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0553 - Geisterstunde

0553 - Geisterstunde

Titel: 0553 - Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entdeckt und bei der Opferung gestört. Der Dämon mußte zugeben, die Cymry und speziell ihre Druiden unterschätzt zu haben.
    Seine Tageslicht-Vampire waren sein größter Trumpf, und er mobilisierte sie jetzt erneut, um sie mit dem Nebel direkt in den Ort zu senden, damit sie Angst und Schrecken verbreiteten und sich die Cymry unterwarfen.
    Aus dem Nichts kamen sie und stiegen auf zur Erdoberfläche, um dort ihr Unwesen zu treiben.
    »Llandrysgryf ist euer Ziel! Waltet dort eures grausigen Amtes! Vergeßt jedoch nicht, mir ein Opfer zu bringen! Ein Opfer, wie es mir vor kurzem entrissen wurde!«
    Da war der Spuk verschwunden.
    Im Dunkeln der Tiefe gab es keine Tageslicht-Vampire mehr, die jetzt im Schutz des Nebels den kleinen Ort angriffen.
    Und noch einmal wandte der Dämon seine Macht an, als er nun sah, wo sich der verfluchte Druide befand.
    Ein Blitz schmetterte durch die Finsternis, und die Magie des Dämons rief eine Zeitverschiebung hervor, holte die Bestien der Urzeit in die Gegenwart!
    ***
    Balwyn hatte sein letztes Cwrw getrunken und Dafyds Schenke verlassen, um zu seiner Cytha heimwärts zu wanken, die ihm bestimmt wieder jede Menge Vorwürfe machen würde.
    Die Dämmerung hatte noch lange nicht eingesetzt, aber das hinderte Balwyn nicht daran, wieder mal so richtig sturzbesoffen zu sein.
    Den Nebel, der die Straße entlangkroch, hielt er für ein Produkt seines niedrigen Blutgehalts im Alkoholkreislauf, und auf Schreien und Rufen reagierte er schon lange nicht mehr, seit aus seinem Engel Cytha ein unansehnliches Faß auf Beinen geworden war.
    Ruhigen Gemütes schritt er in den Nebel hinein.
    Lautlos tauchten zwei Gestalten vor ihm auf, die undeutlich schienen und synchrone Bewegungen durchführten.
    Wie , bei Mithor, machen die das, fragte sich Balwyn, als beide den rechten Arm auf ihn zurasen ließen und ihn an der Kehle erwischten. Beide hielten seinen Hals erfaßt, doch spürte er nur eine Pfand.
    »Das ist aber auch nicht die feine cymrische Art!« spektakelte Balwyn, während der Druck um seine Kehle fester wurde, und dann konnte er nicht mehr spektakeln, weil ihm die Luft dazu fehlte.
    Da wurde er nüchtern.
    Es nützte ihm jedoch auch nichts mehr.
    Spitz und scharf waren die Zähne, die sich in seinen Hals gruben.
    Vampire! gellte es in ihm, und zugleich sagte ihm sein Verstand, daß das unmöglich war. Draußen war doch noch heller Tag, aber woher kam der Nebel und mit diesem der Vampir, den er jetzt nicht mehr doppelt sah?
    Um Hilfe wollte er schreien und brachte doch nur ein Gurgeln hervor.
    Das Schlürfen und Schmatzen dicht unter seinem Ohr drohte ihm den Verstand zu rauben.
    Balwyn dachte an seine Cytha, stellte sich vor, daß sie es war, die ihm das Leben aussaugte.
    Und diese Vorstellung gab ihm die Kraft, mit beiden Fäusten zuzupacken und den Vampir von seinem Hals zu reißen.
    Er schrie auf, weil sich die Zähne des schwarzen Ungeheuers nicht sofort aus seiner Kehle lösten und die Wunde weiter aufgerissen wurde.
    Ein wütendes Kreischen drang aus dem blutigen Maul des Tageslicht-Vampirs. Dem setzte Balwyn seine beiden Fäuste zugleich ins Gesicht, dann in die Magengrube. Fäuste, von denen behauptet wurde, sie könnten mit einem Schlag eine Eiche entwurzeln.
    Der Vampir knickte in der Körpermitte ein und gab dem blutströmenden Balwyn die Chance, einen Sprung zur Seite zu tänzeln und einen jungen Baum zu erreichen. Mit einer, ungeheuer geschickten Bewegung brach er zwei Äste ab, fetzte die Zweige davon und hielt sie dem wieder angreifenden Vampir als Kreuz entgegen.
    Über Kreuz gehaltene oder gebundene Holzstäbe schmerzen dem Vampire, hatte Gryf einmal behauptet und den staunenden Cymry anhand eines von ihm aufgestöberten Unholds bewiesen, wie wirksam diese Methode war.
    Damals hatte es sich um einen normalen Vampir gehandelt, aber half das Kreuz auch gegen diese Ungeheuer, dennen nicht mal Tageslicht etwas anhaben konnte?
    Verbissen hielt er die Äste dem Vampir entgegen und fragte sich im stillen, warum ausgerechnet über Kreuz gehaltene Hölzer eine so vernichtende Wirkung auf diese Kreaturen hatten.
    Der Vampir heulte auf, stoppte und wirbelte um seine Achse.
    Sein Schreien wurde zu einem Winseln, als Balwyn sich des zweiten gryfschen Lehrsatzes entsann, das Kreuz blitzschnell auflöste und eines der Hölzer dem gestürzten Vampir in die Brust rammte, der nicht mehr schnell genug hatte reagieren können.
    Er traf direkt das Herz, und zugleich löste sich der Vampir mit

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