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0550 - Merlins Stern

0550 - Merlins Stern

Titel: 0550 - Merlins Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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habt, erzähle ich sie euch gerne. -Aber kann mir vielleicht endlich mal jemand sagen, was das da für ein Ungeheuer ist? Es starrt mich an, als wolle es mich auffressen.«
    »Warum soll schließlich nur immer ich auf der Speisekarte landen?« mokierte sich der Jungdrache und fuhr hoheitsvoll fort: »Ich wohne immerhin hier. Und wer bist du? Schmecken wirst du wahrscheinlich überhaupt nicht. Zu viele Haare. Ich mag keine Haare in der Suppe. Also werde ich dich wohl nicht auffressen.«
    »Darf ich vorstellen?« übernahm Nicole schlicht. »Teri Rheken, Druidin vom Silbermond - Mister MacFool, Drache aus dem Drachenland.«
    »Du kannst mich Fooly nennen«, gewährte der Jungdrache. »Dann kürze ich dich auf Teri ab. Teri Rheken Druidin vom Silbermond ist mir zu lang, da bricht man sich ja die Zunge dran ab.«
    »Lieber Himmel«, seufzte die Goldhaarige. »Wo habt ihr den denn aufgegabelt?«
    »Das ist auch eine lange Geschichte«, erwiderte Zamorra. »Aber warum stehen wir hier eigentlich immer noch im Korridor herum? Es gibt gemütlichere Plätze.«
    »Beispielsweise am Swimmingpool«, schlug Fooly vor.
    Zamorra seufzte erneut, Teri begann zu grinsen und deutete auf seine immer noch feuchte Kleidung. »Sieht so aus, als wäre auch das eine lange Geschichte, wie?« Dann musterte sie die nackte Nicole; ihr jungenhaftes Grinsen blieb. »Sieht so aus, als hätte sich ansonsten nicht viel geändert. Ich glaube, ich bin hier richtig. Und was diesen Drachen angeht - ich habe mich an einen telepathisch veranlagten Wolf gewöhnt, ich werde mich auch an einen Drachen gewöhnen. Kann er eigentlich auch Feuer speien?«
    »Und ob!« versicherte Fooly sofort und holte tief Luft, um…
    ***
    Nichts war zu sehen außer einem einsamen Wanderer, der sich am Hang dicht unterhalb des Châteaus auf einen Baumstumpf gesetzt hatte, als wolle er nur kurz ausruhen. Ein Bild wie aus einem vergangenen Jahrhundert…
    In Wirklichkeit aber war Lucifuge Rofocale sehr aktiv. Die magische Kraft, die von seinen Amuletten ausging, blieb nur unsichtbar, ihre Wirkung jedoch war enorm, und sie war auch zu spüren.
    Vor allem von einer Wesenheit, die seit langer Zeit darauf wartete, endlich existent zu werden und aus den bisherigen Zwängen ausbrechen zu können.
    Fünf der sechs Amulette spiegelten nach wie vor die Energie zu jenem Wesen, das jetzt stark genug war, endgültig in die Existenz vorzustoßen.
    Das WERDENDE begann zu werden …
    ***
    Wenn Zamorra sich innerhalb von Château Montagne aufhielt, pflegte er Merlins Stern in seinem Safe aufzubewahren. Außerhalb der schützenden Mauern diente es ihm als Schutz, als Werkzeug und als Waffe, aber unter dem weißmagischen Schirmfeld benötigte er es nicht.
    Daß sich in dem Amulett im Laufe der Zeit so etwas wie ein künstliches Bewußtsein entwickelt hatte, hinderte ihn nicht daran, es in den Safe zu schließen. Nach wie vor war Merlins Stern für ihn ein Gegenstand, und solange das Amulett nicht mehr Eigeninitiative zeigte, als sich selbst abzuschalten, wenn ihm etwas nicht paßte, war es für Zamorra nicht dialogfähiger als beispielsweise ein Computer.
    Und ebenso störrisch.
    Zuweilen warnte dieses seltsame Bewußtsein in der Silberscheibe oder machte ihn auf Dinge aufmerksam, die er selbst übersehen hatte. Doch das konnte ein entsprechend programmierter Computer ebenfalls, nur daß Merlins Stern sich telepathisch verständigte, während der Dialog mit einem Computer von Tastatur und Bildschirm oder einem Sprachprozessor abhängig war.
    Auch jetzt lag Merlins Stern wieder im Safe.
    Aber etwas geschah.
    Es spürte die Nähe des Anderen.
    Silbriger Lichtschein erfüllte das Innere der diebstahlsicheren Kammer, in der sich auch noch ein Dhyarra-Kristall, einige Strahlwaffen und das Zauberschwert Gwaiyur befanden.
    Und immer greller leuchtete Merlins Stern…
    ***
    Der Zauberer Merlin betrat den Saal des Wissens. Er bewegte sich nur langsam, mit schleppenden Schritten. Etwas war falsch, das wußte er, und obgleich er in Erfahrung bringen wollte, was es war, fürchtete er sich vor der Antwort.
    Er, der große Merlin, empfand Furcht!
    Er, der als Ratgeber jenen Mann aufgezogen hatte, den man später Artus nannte. Er, der diesen Artus begleitet hatte, als jener ein Reich eroberte und den Thron erstieg. Er, der sich den Mächten der Finsternis stets in den Weg gestellt hatte, in allen Jahrhunderten und in vielen Welten, nicht nur auf der Erde. Er wollte die Antwort nicht wissen, nach welcher es ihn

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