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0551 - Mörderische Drillinge

0551 - Mörderische Drillinge

Titel: 0551 - Mörderische Drillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit einem Pferd aufweisen konnte.
    »Herzlich willkommen, meine Freunde!« rief er. Ausgebreitet hatte er die Arme, als er dicht vor der Tür auf dem obersten Treppenabsatz stehenblieb.
    Dann kam er die Stufen hinab. Zum Glück galoppierte er nicht und ging wie ein Mensch.
    Man begrüßte sich, wie Gentlemen es eben tun. Etwas steif, dennoch freundlich.
    Mich schaute Theo dann skeptisch an. »Gehört dieser Mann zu Ihnen?« wurde die Runde gefragt.
    Sir James gab Antwort. »Das ist Mr. John Sinclair. Er wird uns bei der Jagd zuschauen.«
    »Ein Debütant?«
    »So ähnlich.«
    »Aha.« Theo überlegte noch, ob er mich begrüßen sollte. Er trug grüne sportliche Kleidung, dazu Stiefel und unter dem Jackett ein kariertes Hemd.
    Ich war mittlerweile von einem der Hausdiener angesprochen worden, weil der Knabe sich um mein Gepäck kümmern wollte.
    »Lassen Sie mal, das trag ich selbst.«
    »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Ich wuchtete den Koffer aus dem Wagen. Erst jetzt kam der Hausherr, um mich zu begrüßen.
    »Ich bin kein Sir«, sagte ich. »Sie können also gewisse Floskeln lassen.«
    Das ›Pferd‹ grinste. »Ich habe verstanden.« Er schaute mich scharf an und senkte seine Stimme. »Sie gehören also zu Sir James?«
    »Ich kenne ihn.«
    »Dann haben Sie auch meine Nachricht vernommen?«
    »Kann sein.«
    »Das ist gut«, sagte er, lächelte und drehte sich militärisch knapp um, damit er sich seinen Gästen widmen und sie in das Haus führen konnte. Ich machte den Abschluß und stiefelte hinter den Männern her.
    Theo Aldridge führte uns in eine sehr große Diele, schon fast eine Halle. Sie wirkte gemütlich, denn wo ich hinschaute, sah ich Holz.
    Auch im Kamin, wo jetzt kein Feuer brannte.
    Sir Peter, der Playboy-Verschnitt, hatte eine Hand in die Tasche seiner karierten Jacke geschoben. »Sagen Sie mal, Theo, haben wir wieder die gleichen Zimmer?«
    »Das versteht sich.«
    »Wunderbar, ich brauche ein Bad.«
    Sir Arthur, der Dünne, drehte sich um. »Aber bleibe nicht zu lange in der Wanne, wir wollen heute noch jagen.«
    »Alles klar.«
    Die Hausdiener führten die Herrschaften über die breite Treppe aus Mahagoni in die erste Etage. Ich wußte nicht so recht, wohin ich gehen sollte und blieb noch in der Halle stehen.
    Theo kam zu mir. »Ah, Mr. Sinclair, Sie kennen sich hier ja nicht aus.«
    »So ist es.«
    »Ich bringe Sie dann zu Ihrem Zimmer.«
    »Danke.«
    Auch wir gingen hoch. Nur mußte ich in die zweite Etage gehen, wo meine Räume lagen.
    Bad, Toilette, Schlafzimmer und ein Wohnraum gehörten dazu.
    Schon eine kleine Wohnung.
    Sehr gediegen eingerichtet. Natürlich im Landhausstil und entsprechend rustikal.
    »Gefällt es Ihnen, Mr. Sinclair?«
    Ich nickte. »Doch – ja, es ist sehr gut. Damit hätte ich nicht gerechnet. Vielen Dank!«
    »O bitte.« Er kam auf mich zu. Ich roch sein herbes Parfüm oder Rasierwasser. »Es hat sich nichts Neues ergeben, Mr. Sinclair.«
    »Sie haben keinen Brief oder eine andere Nachricht bekommen?«
    »Nein.«
    »Das ist gut. Haben Sie denn einen Verdacht?«
    Er bewegte seine nüsternartigen Nasenlöcher. »Nein, den habe ich nicht. Ich bin mir keiner Schuld bewußt. Es klingt nach einer Rache, nur wüßte ich nicht, wer sich bei mir rächen sollte.«
    »Meist liegt so etwas in der Vergangenheit begraben.«
    Er fürchte die breite Stirn. »Die ist sauber!«
    Theo hatte so schnell geantwortet, daß ich schon mißtrauisch wurde. Ich sagte allerdings nichts, sondern ließ ihn kommen. »Ja, dann werden Sie wohl auch jagen?«
    »Kaum. Ich schaue mich nur im Gelände um. Es könnte ja sein, daß irgendwo ein Heckenschütze lauert.«
    Er verlor etwas Farbe. »Der mir in den Rücken schießen will.«
    »Wer diese Briefe oder Bänder schickt, dem ist alles zuzutrauen.«
    »Das meine ich auch.« Er nickte. »Ich habe Sir James um eine Stimmen-Analyse gebeten. Ist dabei etwas herausgekommen?«
    »Soviel ich weiß, nicht. Die Analyse ist auch nicht fertig geworden. Wir hatten keine Zeit mehr. Außerdem hat jemand seine Stimme verstellt, das geht ja auch.«
    »Gut.« Er nickte mir zu. »Ich darf Sie dann zu einem kleinen Imbiß vor der Jagd einladen. Das Personal richtet alles in der Halle.«
    »Das ist nett, danke. Hunger habe ich nämlich auch.«
    »Theo! Sind Sie da?«
    Bisher hatte ich in diesem Haus keine Frau zu Gesicht bekommen.
    Die Fragerin war eine Frau. Sie klopfte gegen die offenstehende Tür und betrat das Zimmer.
    Ich hielt die Luft an. Eine derartige Schönheit hätte

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