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0553 - Geisterstunde

0553 - Geisterstunde

Titel: 0553 - Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mein dunkles väterliches Erbe zu akzeptieren und mich der Schwarzen Familie zuzuwenden, könnte sie bei Asmodis Pluspunkte gewinnen oder sich gleich bei Lucifuge Rofocale oder LUZIFER einschleimen.«
    »Aber den Gefallen hast du ihr nicht getan«, stellte Zamorra fest. »Was hat eigentlich Asmodis dazu gesagt, daß Stygia seinen Sohn unters Fallbeil legt?«
    »Er weiß es bis heute nicht«, erwiderte Tcndyke. »Ich denke, es bringt jetzt auch nichts mehr, es ihm zu sagen. Er hat jetzt andere Sorgen, als sich um mich zu kümmern. Ihm geht es doch nur noch um seinen Enkel, um unseren Sohn Julian. Den will er jetzt auf seine Seite bringen.« Er zog Uschi Peters noch enger an sich heran und küßte sie abermals.
    »Auch da hat Stygia ihm schon vorzugreifen versucht«, sagte Nicole.
    »Ach, ja?« hakte Tendyke stirnrunzelnd nach. »Wann? Wo? Woher weißt du das?«
    »Sie war die Frau, die ihn zum Mann machte«, erwiderte Nicole. »Kurz bevor er sich zum Fürsten der Finsternis aufschwang. Damals versuchte sie, ihn auf die Seite der Hölle zu ziehen - genauer gesagt, auf ihre Seite. Zumindest das hat aber nicht funktioniert, er ließ sich nicht zu ihrer Marionette machen. Ich weiß es von Angelique Cascal, er hat es ihr mal erzählt, als er noch mit ihr zusammen war.«
    »Schön, daß die Eltern aus dritter oder vierter Hand erfahren, was ihr Sohn so alles angestellt hat«, sagte Tendyke sarkastisch. »Aber lassen wir das.«
    Er sah wieder den Fremden an.
    »Vielleicht«, fuhr er etwas gelassener fort, »hat auch unser mitternächtlicher Überraschungs-Gast eine Geschichte für uns auf Lager? Wie wär's, mein Freund?«
    Diesmal erwiderte der Fremde seinen Blick und sah dann in die Runde, erkannte im Schein des Lagerfeuers die interessierten Gesichter.
    »Na schön, wenn Sie meinen…«
    Und er erzählte die Geschichte vom…
     
    Nebel-Erwachen
    Als ich erwache, muß eine Menge Zeit verstrichen sein. Es ist inzwischen dunkel geworden. Ich sehe die Sterne über mir funkeln. Nebel kriecht über die Felder heran. Trotzdem friere ich nicht, obgleich ich nur eine dünne Jacke trage. Darüber wundere ich mich ein wenig.
    Ich erinnere mich an den Unfall. Der Kerl hat die Kurve geschnitten, und ich machte einen unfreiwilligen Ausritt den Abhang hinunter. Der Porsche überschlug sich bei hundertfünfzig Sachen. Das Krachen und Klirren klingt mir noch in den Ohren.
    Ich muß hinausgeschleudert worden sein, vielleicht ist der Sicherheitsgurt gerissen. So etwas soll Vorkommen.
    Ich spüre keine Schmerzen. Ich spüre überhaupt nichts. Etwas scheint mein Nervensystem zu lähmen.
    Aber ich kann mich bewegen. Also ist es nicht allzu schlimm. Wichtig ist, daß ich noch lebe. Dem Kerl, der den Unfall eigentlich verursacht hat, wird natürlich niemand habhaft werden. Ich habe seine Fahrzeugnummer nicht erkannt, weiß nicht einmal mehr, welche Farbe sein Wagen hatte.
    Pech. Schmerzensgeld und Schadenersatz ade.
    Ich schaue mich nach meinem demolierten Porsche um. Der Wagen… ist weg!
    Ich sehe die Spuren. Man hat ihn gefunden und abtransportiert.
    Zorn schießt in mir hoch. Nur um den Wagen haben sich die Burschen gekümmert! Mich haben sie einfach auf dem Acker liegengelassen! Lumpenpack! Es ist einfach nicht zu fassen.
    Ich arbeite mich die Böschung hinauf, gehe zu Fuß am Straßenrand entlang zurück nach Hause. Ein paarmal kommen Autos an mir vorbei. Keiner halt an, als ich den Daumen hochrecke. Einer scheint mich sogar niederfahren zu wollen, so dicht rast er an mir vorbei. Ich kann gerade noch zur Seite springen.
    Schweinehund.
    Schließlich, nach gut einer Stunde, erreiche ich mein Haus am Dorfrand. Ich sehe einen Polizei wagen vor der Tür stehen. Ein Beamter sitzt auf dem Beifahrersitz, er schenkt mir keinen Blick. Ich schließe die Haustür auf, trete ein und höre Colette verzweifelt schluchzen.
    Was, zum Teufel, ist passiert?
    Leise betrete ich das Wohnzimmer. Der andere Polizist steht da und dreht nervös seine Dienstmütze in den Händen.
    Er spricht zu Colette.
    »Es war leider nichts mehr zu machen«, sagt er gerade. »Nun weinen Sie doch nicht so, das Leben geht weiter. Sie sind noch jung, sie werden darüber hinwegkommen. Kann ich irgend etwas für Sie tun? Möchten Sie, daß ich einen Arzt anrufe?«
    Wovon redet der Mann? Es war leider nichts mehr zu machen? Wieso?
    Und - redet er etwa von mir?
    Aber diese Lumpenhunde haben mich doch einfach liegengelassen! Haben nicht einmal nach mir gesucht!
    Ich möchte den Burschen

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