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0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

Titel: 0551 - Im Licht der schwarzen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Merlin - wurde zur Statue?
    Zamorra umrundete den Zauberer. Eine weitere Eigentümlichkeit fiel ihm auf.
    Merlin warf keinen Schatten!
    Eine Projektion? Eine Holografie, die keinen Schatten werfen konnte, weil sie selbst nur aus gestaltgewordenem Laserlicht bestand?
    Aber - konnte man eine Projektion, ein Scheinbild, berühren?
    Und dann weiteten sich seine Augen. Seine Fingerkuppen, mit denen er Merlin berührt hatte, verfärbten sich! Wurden grün!
    So grün wie Merlins Hand…
    Er hatte auch kein Gefühl mehr in den Fingerspitzen. Mit der anderen Hand tastete er sie ab - und mußte feststellen, ebenfalls in den Versteinerungsprozeß einbezogen worden zu sein!
    Panik begann sich in ihm auszubreiten. Er wurde zu Stein, langsam, aber sicher! Der Prozeß griff bereits auf die Knöchel über. Zamorra konnte sich ausrechnen, wann er vollständig erstarrt sein würde, und um diesen Vorgang zu beschleunigen, setzte der Prozeß bei der linken Hand, mit der er seine versteinerte Rechte berührt hatte, jetzt ebenfalls ein!
    Was war das für ein teuflisches Universum, in das Merlin ihn entführt hatte? Welche Absicht steckte dahinter? Handelte Merlin etwa im Auftrag der Dämonen und zeigte jetzt sein wahres Gesicht? Oder war er selbst unwissend in eine Falle geraten?
    Aber gerade das konnte Zamorra nicht glauben. Gerade Merlin, der Vater der Weißen Magie, der Mächtige, der König der Druiden - gerade er war den Dämonen doch immer haushoch überlegen gewesen!
    Also doch ein falsches Spiel…?
    Der Versteinerungsprozeß setzte sich fort. Zamorras Unterarm verhärtete sich bereits.
    Die Angst tobte immer stärker in ihm. In wenigen Minuten würde er sich nicht mehr bewegen können und schließlich als Denkmal in einer fremden Dimension sein Leben beschließen. Die Angst füllte ihn aus und beherrschte ihn. Und dazu kam das ohnmächtige Wissen, nichts unternehmen zu können. Er war dem Vorgang hilflos ausgeliefert.
    Immer schneller wurde er zum grünen Stein.
    Nein, schrie es in ihm, so kann und darf doch das Ende nicht aussehen! Nicht so…
    Die Denktätigkeit verlangsamte sich bereits. Die Lebensfunktionen begannen zu verlöschen.
    Dann - erstarrte der große Herzmuskel…
    ***
    »Aaaaaahhh…«
    Der Schrei hallte über die Ebene, überstark und überlaut.
    Wer hatte geschrien?
    Zamorra begriff nicht, daß er selbst es war, dem dieser entsetzliche Laut entflohen war. Etwas bäumte sich in ihm auf und entfesselte die letzten Kräfte. Parapsychische Energien wurden aktiv; die Macht des Geistes erwachte und schlug zu.
    Das Unterbewußtsein Zamorras übernahm die Kontrolle und setzte sich gegen den Versteinerungsprozeß zur Wehr!
    Mit aller Macht, die zur Verfügung stand!
    Drei Sekunden lang hatte sein Herz ausgesetzt, weil es ebenfalls zu versteinern begann, dann rasten die Impulse in den Muskel, regten ihn zu neuer Aktivität an.
    Und sein Herz begann wieder zu schlagen!
    Der grüne Stein, zu dem Zamorra schon fast vollständig geworden war, wurde von hellem Leuchten eingehüllt, eine Begleiterscheinung der gewaltigen Energien, die freigesetzt wurden. Und noch einmal schrie Zamorra gellend auf.
    Sein überstarker Wille zu leben brach sich Bahn, machte -die Versteinerung rückgängig, drängte jene geheimnisvolle Kraft zurück. Immer weiter, immer stärker! Und von Sekunde zu Sekunde spürte Zamorra, wie er seine Beweglichkeit zurückerlangte, wie er wieder Mensch wurde und seine Kräfte wiedererlangte.
    Auch die Grünfärbung schwand.
    Tief atmete der Parapsychologe durch, als er nach ewigkeitslangen Minuten zum erstenmal wieder einen Fuß vor den anderen setzen konnte, um dabei Merlin anzusehen.
    Merlin war kein Denkmal mehr, hatte ebenso wie Zamorra seine normale Hautfarbe und seine Beweglichkeit zurückerhalten. Jetzt schmunzelte der Zauberer.
    »Du hast es geschafft, Zamorra. Nun, nachdem du erkannt hast, was in diesem Universum oberstes Gesetz ist, können wir beginnen…«
    Zamorra glaubte, sich verhört zu haben. Was hatte Merlin da gerade angedeutet?
    Er, Zamorra, sollte das oberste Gesetz dieses Universums erkannt haben? Ja, beim Barte des Propheten, wie denn?
    Er fragte Merlin danach. Der Weißhaarige hob erstaunt eine seiner buschigen Brauen. Seine Augen leuchteten.
    »Zamorra, du versetzt mich abermals in Erstaunen. Ich muß feststellen, daß du immer noch nicht begriffen hast. Was siehst du, wenn du dich umblickst?«
    Der Parapsychologe kam sich vor wie auf der Schulbank. Seinen aufkeimenden Ärger

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