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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber keine Sorge, auf Aldridge Manor sind wir gut aufgehoben. Es wird Ihnen an nichts mangeln. Die Speisen sind ebenso perfekt wie die Weine.«
    »Und der Whisky?«
    Sir James schmunzelte. »Der auch.«
    »Da ich ja außer Dienst bin, werde ich mir ein Schlückchen genehmigen. Übrigens, Sir, was sagen Ihre Freunde aus dem Club?«
    »Sie zeigten sich zunächst etwas verwundert. Die Wahrheit habe ich ihnen nicht gesagt, um sie nicht zu verunsichern. Sie sollen zwei schöne Tage erleben.«
    »Für was halten sie mich?«
    »Sie wissen schon, wer Sie sind und haben es auch akzeptiert.«
    »Sprechen Sie ihnen meinen Dank aus, Sir. Ich weiß es zu schätzen, daß ein nicht geadelter Mensch akzeptiert wird.«
    »Ach – hm, reden Sie nicht so. Wir sehen uns dann gleich.« Er nickte und ging zurück.
    Die anderen Gentlemen waren im Wagen sitzengeblieben. Ich hatte sie mir beim Treffen ansehen können.
    Sir Winston gehörte zu den Übergewichtlern. Er schleppte viel Fett mit sich herum. Der Kopf erinnerte mich an eine Kugel, die Wangen glänzten rosa, der Mund war klein, der Hals dick, der Bauch eine Kugel. Wenn er ging, bildeten die Arme regelrechte Halbkreise, die sogar auf- und niederschwangen.
    Sir Arthur war genau das Gegenteil.
    Besonders groß und mit einer etwas gelblichen Gesichtsfarbe, die auf ein Leberleiden schließen ließ. Die Augen blickten traurig. Er trug eine Brille. Sein dichtes, braunes Haar war exakt gescheitelt – wie das bei Prinz Charles.
    Dann war da noch Sir Peter. Ein Typ, wie man ihn an der Côte d’Azur erleben konnte. Typ: älterer Playboy mit Geld, der auf junge Mädchen steht. Auf seiner Oberlippe wuchs ein heller Bart, der aussah wie ein Strich. Ich konnte mir vorstellen, daß er lieber zweibeinige Hasen jagte als die mit vier Beinen.
    Bald schon rollten wir von der normalen Straße ab und erreichten das Revier. Ein Gebiet, in dem die Gentlemen jagen wollten. Ich hatte von dieser »Sportart« nicht viel Ahnung und wußte deshalb auch nicht, wann Jagdgründe positiv zu bewerten waren, jedenfalls gefiel mir persönlich die Landschaft gut.
    Der Mischwald sah noch gesund aus. Er wechselte sich ab mit einer Heidelandschaft, bewachsen mit Büschen, Bodenpflanzen und grünen Grasteppichen. Daß sich in dieser Gegend Tiere wohl fühlten, konnte ich mir vorstellen.
    Wahrscheinlich gehörte dieses Gelände bereits Theo Aldridge, aber wo lebte er?
    Das sah ich sehr bald. Der Rolls vor mir war nach rechts geschwenkt. Wuchtig, schwer, trotzdem auf irgendeine Weise unnachahmlich hatte er die Kurve genommen.
    Freie Sicht auch für mich.
    Ich sah das Haus.
    Keine Burg, kein Schloß, eher ein Landhaus. Aber was für ein Gebäude. Prächtig erhalten, aus Backsteinen erstellt, wie ein Kunstwerk aussehend. Große Fenster rissen Lücken in das Gemäuer. Die Rahmen leuchteten unschuldig weiß und glänzten, als wären sie erst am gestrigen Tag gestrichen worden.
    An der Westseite hatten Kletterpflanzen ihren Platz gefunden.
    Gierig rankten sie sich in einem wahren Dschungel an der Außenfront bis unter das Dach.
    Es gab keine gepflegte Auffahrt innerhalb eines von Menschenhand angelegten Parks, das hätte überhaupt nicht in die Gegend hineingepaßt, statt dessen rollten unsere Wagen vor dem Gebäude und neben der breiten Treppe aus.
    Meiner Ansicht nach paßte der elegante Rolls nicht in die etwas rustikale Kulisse. Wer hier jagte, der traf es nur ursprünglich an. Da wuchs der Wald noch so, wie er wachsen sollte.
    Den Rover hatte ich im angemessenen Abstand angehalten – man weiß schließlich, was sich gehört – und war ausgestiegen.
    Auch die vier Gentlemen hatten den Wagen verlassen. Sie drehten sich wie auf Kommando der Eingangstür zu, deren Holz den Farbton von Tannennadeln besaß.
    Sie war aufgezogen worden. Zwei junge Männer traten auf die Treppe. Gekleidet als Butler machten sie einen sehr vornehmen Eindruck.
    »Das Gepäck der Gentlemen, bitte.«
    »Holen Sie es aus dem Kofferraum«, sagte Sir Winston mit einer nasal klingenden Stimme.
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Und geben Sie bei den Waffen acht.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Die beiden Hausdiener luden den Kram aus. Große Koffer, sehr sperrig und viereckig, aber der Rolls schluckte alles. Während die Hausdiener ausluden, erschien er.
    Ein Mensch, ein Pferd – eben Theo. Sir James hatte ihn mir beschrieben, deshalb war ich von seinem Aussehen nicht mehr überrascht. Dennoch wunderte ich mich darüber, wie ein Mann diese extreme Ähnlichkeit

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