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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nächsten Stock halt.
    Die Vorhänge in dem Zimmer da Costas waren fest zugezogen, und das Fenster ließ sich nicht öffnen. Der Sergeant preßte sein Gesicht gegen eine der Glasscheiben und blinzelte hinein, dann erklärte er, daß das Fenster mit einem Riegel gesichert sei.
    »Hm - nichts zu machen«, brummte Trainor. »Wir müssen es doch an der Tür versuchen - ich werde das Schloß schon aufkriegen.«
    Sie kletterten wieder herunter und gingen zurück in das Haus. Als sie die Treppe hinaufstiegen, hörten sie von oben die Stimme des Fahrstuhlführers rufen.
    »He! He, mein Herr! Suchen Sie etwas?«
    Man hörte das Trampeln schneller Tritte. Trainor stellte sich an die untersten Stufen des nächsten Treppenabsatzes - und Weldrake lief ihm in die Arme.
    Sofort versuchte er an dem Inspektor vorbeizuschlüpfen, und fast wäre es ihm auch gelungen, wenn ihn Trainor nicht mit einem eisernen Griff festgehalten hätte.
    »Gehen Sie noch nicht - nicht gar so schnell, Sir«, sagte er. »Wir möchten Ihnen erst noch guten Abend sagen.«
    »Aber ich habe es wirklich eilig«, erklärte der kleine Mann.
    »Es täte mir leid, wenn ich Sie mit Gewalt festhalten müßte - Mr. da Costa.«
    Ganz sicher war er sich seiner Sache allerdings nicht, als er den Namen aussprach. Eigentlich konnte er nicht recht glauben, daß der Mann da Costa war.
    »Sie sind im Irrtum«, entgegnete Weldrake auch sofort. »Ich versichere Ihnen, ich bin nicht Mr. da Costa. Bitte halten Sie mich doch nicht auf. Ich - ich muß noch zum Zug.« Während er sprach, hielt neben ihnen der Fahrstuhl an.
    »Wer ist das hier?« fragte Trainor den Fahrstuhlführer.
    »Keine Ahnung, Inspektor. Ich rief ihn an, weil ich ihn schon mehrere Male durch das Treppenhaus huschen sah. Er benutzte nie den Fahrstuhl und hat es immer sehr eilig - das schien mir etwas verdächtig.«
    »Mr. da Costa ist es nicht, wie?«
    »O nein, Inspektor. Kein Gedanke daran. Da Costa ist ein großer, kräftiger Mann mit schwarzen Augen, schwarzem Schnurrbart und einem roten Gesicht. Sieht ziemlich fremdländisch aus.«
    »Haben Sie diesen Herrn jemals bei ihm gesehen?«
    »Nein. Ich habe ihn überhaupt noch nicht gesehen, mit Ausnahme der beiden letzten Tage.«
    Trainor wandte sich an Weldrake.
    »Ich muß Sie schon bitten, ein paar Minuten mit mir hereinzukommen. Ich bin mit der Untersuchung der Mordsache Louba beschäftigt und interessiere mich für alle Besucher von Braymore House.«
    »Aber ich habe in diesem Haus eigentlich gar nichts zu suchen, ich versichere Ihnen das. Es ist ein reiner Zufall — es ist so dunkel und neblig draußen, daß ich mich in der Haustür getäuscht habe und aus Versehen in dies Gebäude hineingelaufen bin.«
    »Dann war das gestern und vorgestern also auch ein Irrtum?« bemerkte der Fahrstuhlführer.
    Der kleine Mann schaute verzweifelt die Treppe hinab, als ob er daran dächte, doch noch zu entwischen. Aber Trainor hielt seinen Arm fest, und der Sergeant stand sprungbereit.
    »Also schön«, sagte er ergeben und ging zur Tür von Loubas Wohnung. »Aber Sie irren sich wirklich!«
    »Ist Ihr Name zufälligerweise vielleicht Weldrake?« fragte Trainor, dem anscheinend plötzlich ein Licht aufging. Er beobachtete scharf den kleinen Mann, der jetzt vor ihm in Loubas Wohnzimmer stand.
    »Ja — ja, so heiße ich«, gab der kleine Mann widerwillig zu. »Aber Sie wissen so gut wie ich, daß nicht der geringste Grund vorhanden ist, mich festzuhalten. Mein ganzes Vergehen bestand darin, einem jungen Mann Unterkunft anzubieten ... einem jungen Mann, den ich für unschuldig halte!«
    Von Anfang an hatte er linkisch versucht, seinen einen Arm zu verstecken und sich die größte Mühe gegeben, daß Trainor nicht auf das aufmerksam wurde, was er anscheinend in der Hand hielt. Es war ganz klar, daß er unter seinem Mantel irgendeinen größeren Gegenstand verbarg. Trainor tat bis jetzt so, als hätte er das noch gar nicht bemerkt.
    »Ach so, deshalb haben Sie also seinerzeit Miss Martin aufgesucht?«
    »Er war damals noch nicht verhaftet, erinnern Sie sich?«
    »Das stimmt. Warum liefen Sie aber weg, als wir ihn verhafteten?«
    »Was hätte es denn für einen Sinn gehabt, dazubleiben. Was hätte ich Ihnen auch nützen können?«
    »Nun, immerhin hätte ich gerne von Ihnen erfahren, warum Sie in der Mordnacht vor Braymore House waren?«
    »Oh, nichts als ein Zufall! Ich war ein ganz unbeteiligter Zuschauer, habe niemand etwas zuleide getan und hatte auch mit dem Mord nicht das

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