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0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

Titel: 0551 - Im Licht der schwarzen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Welten ist.«
    Er legte seine Hand auf Zamorras Schulter. Der Professor erschauderte. Er fühlte, wie geheimnisvolle Energien auf ihn überflossen.
    »Komm«, raunte Merlin. »Wir gehen auf die lange Reise. Sieh und staune…«
    Seine Worte verwehten in der Ewigkeit eines fremden, unbegreiflichen Kosmos. Sie wirbelten in das Nichts. Einem unbekannten, fantastischen Ziel entgegen…
    Dann kam Dunkelheit! Tiefste Finsternis, die kalt war, umgab Zamorra übergangslos. Eine Gänsehaut überzog seinen Körper. Seine Zähne schlugen gegeneinander; ein Vorgang, den er verzweifelt zu kontrollieren versuchte, es aber nicht schaffte.
    Dazu das Gefühl der absoluten Schwerelosigkeit, das ihm Übelkeit bereitete. Es gab keinen Orientierungspunkt. Haltlos glitt er durch die kalte Schwärze und wußte nur, daß irgendwo in seiner Nähe auch Merlin trieb.
    Der schien sich hier auszukennen und den Sturz durch die schwarze, eisige Ewigkeit zu kontrollieren. Immer wieder spürte der Professor mit seinen schwach ausgeprägten Para-Sinnen Impulse, die von Merlin ausgingen und offenbar Steuerungsfunktion hatten. Aber konnte es eine so vollkommene Schwärze geben? Eine solche Lichtlosigkeit, in der er nicht einmal seine Finger sah, wenn er die Hände direkt vor die Augen preßte?
    Oder war er - blind geworden? Die Angst begann in ihm zu fressen. Blind zu werden war das schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Nie mehr etwas sehen können, sich nur noch mittels Tast-, Gehör- und Geruchssinn orientieren… nie mehr Nicole sehen… Die Angst schüttelte ihn. Da meldete sich Merlin zum erstenmal wieder, seit sie die Reise durch die Schwärze angetreten hatten. Auf Para-Ebene sprach er Zamorra an und ließ seine Worte direkt im Bewußtsein des Professors entstehen.
    Zamorra , du bist nicht blind geworden, aber ich habe dich geblendet, weil dein Geist den Anblick dieses Universums nicht erträgt! Das bedeutete, daß er wieder würde sehen können.
    Die eine Angst fiel von ihm ab, eine neue sprang ihn an. Was war das für eine Dimension, für ein Universum, das sie durchdrangen und dessen Anblick ein menschlicher Geist nicht ertragen konnte? Ein Universum des absoluten, namenlosen Grauens?
    Merlin, was ist unser Ziel? wollte er fragen und unterdrückte den Impuls dann doch, weil er ahnte, von dem Zauberer keine Antwort zu erhalten. Merlin gefiel sich stets als großer, geheimnisvoller Schweiger und erging sich höchstens hin und wieder in vagen Andeutungen. Und dann war alles schneller zu Ende, als es begonnen hatte. Die Schwärze riß auf! Aus dem Nichts brach das Sein hervor, wurde größer und allumfassend und trieb die Finsternis davon. Greller Sonnenschein brannte plötzlich von einem grünlichen Himmel, und in diesem Himmel erkannte Zamorra Wolkenstrukturen und Vögel, die hoch oben ihre Bahn zogen. Stimmenvielfalt einer unberührten Natur drang an seine Ohren und verriet ihm, eine Welt erreicht zu haben, auf der menschliches Leben möglich war.
    Federnd kam er auf festen Boden auf, gab in den Knien nach und sah sich dann um. Blaues Gras? Niedrige Bäume, die die Zwei-Meter-Marke nicht überschritten und dabei doch dick, massig und unglaublich knorrig waren und auf deren Ästen sieh kleine Lebewesen tummelten. Eine weite Ebene mit diesem blauen Gras und Blumen in allen Farben. Dazwischen Farbtöne, die anders waren als alles ihm bekannte. Farben, für die er keine Bezeichnungen wußte, weil es sie in seiner Welt, auf der Erde, einfach nicht gab. Grellgelb brannte die Sonne herab. Und neben Zamorra kam Merlin an, der Zauberer in der weißen Kutte. »Das - das hier ist unser Ziel?« fragte Zamorra überrascht.
    Merlin sah an ihm vorbei in die unendlichen Weiten, hinter denen ein Gebirge aufragte. Wie viele hundert Kilometer mochte es entfernt sein?
    War diese Welt nicht größer als die Erde? Lag der Horizont nicht viel weiter entfernt?
    »Nein, Zamorra«, erwiderte Merlin. »Es ist eine Operationsbasis. Von dieser Welt werden die Impulse ausgehen, die jenen Vorgang einleiten, der einmalig in der Geschichte sämtlicher Universa sein wird.«
    Zamorra schlug die rechte Faust in die hohle linke Handfläche. Ein klatschendes Geräusch entstand.
    »Du redest so seltsam wie die Sibylle von Cumae, Merlin«, warf er dem Zauberer vor. »Ich begreife dich nicht. Kannst du immer nur in Andeutungen reden? Von welchem Vorgang sprichst du?«
    Merlin hob die Brauen. Wie ein Hauch kam seine Stimme.
    »Du wirst es sehen, Zamorra.«
    Und wieder war

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