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0550 - Merlins Stern

0550 - Merlins Stern

Titel: 0550 - Merlins Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abendmahlzeit?«
    Lady Patricia starrte ihn sekundenlang an und schien zu überlegen, ob der Butler es ernst meinte oder sie auf den Arm nahm. Dann winkte sie zornig ab. »Ach, schert euch doch alle zum Teufel! Und nehmt das verflixte Monstrum mit!«
    Sie eilte mit weiten Schritten davon, Sir Rhett auf dem Arm, der unverdrossen und fröhlich krähte: »Macht Spaß! Fliegen macht Spaß! Wasser macht richtig Spaß! Will sofort wieder mit Fooly fliegen…!«
    William hob die Brauen. »Nun gut, dann werde ich mich wohl selbst nach einem passenden Kochrezept umsehen müssen. - Husch, MacFooi, flugs ab in den Pool!« Er wandte sich ab.
    »William - lassen Sie’s«, stoppte ihn Zamorra. »Vergessen Sie die Sauriersuppe. Erstens haben wir keine so großen Teller, und zweitens dürfte Mylady nicht viel Freude an dem zähen alten Burschen haben. Den kriegen Sie nicht weichgekocht, und auch wenn Sie ihn grillen, beißt sie sich höchstens die Zähne an ihm aus.«
    »Zäh? Alt?« protestierte Fooly prompt, »Ich bin nicht alt und zäh! Ich bin jung und zart!« Er drehte die Ärmchen und stieß mit den plumpen Fingern kleine Dellen in seinen voluminösen Bauch. »Ich wette, daß ich hervorragend schmecke! Mit ein paar Pfund Thymian und Wendelkraut…«
    »Was ist denn das?« staunte William.
    »Wendelkraut wächst bei uns zu Hause im Drachenland. Man kann einen teuflischen Schnaps daraus brennen, und wenn man es um einen Schleichhasen oder einen Wurzschrat wendelt und den vorsichtig röstet, dann gibt das einen prima Geschmack. Brennt herrlich auf der Zunge und…«
    »Schnaps brennen«, murmelte William. »In deinem Alter… Das ist ein krasser Verstoß gegen das Gesetz zum Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit! Ist das in diesem… äh… Drachenland eigentlich überhaupt nicht bekannt? Man muß das melden. Ich fürchte, Monsieur Zamorra, dieses Drachenkind ist durch und durch verdorben. Ich fasse es nicht.«
    Er stapfte davon.
    Derweil sah Fooly interessiert der davontreibenden Dampfwolke nach, die sich allmählich auf dem Gelände niederzuschlagen begann.
    »Faszinierend«, murmelte er. »Ein wirklich faszinierendes Experiment. Wasser und Feuer ergibt Dampf, und gleich so viel. Wer hätte das gedacht?«
    »Auf deine Experimente können wir gern verzichten!« stieß Nicole hervor. Das kleidsame Wunder- klebte klatschnaß an ihrem Körper und zeichnete dessen Konturen hautnah nach. Es wirkte dadurch jetzt zumindest etwas ansehnlicher. Nicole streifte und klaubte sich den nassen Stoff vom Leib und warf ihn Fooly vor die Füße. »Schau dir an, was du angerichtet hast! Das war ein Modellkleid, das Patrik Reynard exklusiv für mich geschneidert hat! Zamorra hat es, mir geschenkt, und du hast es völlig ruiniert!«
    Fooly riß sich wieder vom Anblick der Dampfwolke los. »Aber es ist doch nur ein bißchen naß!« stellte er fest. »Du kannst es doch auswringen! Oder warte, ich mache das schon…«
    »Nein!« schrie sie entrüstet. »Bist du wahnsinnig? Man kann so ein Kleid nicht einfach auswringen! Man kann es nicht mal bügeln!«
    Der kleine Drache schüttelte den Kopf. »Es gibt da noch eine Möglichkeit«, überlegte er. »Wenn ich das Wasser aus dem Swimmingpool verdampfen konnte, kann ich es doch auch aus dem Kleid verdampfen.« Und schon blies er eine Feuerwolke über den Stoff hinweg.
    Es zischte, dampfte - und brannte.
    »Oh, nein!« flüsterte Nicole fassungslos. »Ich erwürge ihn. Ich drehe ihm den Hals um! Dieser verflixte Bonsai-Drache verbrennt mein Modellkleid! Oh, ich…« Sie sank auf einen der Liegestühle.
    »Oh, das tut mir leid«, ächzte der Drache. »Aber es war doch nur ein Kleid!«
    »Nur ein Kleid? Das war ein Patrik Reynard-Original!« protestierte Nicole. »So etwas ist einfach unbezahlbar!«
    »Hoffentlich nicht«, murmelte Zamorra eingedenk seines Scheckbuches. »Wieviel hat es mich den überhaupt gekostet?«
    »Siebentausend Francs «, seufzte Nicole.
    »Wenn’s mehr nicht… wieviel? Sie- bentausend für diesen scheußlichen Putzlappen?« entfuhr es ihm. »Willst du mich ruinieren?«
    Nicole sprang wieder auf. »Scheußlich? Putzlappen? Männer!« fauchte sie und schritt, mit wild blitzenden Augen und in hoheitsvoller Nacktheit davon.
    Zamorra seufzte und wollte ihr nach.
    »Warte«, rief Fooly. »Soll ich deine Sachen nicht auch erst noch trocknen? Sonst schimpft Mademoiselle Nicole hinterher wieder über die Wasserlachen auf den Teppichen… Aber vielleicht solltest du die Sachen erst

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