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0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

Titel: 0551 - Im Licht der schwarzen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wahrnehmbar.
    Ewigkeiten vergingen, in denen der Strahl sich weiterbewegte. Wann erfaßte er jenen Stern, und was geschah dann?
    Ich werde einen Stern vom Himmel holen! hatte Merlin gesagt, Da mußte der Strahl den entarteten Stern erreicht haben, der lichtjahrweit im Raum stand. Blaues Licht hüllte ihn ein, und er schien sich jetzt zu nähern.
    Zamorra sah Merlins Hand, die immer noch blau leuchtete und dabei Fingerbewegungen machte, als wolle sie etwas oder jemanden heranlocken, heranziehen.
    Näher kam der Stern, gewann dabei nur wenig an Lichtstärke und mußte deshalb einem ungeheuren Schrumpfungsprozeß unterliegen, weil er jetzt schon zum Greifen nahe war.
    Merlin holte ihn! Merlin, der Zauberer, der als Berater an König Artus’ Tafelrunde erstmals von sich reden gemacht hatte.
    Merlin beherrschte dieses Universum!
    Zamorra versuchte sich vorzustellen, was für astrophysikalische Vorgänge sich jetzt in dem schrumpfenden Stern abspielten. Was wurde aus der gewaltigen Masse? Würde Merlin gleich eine fußballgroße Kugel in der Hand halten, die das Gewicht einer Sonne besaß?
    Oder die zu einem Schwarzen Loch wurde?
    »Du irrst, Zamorra«, belehrte ihn der Unsterbliche. »Sagte ich dir nicht, daß es eine entartete Sonne ist, die nur noch aus Zeit und Energie besteht?« Damit glaubte Merlin alles gesagt zu haben.
    Immer näher kam der Stern, schwebte als medizinballgroße Kugel über dem Zauberer. Und dieser griff plötzlich mit der freien linken Hand zu und zog die entartete Sonne ganz zu sich herunter.
    Merlin hatte einen Stern vom Himynel geholt!
    Wieder fragte der Professor sich, ob er nicht doch träumte und gleich in seinem Schlafraum im Château Montagne aufwachte.
    Immer noch strahlte der Stern wie eine kleine Sonne. Und blendete sein Licht nicht, während Merlin ihn in seinen Händen hin und her drehte. Schweigend vollführte der Zauberer dabei Bewegungen, die Zamorra nicht zu deuten vermochte.
    Der Stern schrumpfte immer noch!
    So groß wie ein kleiner Handball war er jetzt, und da sah Merlin Zamorra wieder an, lächelte ihm auffordernd zu und sagte: »Zamorra, möchtest du nicht wissen, wie schwer der Stern ist? Fang!«
    Ansatzlos kam der Wurf. Der Professor sah den weiß funkelnden Ball auf sich zufliegen, riß instinktiv beide Arme hoch - und hielt den Stern im nächsten Moment in den Händen!
    Und fragte sich verblüfft, was er da festhielt!
    Was war das, das kein Gewicht besaß? Das, was wie ein Stern leuchtete, ein Stern gewesen war und sich trotzdem kühl anfühlte?
    Erwartungsvoll sah Merlin ihn an. Zamorra schüttelte den Kopf. »Daß das ein Stern sein soll, kannst du deiner Großmutter erzählen, alter Geheimniskrämer. Etwas, das kein Gewicht hat, hat auch keine Masse und ist darum eine Halluzination wie nahezu alles andere in diesem Kosmos!«
    Merlin lächelte immer noch.
    »Du zweifelst, Zamorra? Dann versuche, Kraft deines Willens dem entarteten Stern Gewicht zu geben!«
    Zamorra versuchte es! Vorsichtshalber hielt er das funkelnde Etwas dabei von sich, um sich nicht von ihm die Zehen plattschlagen zu lassen, wenn der Stern plötzlich als Gewichtsriese im Erdboden verschwand, um erst im Mittelpunkt des Planeten zur Ruhe zu kommen, auf dem sie sich befanden.
    Es funktionierte nicht!
    Der Stern war und blieb gewichtslos!
    »Das gibt's nicht«, keuchte Zamorra überrascht. Hilflos sah er Merlin an. Der Zauberer nickte ihm zu.
    »Gib ihn mir zurück, und du wirst ein Wunder erschauen.«
    Zamorra gab dem Stern einen leichten Stoß und öffnete die Hände. Auf kürzestem Weg schwebte das leuchtende Etwas auf Merlin zu, in dessen Händen es noch kleiner wurde.
    Wieder drehte der Zauberer es in den Händen hin und her und begann von einem Moment zum anderen ebenfalls zu leuchten wie der Stern. Und auch sein Leuchten blendete nicht, obwohl es ringsum finstere Nacht war.
    Dafür strahlte der Stern jetzt nicht mehr. Er war zu einer einfachen Kugel geworden, die silbrig das Licht reflektierte, das von Merlin ausging.
    - Aus Licht wird Macht -Hatte Merlin das wirklich gesagt, oder war es eine Ätherstimme, die, aus dem Nichts ertönend, Zamorras Ohr erreichte?
    Aus Licht wird Macht!
    Die silberne Kugel in den Händen des leuchtenden Merlin änderte ihre Form, wurde zu einer Raumellipse und verformte sich immer weiter zu einer Scheibe. Die leuchtenden Finger des Unsterblichen glitten darüber und zeichneten Muster in die Silberscheibe. Seltsame Zeichen, die Zamorra im ersten Moment nicht

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