0554 - Kidnapper im Weltraum
Terranern sofort übersetzt und entschlüsselt werden konnten.
Der Angriff sollte in genau zwei Stunden beginnen.
Während des Anflugs auf die Erde, so befahl Corkt voller Wut, sollte die terranische Abwehrflotte en passant vernichtet werden.
Julian Tifflor hob die Fäuste, als er die Meldung erhielt.
„Du wirst dich wundern, Corkt! Auch wenn wir nur mit halber Kraft kämpfen, so wirst du die Erde niemals erreichen, zumindest nicht als freies Individuum, und deine Flotte wird sich glücklich schätzen, dem Chaos entronnen zu sein. Es ist immer falsch, den Gegner zu unterschätzen ..."
Atlan meldete sich über Hyperfunk.
„Wie steht es, Julian? Wir haben die empfohlene Position gleich erreicht. Neuigkeiten?"
Tifflor unterrichtete ihn. Atlan bedankte sich.
„Gut, wir werden warten, bis der Angriff erfolgt. Hoffentlich gelingt es uns rechtzeitig, das Schiff Corkts zu identifizieren. Das ist unerläßlich."
„Ich werde Ihnen dabei behilflich sein, aber vielleicht gelingt es Gucky früh genug, Corkts Gedankenimpulse zu empfangen und ihn selbst zu orten. Das würde uns viel Arbeit ersparen."
„Wir werden es versuchen", versprach Atlan und unterbrach den Kontakt.
Die Zeit verging nur langsam, aber dann kam der Augenblick, in dem Corkts Schiff die feindliche Flotte erreichte. Deutlich wurde es auf den Bildschirmen sichtbar. Es war. wie erwartet, ebenfalls eine schwarze Walze, aber sie unterschied sich von den anderen durch einen roten Ring am Bug. Atlan bestätigte auf eine Anfrage Tifflors hin, daß er das Flaggschiff ebenfalls identifiziert habe. Gucky empfing die Gedankenimpulse Corkts klar und verständlich.
Er hatte den Beginn des Anflugs auf die Erde bereits angeordnet.
Tifflor stand mit seinem Schiff ein wenig im Hintergrund, als er den Angriff der zwanzig Schlachtkreuzer auf die vier Walzenraumer befahl. Das fünfte hatte sich in den Pulk zurückgezogen, so daß jetzt fünf terranische Schiffe gegen einen Walzenraumer standen.
Die Kristallkuppeln wurden ausgefahren, Tifflor ließ sofort die Paratronschirme der Schlachtkreuzer einschalten.
Die Hypnostrahlung prallte vorerst wirkungslos daran ab, und noch ehe sie wirksam werden konnte, erfolgte der Überfall der Terraner.
Corkts Flotte hatte die Bahn des Planeten Uranus erreicht und stürzte sich in freier Jagd auf die Schiffe, die es wagen wollten, den Vormarsch der Invasoren aufzuhalten. In diesem Augenblick griffen die zwanzig Kreuzer die vier Walzenraumer an.
Tifflor hatte dafür gesorgt, daß nur die Desintegratoren, Hyperschallstrahler und ferngelenkte Raumtorpedos eingesetzt wurden, aber selbst diese relativ primitiven Waffen genügten in dieser Überzahl, den Schutzschirm der Walzen zu durchbrechen und die Schiffe schwer zu beschädigen. Bereits nach zehn Minuten gaben sie den Kampf auf und suchten, mehr oder minder angeschlagen, ihr Heil in der Flucht. Tifflor befahl den Kommandanten der zwanzig Schlachtkreuzer, dem Rest der Flotte zu Hilfe zu eilen. Die Terraner konnten sich im Schutz ihrer Paratronschirme sicher fühlen, solange sie nicht mit Hypnostrahlen angegriffen wurden. Sie beschränkten sich darauf, mit ihren Desintegratoren die Schiffe des Gegners zu verwirren, ohne ihm nennenswerte Verluste zuzufügen.
Immerhin erreichten sie eines: Der Angriff auf die Erde wurde gestoppt.
Und mehr war vorerst nicht geplant.
Inzwischen konnte Atlan handeln ...
Corkts Schiff hielt sich noch immer im Hintergrund, allein und ohne Begleitschutz. Die Entfernung zum Schauplatz des gewaltigen Scheingefechts betrug etwa zehn Lichtminuten.
Aufgefangene Funkmeldungen ergaben, daß der Götze über den unerwarteten Widerstand des von ihm ausgesuchten „Hilfsvolkes" mehr als nur ärgerlich war. Seine anfängliche Wut hatte sich in blinden Haß verwandelt. Zwar durfte er die Rebellen nicht vernichten, aber es war seine Absicht, ihnen eine empfindliche Lektion zu erteilen.
Atlans Gesicht zeigte eine selten bei ihm zu beobachtende Strenge, als er den beiden Jägerpiloten den Einsatzbefehl gab.
Die Korvette war mit einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit dem Walzenraumer mit dem roten Ring entgegengeflogen, ohne den Paratronschirm einzuschalten. Nun stoppte sie die Fahrt und bog auf einen anderen Kurs ab. Gleichzeitig verließen die beiden Jäger den Hangar.
Dicht nebeneinander rasten sie mit der erlaubten Höchstbeschleunigung auf die Riesen zu. Es sah aus, als wollten zwei Moskitos einen Elefanten angreifen.
Atlan verfolgte das Geschehen auf dem
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