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0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

Titel: 0551 - Im Licht der schwarzen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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legte Zamorra das Amulett hinein.
    Taran lächelte.
    »Danke«, flüsterte er.
    ***
    Sid Amos untersuchte das Amulett, das einzufangen ihm gelungen war. Dabei stellte er fest, daß er einen guten Tausch gemacht hatte.
    Es war stärker als die drei, die er früher besessen hatte. Stärker als sie alle drei zusammen. Er konnte es deutlich fühlen.
    Es mußte also eines der jüngeren, mächtigeren Amulette sein.
    Das von Zamorra schied aus. Der siebte Stern von Myrrian-ey-Llyrana verfügte über Möglichkeiten, die dieses Amulett nicht besaß. Also mußte es dazwischen angesiedelt sein.
    Vier, fünf oder sechs!
    Er versuchte es aus der Erinnerung heraus gegen sein stärkstes von früher abzugrenzen. Und auch gegen das von Zamorra, das er immerhin kannte, wenngleich es ihm niemals erlaubt gewesen war, es auch zu benutzen. Aber das war das geringste der Probleme. Seine »Neuerwerbung« nach der Stärke einzuordnen konnte ihm auch so gelingen.
    Für das sechste war es noch zu schwach, und der Abstand zum dritten war zu groß, als daß es das vierte hätte sein können.
    Folglich mußte es Nummer fünf sein.
    Er glaubte es wiederzuerkennen. Hatte er es nicht bei Lucifuge Rofocale gespürt, als dieser ihn überfiel, um ihm die ersten drei Amulette zu rauben?
    Vielleicht hatte ihm der Erzdämon damit nun sogar einen Gefallen getan! Denn ohne diesen Diebstahl und das, was schließlich daraus folgte, wäre Sid Amos vermutlich nie in den Besitz dieses Amuletts gelangt. Es seinerseits Lucifuge Rofocale abzunehmen, wäre ihm schlicht unmöglich gewesen. Der Erzdämon war viel stärker als Amos.
    Mit dieser Wunderwaffe in seinen Händen konnte Amos gern auf die ersten drei verzichten.
    Er hatte sich entschieden verbessert…
    ***
    Nicole hatte den »kleinen Salon« ausgewählt. Der war halbwegs gemütlich genug, und wenn es wieder zu Zerstörungen kam, waren die hier halbwegs leicht zu beheben. Der Vorfall im Kaminzimmer reichte ihnen allen.
    Taran berichtete noch einmal etwas ausführlicher, was sich ereignet hatte, nachdem er sich von dem siebten Amulett gelöst und als eigenständige Person manifestiert hatte.
    Dabei hielt er das Amulett in den Händen, sah es immer wieder wie nachdenklich an.
    Irgendwie hatte Zamorra das Gefühl, daß Taran sich dabei gewissermaßen stabilisierte.
    Er konnte es nicht konkret beobachten, nicht verfolgen. Aber ihm war, als wäre Taran am Ende seines Berichtes nicht mehr ganz so verschwommen als noch vorhin im verwüsteten Kaminzimmer.
    Hatte er Zamorra deshalb gebeten, ihm das Amulett für eine Weile zu geben? Entzog er der Silberscheibe Energie, um selbst dadurch stärker zu werden? Zamorra hielt das durchaus für möglich. Warum sollte es nicht immer noch eine Verbindung zwischen Taran und dem Amulett geben? Schließlich hatte Taran als Bewußtsein jahrelang in Merlins Stern existiert, war in ihm gewachsen und immer stärker geworden.
    Bis jetzt, bis zur endgültigen Trennung…
    Fooly unterbrach seine Gedanken. »Also, wie war das nun?« erkundigte er sich. Auffordernd sah er zwischen Zamorra und Merlin hin und her.
    Zamorra schloß die Augen. Er versuchte sich an das zu erinnern, das nun in doppelter Hinsicht schon so lange zurücklag. Die Zeitreise in die Vergangenheit, der Kreuzzug, Jerusalem, Merlin… Eine andere Zeit, andere Menschen, anderes Denken… Das überraschende Zusammentreffen… Grell brannte die frühe Nachmittagssonne auf Jerusalem und die Menschen nieder, als Zamorra, den Arm um Nicole gelegt, hinter Merlin herschritt, der Marduz’ Haus verließ, ohne sich umzusehen.
    Langsam gingen sie die Straße entlang. Menschen, die ihnen begegneten, wichen ihnen aus, machten einen weiten Bogen um Merlin und grüßten ihn ehrfürchtig, respektierten seine Ausstrahlung.
    Es war ein eigenartiges, beherrschendes Fluidum, das von ihm ausging. Und doch wirkte es nicht tyrannisch, nicht aggressiv.
    Die Zeit verstrich. Zamorra wurde unruhig. Was bezweckte Merlin? Auf welchen Zeitpunkt wartete er? Wie gelang es ihm, ihn zu bestimmen? Merlin trug keine Uhr; es gab in dieser Zeit natürlich noch keine! Man orientierte sich nach dem Stand der Sonne, nach Länge und Richtung der Schatten. Keine wirklich exakte Anzeige…
    Plötzlich verharrte der Zauberer. »Die Zeit ist gekommen«, erklärte er und wandte sich zu Zamorra und Nicole um. »Wir werden hinübergehen. Du, Zamorra, wirst Zeuge eines Vorganges werden, dem beizuwohnen du doch seit langem erträumst. Ein Vorgang, der einmalig im Gefüge

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