Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0550 - Rückkehr ins Jahr 2000

Titel: 0550 - Rückkehr ins Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zwiebelsirup war inzwischen auf die eingestellte Temperatur abgekühlt. Tatcher füllte etwas in eine Schnabeltasse und begab sich in Riev Kalowonts Kabine.
    Der Ingenieur lag teilnahmslos in seinem Pneumobett. Seine Temperatur war zwar nach der Serumgabe nicht mehr gestiegen, aber auch nicht gesunken.
    Captain a Hainu stellte den Kopfteil des Bettes höher und flößte dem Kranken geduldig den Inhalt der Schnabeltasse ein. Dann tätschelte er ihm die Wangen und sagte: „Wenn das nicht hilft, müssen wir Sie in ein paar Tagen bestatten, Riev. Also halten Sie die Ohren steif."
    „Zyniker!" lallte Kalowont.
    „Ich bin kein Zyniker, sondern ein Marsianer, Riev. Übrigens fliegen wir nach Olymp; notfalls können Sie dort in der Interstellar-Klinik der Aras behandelt werden."
    Er stellte den Kopfteil des Bettes wieder tiefer, überprüfte die Geräte, die den Kranken intravenös ernährten und seine Ausscheidungen beseitigten, sowie die medizinische Ausstattung und unterzog sich anschließend wieder der Prozedur der Desinfektion und des Kleiderwechsels.
    Unterdessen hatte Max über Rundruf den Beginn des Linearmanövers angekündet; danach war am typischen Geräusch der Kraftwerke und des Linearkonverters zu hören gewesen, daß die BUTTERFLY in den Zwischenraum gegangen war. Als Tatcher a Hainu in die Steuerkanzel zurückkehrte, sah er hinter der Panzertroplonwandung nur die charakteristischen Erscheinungen des Überlichtflug-Mediums.
    Er wandte sich an Batriaschwili und fragte leise: „Was sollen wir auf Olymp, Peltrow?"
    „Wir sollen uns bei einem Mann namens Cova melden und ihm helfen, die Verlegung der auf Olymp stationierten Flotteneinheiten zur Erde zu organisieren. Außerdem sollen wir so viel Nahrungskonzentrate, Medikamente, Ersatzteile, Waffen und ähnliche Nachschubgüter per Containtrans ins Solsystem schicken lassen."
    „Cova?" fragte Tatcher. „Etwa Bossa Cova, der Reeder?"
    „Er soll früher Reeder gewesen sein", antwortete Batriaschwili.
    „Mehr weiß ich auch nicht."
    „Hm!" machte Captain a Hainu. Er ließ sich in seinen Kontursessel fallen, schnallte sich an und klappte die Sitzgelegenheit zurück, so daß sie zu einem bequemen Bett wurde. Sekunden später war er eingeschlafen.
    Als er erwachte, sah er im unteren Drittel der Kanzelwandung den Ausschnitt eines Planeten, um den sich ein blauer Ring spannte. Kurz darauf aktivierte sich die Filterautomatik der Steuerkanzel. Die Space-Jet glitt in grelles Sonnenlicht. Unter ihr kam die Tagseite des Planeten in Sicht.
    „Ist das etwa schon Olymp?" erkundigte sich Tatcher.
    „Es ist zwar kein Namensschild angebracht", erwiderte Dalaimoc Rorvic sarkastisch, „aber da unter uns der zweite Planet der Sonne Boscyks Stern liegt, müßten wir es mit Olymp zu tun haben."
    „Kontakt!" rief Oberstleutnant Batriaschwili.
    Ein junger Mann mit langem, schwarzem Haar blickte aus blauen Augen aus dem Trivideokubus des Hyperkoms.
    „Hier Containtrans-Zentrale, Direktor Troyonas", sagte er freundlich. „Bitte identifizieren Sie sich."
    „Hier CYDCO-Spezialschiff BUTTERFLY, Oberleutnant Batriaschwili spricht", sagte Peltrow. „Wir kommen im Auftrag des Großadministrators, sollen uns mit Mr. Cova in Verbindung setzen und bitten um Landeeinweisung."
    Troyonas erklärte freundlich: „Sie wurden mir angekündigt. Achtung, ich lasse Ihnen von unserer Positronik die Landekoordinaten überspielen. Mr. Cova ist unterwegs nach Trade City. Ende."
    Captain a Hainu kontrollierte die Ortungsgeräte. Sie zeigten an, daß der Planet Olymp auf zahlreichen unterschiedlichen Bahnen von rund zweitausend schweren und mittleren Raumschiffen umkreist wurde. Mehrere kleine Fahrschiffe pendelten zwischen dem Planeten und den Schiffen, doch der Hauptverkehr wurde offenbar über Transmitter abgewickelt, wie die ständigen Strukturerschütterungen bewiesen.
    Bescrilo Nonderver steuerte die BUTTERFLY behutsam tiefer, während er die Landekoordinaten überprüfte und dann an die Hauptpositronik weitergab. Max konnte komplizierte Manöver, bei denen Hunderte von Daten gleichzeitig verwertet werden mußten, schneller und mit geringerem Sicherheitsrisiko ausführen als jeder menschliche Pilot.
    Tatcher richtete seine Aufmerksamkeit weiterhin auf die Ortungsgeräte. Er holte mit den Hypertastern ein Bild von Trade City auf den Wandelbildschirm. Trade City, die Hauptstadt des Systems der Freihändler, war vor der Verdummungskatastrophe der größte bekannte Güter-Umschlagplatz der Galaxis

Weitere Kostenlose Bücher