wenn man da Costa von der Liste der Verdächtigen strich, dann wurde wenigstens der Kreis um vieles enger.
    Trainor ging von seinem Büro aus direkt in die Wohnung im zweiten Stock.
    »Es ist eine dumme Sache, Sergeant, ich habe keinen Haussuchungsbefehl«, informierte er seinen Begleiter. »Aber ich möchte unbedingt in die Wohnung hinein. Bleibt nichts übrig, als es auf die eigene Kappe zu nehmen.«
    »Aber wie kommen wir hinein, Inspektor?«
    »Mr. Hurley Brown sagte, es sei keinerlei Dienerschaft da. Es an der Tür zu versuchen, hat also keinen Zweck. Am besten, wir probieren es durch das Fenster.«
    Sie kletterten die in dieser Angelegenheit schon so häufig benutzte Feuerleiter hinauf, stiegen an Loubas Wohnung vorbei und machten am

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