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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angst.«
    »Wovor?«
    »Es ist das Ungewisse oder die Ungewißheit, die mir diese Furcht einflößt.«
    Das war verständlich. Jane hatte unter ihrem Schicksal schwer zu leiden. Tagsüber mit einem zum Skelettschädel umfunktionierten Kopf herumzulaufen, und nur bei Anbruch der Dunkelheit verwandelte sie sich wieder zurück. Angeblich hatte ihr der Magus von Zypern eine Chance geben wollen, sie war auch zu ihm gefahren, doch die Enttäuschung war zu groß gewesen, als sich herausstellte, daß sie der Magus für seine Zwecke eingespannt hatte. »Ich kann es dir nachfühlen, Jane. Um sicherzugehen, werde ich an deiner Seite bleiben.«
    Sie lachte auf. »Wie lange denn?«
    »Bis wir das Rätsel der drei Gehängten gelöst haben. Was kann sie veranlaßt haben, sich gerade hier oben in diesem alten Haus aufzuhängen?«
    »Rechnest du mit Selbstmord?«
    »Vorerst.«
    »Nein, John. Ich habe das Gefühl, daß es Mord gewesen ist.« Jane flüsterte die Worte. »Brutaler Mord, hinter dem ein Motiv steckt, das wir herausfinden müssen.« Sie schaute sich um, als würde uns jemand heimlich beobachten. Dann senkte sie ihre Stimme noch stärker. »Dieses Haus, John, macht mir Angst. Hier lauerte das Unheil. Es hockte in den Wänden, dem Fußboden, in der Treppe, dem Dach…«
    »Woher willst du das wissen?«
    »So etwas spüre ich.«
    »Okay, ich will dir nicht widersprechen. Trotzdem sollten wir uns mit den Dingen auseinandersetzen, die naheliegend sind.« Ich deutete auf die verschlossene Dachbodentür. »Eben die drei Toten!«
    »Nicht einmal die Namen kennen wir.«
    »Stimmt. Aber das läßt sich möglicherweise herausfinden. Wir werden sie untersuchen. Vielleicht finden wir in den Taschen irgendwelche Hinweise auf ihre Identität.«
    Jane starrte mich aus großen Augen an. »Du… du willst da noch einmal rein?«
    »Ja.«
    »Gut«, sagte sie. »Dann werde ich solange hier warten.«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als ich in die Stille hineinsprach. »Du bist so anders, Jane. Nicht mehr so entschlossen wie sonst. Ich denke dabei nicht an früher, sondern…«
    »Stimmt, John, stimmt alles«, gab sie zurück. »Es hat sich auch etwas verändert.«
    »Was?«
    »Das kann ich dir schlecht erklären, aber…« Sie schaute sich um, obwohl es nichts zu sehen für sie gab. »Irgendwo habe ich das Gefühl, als würde gleich etwas passieren. Es liegt etwas in der Luft, John, glaub mir. Ich habe …«
    Da sie vor Schreck schwieg und die Tür anschaute, drehte auch ich den Kopf. »Ist es dort?«
    Jane nickte heftig. Sie spielte mit ihren Fingern, die Lippen bewegten sich, ohne daß Jane sprach. Auch ihre Augen zeigten sich verändert. Der Vergleich mit stumpf gewordenem Glas kam mir in den Sinn. Zögernd hob sie ihren rechten Arm und deutete mit dem Zeigefinger auf die verschlossene Tür. »Dahinter, John, dahinter passiert es…«
    »Was?«
    »Keine Ahnung. Schau nach!«
    Wenn Jane Collins derart drängte, mußte es seinen Grund haben.
    Nach zwei kleinen Schritten erreichte ich die Tür. Bevor ich richtig stand, hörte ich es.
    Ein leises Knacken – als würden Knochen brechen. Dann berührte etwas den Boden, das von oben herabrieselte.
    »Geh, John, geh!«
    Ich zögerte nicht länger und riß die Tür zur Leichenkammer auf!
    ***
    Zweimal in der Woche waren die drei Freundinnen zusammen.
    Montags, da gingen sie gemeinsam zu den »Weight Watchers«, nicht um abzunehmen – schlank genug waren sie –, sie wollten Ihr Gewicht halten. Und sie hatten Erfolg.
    Am Donnerstag war Kegeltag. Dieser Freizeitsport bereitete ihnen einen ungeheuren Spaß.
    Es war ein reiner Damen-Kegelklub, und sie hatten für ihn auch den richtigen Namen gefunden.
    »Die Schlabbermäuler«!
    Die Verballhornung eines normalen Begriffs, aber ein zutreffender Name. Was die drei oft in fünf Minuten redeten, das brachten andere in einer Stunde nicht über die Lippen.
    Am meisten redete Biggy Capper. Sie arbeitete als Verkäuferin in einem großen Schuhladen. Bei ihren Kolleginnen ging das Gerücht um, daß sie es mal geschafft hätte, einer Eskimofrau ein Paar hochhackige Sommersandaletten zu verkaufen.
    Biggy freute sich über diesen Vergleich. Überhaupt war sie eine Person, die gern lachte.
    Darin standen ihr Ann Peters und Rose Darker in nichts nach.
    Wenn die Frauen zusammen waren, hatten sie ihren Spaß. Altersmäßig lagen sie nicht allzuweit auseinander. Älter als dreißig war keine von ihnen.
    Und wieder war Donnerstag. Kegeln stand auf ihrem

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