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0551 - Menschheit im Test

Titel: 0551 - Menschheit im Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich darüber, daß ich bisher ohne Schwierigkeiten durchgehalten hatte. Ich wußte, daß ich zu stolz war, um vor den anderen irgendwelche Schwächen zuzugeben. Aber sie hatten offenbar längst vergessen, daß ich seit meinem Unfall nicht mehr im Weltraum gewesen war. Sie behandelten mich als ihresgleichen, und dafür war ich ihnen dankbar.
    Die drei anderen und ich patrouillierten am Rande der Lichtung.
    Tolot kauerte aufmerksam inmitten des freien Platzes. Ab und zu drang der Schrei eines Tieres an mein Gehör.
    Alles sah sehr friedlich aus.
    Ich wußte jedoch, daß dieses Bild trog.
     
    6.
     
    Als Ras Tschubai zurückkehrte, machte er einen aufgeregten Eindruck.
    „Die anderen sind ganz in unserer Nähe", berichtete er hastig.
    „Der Fluß, der unter den Bergen hindurchführt, tritt mitten im Dschungel wieder an die Oberfläche. Atlan und seine Gruppe befinden sich jetzt auf einer Lichtung, die dieser hier sehr ähnelt.
    Sie liegt etwa zehn Meilen vor uns und muß sich näher an der Station befinden als unser Rastplatz." Sein Gesicht verdüsterte sich. „Die Gruppe Atlan hat ebenfalls einen Mann verloren.
    Ingenieur Hustekens ist ertrunken. Er konnte nicht mehr gerettet werden."
    Saedelaere nickte grimmig.
    „Wir wecken die anderen und stoßen zu Atlans Gruppe vor", entschied er. „Diese Strapaze müssen wir noch auf uns nehmen.
    Zusammen können wir uns hier im Dschungel besser verteidigen. Springen Sie voraus, Ras. Teilen Sie dem Lordadmiral mit, daß wir auf dem Wege zu ihm sind."
    Der Teleporter lächelte.
    „Das habe ich bereits ausgerichtet." Sein Lächeln vertiefte sich.
    „Ich wußte, daß Sie so entscheiden würden."
    Alaska überquerte den Platz und weckte die schlafenden Raumfahrer. Sie protestierten, als sie merkten, daß man ihnen nur eine kurze Pause gegönnt hatte. Als sie jedoch erfuhren, daß Atlan und die anderen in der Nähe waren, konnten sie nicht schnell genug aufbrechen.
    Bevor wir die Lichtung jedoch verließen, erfolgte der Überfall.
    Blitzartig tauchten über der Lichtung etwa fünfzig fliegende Roboter auf und sanken zu uns herab. Es waren glänzende Maschinen, pilzförmig in ihrem Äußeren und ausgerüstet mit Waffenarmen. Sie umzingelten uns und richteten ihre Strahlenwaffen auf uns. Ich sah, daß sie auf energetischen Prallfeldern schwebten.
    Der Überfall hatte so überraschend stattgefunden, daß wir überhaupt noch nicht an eine Gegenwehr gedacht hatten.
    „Sie haben Strahlenwaffen", stellte Wyt fest. „Wir sind ihnen trotz Tolot hoffnungslos unterlegen. Auch dann, wenn ich meine telekinetischen Kräfte einsetze."
    „Aber man erwartet von uns, daß wir kämpfen!" hörte ich Saedelaere flüstern.
    Ich sah ihn bestürzt an.
    War er verrückt geworden? Er konnte doch nicht erwarten, daß wir mit Vibratormessern und Projektilwaffen auf diese Roboter losgingen.
    Doch Saedelaere schien völlig andere Vorstellungen zu haben.
    Er hob seine Waffe.
    „Eröffnet das Feuer!" rief er uns zu.
    Wie in Trance riß ich meine Waffe an die Wange, zielte und drückte ab. Die Roboter zeigten trotz des Dauerbeschusses aus allen Waffen keine Reaktion. Ihr Kreis schloß sich immer enger um uns. Glücklicherweise machten sie von ihren Strahlenwaffen keinen Gebrauch. Wahrscheinlich hatten sie nicht den Befehl, uns zu verletzen oder zu töten.
    Wir wurden noch gebraucht!
    Dieser Gedanke war auch nicht besonders tröstlich, denn ich hatte kein Interesse, für einen Götzen zu kämpfen.
    Saedelaere drehte sein Gewehr herum und packte es am Lauf.
    „Auf sie!" schrie er und stürmte los.
    Er schwang die Waffe über dem Kopf. Seine Uniform flatterte um seinen dürren Körper, seine Schritte wirkten unbeholfen.
    Jeder andere hätte lächerlich gewirkt, doch bei Alaska Saedelaere war das anders. Er besaß die Kraft, andere mitzureißen. Ich wußte es spätestens in dem Augenblick, als ich hinter ihm herrannte, das Gewehr am Lauf gepackt und mit der verzweifelten Entschlossenheit, eine Roboterarmee praktisch mit nichts anderem anzugreifen, als mit den bloßen Händen und einem zum Knüppel abgewerteten Karabiner.
    Zu meiner Überraschung stellte ich fest, daß keiner meiner Begleiter zögerte, Alaska und mir zu folgen.
    Auch Tolot warf sich auf die Roboter.
    Der Kampf dauerte keine sechzig Sekunden. Das Gewehr wurde mir mühelos aus den Händen gerissen, dann wurde ich von spiralförmigen Armen gepackt und festgehalten. Ich spürte, wie sich eine Injektionsnadel in meinen Arm bohrte. Sofort erlahmte

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