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0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

Titel: 0551 - Im Licht der schwarzen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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richtige Ort - aber es waren die falschen Menschen.«
    »Was wurde aus dem Amulett? Wem hast du es später gegeben? Denn irgendwie muß es ja unter die Leute gekommen sein, nicht wahr? Wie alle Llyrana-Stern e..«
    »Es ging seinen Weg«, spielte Merlin schon wieder den Rätselhaften. »Später, als ich das siebte Amulett schuf, wollte ich sicher sein. Ich holte dich aus der Zukunft, weil du es mit in deine Zeit nehmen solltest. Leonardo fand trotzdem einen Weg, es in seine Hand zu bekommen. Die Zeit läßt sich nicht betrügen. Keines der sieben Amulette fand seinen Besitzer auf dem direkten Weg.«
    »Schade«, krächzte Fooly.
    Merlin nickte.
    Fooly fuhr fort: »Schade, daß dieser Artos oder Artus sterben mußte. Der war mir richtig sympathisch. Wer einen Drachen im Wappen führt, muß ein gutes Wesen sein. Ich hätte ihn sehr gern kennengelernt. Warum ist nicht ein anderer an seiner Stelle gestorben? Am besten dieser Kotzbrocken Lancelot, dieser tückische Drachenmörder?«
    »Was wurde überhaupt aus ihm?« hakte auch Nicole ein. »Mir scheint, als könnte man sich in dieser Hinsicht nicht unbedingt auf die Artus-Sage verlassen. Angeblich soll es doch tatsächlich einen Gottesurteil-Kampf zwischen Gawain und Lancelot gegeben haben, und Lancelot wurde doch als entschieden ehrbarer dargestellt, als du ihn gerade hingestellt hast. Und war Artus nicht Christ und in Wirklichkeit ein Offizier einer römischen Legion, der das, was er bei den Römern lernte, später bei den Britanniern gegen die Sachsen und Normannen anwandte?«
    Merlin schüttelte den Kopf. »Es war kein zweiter Arminius, kein Cheruskerfürst Hermann, der die römischen Legionen unter Varus bezwang. Ich habe ihm die Römer gezeigt, ihre Reiterarmee, und er hat sich einiges davon abgeschaut, jedoch nie bei den Römern gedient. Dazu war er doch viel zu jung! Und ein Christ? Wer ist schon wirklich Christ, und wer gibt nur ein Lippenbekenntnis von sich? Guenhwyvar… Geneviève… Ginevra… Genoveva… oder Jennifer, wie man sie heute nennen würde… sie konvertierte zum Christentum und zerstörte das Drachenbanner des Königs. Er gewann eine Schlacht und verlor ein Reich, ein Leben… Es liegt alles lange zurück. Was bedeutet es noch? Es ist nur noch eine Legende, wie auch Artus’ Reich selbst damals schon eine Legende war.«
    »Er starb zu früh. Warum hast du danach sein Amulett, das sechste, nicht mir zugedacht?« fragte Zamorra. »Warum hast du für mich ein siebtes geschaffen?«
    »Weil es so sein muß«, sagte Merlin. »Die ersten fünf Amulette? Für wen waren sie bestimmt?«
    »Du bist wie Artus«, brummte Merlin, »Du stellst zu viele Fragen. Du bist zu ungeduldig.«
    »Und du bist immer noch der verdammte Geheimniskrämer, Myrrdhin Emrys, Falke des Lichts.«
    Merlin hob die Brauen. »Du kennst die alte Sprache noch?«
    Zamorra winkte ab. »Was immer noch nicht geklärt ist: Wie konnten aus diesen beiden Amuletten Taran und Shirona entstehen? Wieso das Zusammenspiel und das Konfrontationsverhalten der Amulette? Und was ist mit der schwarzen Sonne?«
    »Mit der entarteten Sonne?« Merlin seufzte. »Du wirst nicht lockerlassen, ich weiß es. Nun gut…«
    Taran wirkte angespannter als zuvor, in seinen Augen glühte es. Er beugte sich leicht vor, starrte Merlin an. Immer noch umklammerte er das Amulett. Zamorra, der einige Zeit nicht mehr auf ihn geachtet hatte, hob erstaunt die Brauen.
    Taran wirkte jetzt fast fertig, scharf in seinen Umrissen. Ein junger blonder Mann, der ein wenig Julian Peters glich… Aber vielleicht mochte auch Merlin so ausgesehen haben, als er noch jung gewesen war.
    »Die schwarze Sonne«, flüsterte Taran. »Beide verbrannten wir in ihrem Licht. Shirona und ich, aber sie noch mehr!«
    »Siebenmal«, sagte Merlin, »holte ich einen Stern vom Himmel, um daraus ein Amulett zu formen. Der letzte der sieben Sterne war bereits entartet , war nur noch Energie und Zeit. Daß es auch der sechste schon war, weiß ich erst seit kurzem. Sie sind sich ähnlich, sind fast gleich. Zwei entartete Sterne, die nicht mehr das waren, was sie hätten sein müssen, als ich sie umschmolz und ihre Kraft in die Scheiben aus Sternensilber einschloß. Ich wußte es anfangs nicht.«
    »Es war nicht nur Zeit und Energie«, sagte Taran. »Es war mehr. Das, was du Entartung nennst, du Schmierenzauberer, war ein Evolutionssprung! Wann erwachte im ersten Lebewesen der Urzeit dieses Planeten Intelligenz und Bewußtsein? Warum, glaubst du, soll so etwas

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