Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0554 - Kidnapper im Weltraum

Titel: 0554 - Kidnapper im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Flaggschiff wie diesem mehr als zehn verschiedene Lebensformen Dienst taten. So waren es nicht die schlangenköpfigen Lacoons oder die zeitverzögernden Skurrils, die Gucky und Ras zuerst begegneten. Auch nicht die hochintelligenten Purpurnen, die meist in der Kommandozentrale eingesetzt wurden. Es waren Lebewesen, wie sie die beiden Mutanten noch niemals zuvor gesehen hatten und deren Eigenschaften ihnen daher auch unbekannt sein mußten.
    Ras und Gucky huschten geschwind in eine Nische, als sie Schleifgeräusche hörten. Zwar trugen sie ihren Kampfanzug und hatten den Deflektorschirm eingeschaltet, aber das war noch immer keine Garantie dafür, daß sie unentdeckt blieben.
    Sie wußten beide aus Erfahrung, daß die Intelligenzen des Schwarms Ortergeräte besaßen, mit denen auch die geringfügige Ener-gieabstrahlung der Aggregate des Kampfanzuges festgestellt und geortet werden konnte.
    Sie mußten dieses Risiko eingehen.
    Das Wesen hätte als menschenähnlich bezeichnet werden können, wenn es Beine besessen hätte. Aber es hatte keine Beine, sondern bewegte sich auf zwei mit Kunststoff verstärkten Rollen sehr geschickt und schnell durch den Korridor. Gucky empfing augenblicklich seine Gedankenimpulse und stellte fest, daß er unterwegs war, um gewisse Vorräte zu holen. Für wen diese Vorräte bestimmt waren, blieb unerfindlich, weil der Rollenmensch nicht daran dachte.
    Gucky nahm sofort telepathisch Verbindung zu Fellmer Lloyd auf und unterrichtete so Atlan. Der Kontakt mit Ribald Corello klappte ebenfalls vorzüglich, wie sich Gucky gleichzeitig überzeugen konnte.
    Das Wesen rollte vorbei, wobei sich Ras vergeblich bemühte, festzustellen, wie sich ein organisch festgewachsener Körperteil so reibungslos drehen konnte. Über den Sprechfunk sagte er zu dem Mausbiber: „So was habe ich noch nie gesehen, Gucky!"
    „Wir werden noch mehr zu sehen bekommen", prophezeite Gucky.
    Sie warteten, bis der Rollenmensch vorbei war, dann wagten sie sich aus ihrem Versteck hervor. Sie verzichteten diesmal auf eine Teleportation und gingen zu Fuß weiter. Ihren Berechnungen nach hielten sie sich etwa fünfhundert Meter vom Heck entfernt auf und näherten sich somit allmählich der Kommandozentrale, die in der Buggegend zu suchen sein mußte. Die Konstruktion der Walzenraumer war alles andere als einheitlich.
    Der Gang mündete in einen breiteren Längskorridor, und die beiden Mutanten nahmen die Richtung zum Bug.
    Drei Roboter, kugelförmig und Gucky bereits bekannt, kamen ihnen entgegen. Diesmal versteckten sie sich nicht, sondern stellten sich nur nebeneinander an die Wand, um die künstlichen Helfer der Götzen vorbeizulassen. Damit testeten sie gleichzeitig, ob Ortergeräte ihre Gegenwart registrierten.
    Nichts geschah.
    Die drei Roboter rollten lautlos vorbei, ignorierten ihre unsichtbaren Gegner und verschwanden um eine Ecke.
    „Na also!" stellte Gucky erleichtert fest. „Mit ihrer Aufmerksamkeit scheint es auch nicht weit her zu sein."
    „Wir haben Corkt noch nicht gefunden", erinnerte ihn Ras.
    „Lieber Himmel, wir halten uns ja auch nicht in einem Ruderboot auf", konterte Gucky. „Vielleicht haben die anderen mehr Glück."
    „Bis jetzt aber nicht", stellte Ras fest, dessen Funkempfänger beharrlich schwieg und keine Erfolgsmeldung verkündete.
    Mehrmals noch ließen sie Besatzungsmitglieder der Walze vorbei, ohne geortet zu werden, und immer mehr näherten sie sich der Kommandozentrale, wie Gucky mit Hilfe der aufgefangenen Gedankenimpulse feststellte. Das ganze Leben in dem Riesenschiff schien sich nur in der Bugregion abzuspielen.
    Plötzlich blieb Gucky stehen. Er hielt Ras am Ärmel fest, und zwar so abrupt, daß der Afroterraner fast gestrauchelt wäre.
    „Bist du verrückt geworden? Da kommt doch niemand!"
    „Pst!" machte Gucky. „Ich habe ihn!"
    Ras begriff sofort, was der Mausbiber meinte. Ständig sicherte er nach beiden Seiten, aber es war niemand in Sicht.
    Gucky hingegen hielt die Augen geschlossen und verließ sich voll und ganz auf Ras. Er konzentrierte sich auf die äußerst schwachen Gedankenimpulse, die nur von dem Kommandanten dieses Schiffes stammen konnten. Sie unterschieden sich wesentlich von allen anderen Gedanken, die er bisher empfangen hatte.
    Er hatte Corkt endlich entdeckt!
    Der Major und seine Leute verteilten sich, um gleichzeitig einen größeren Sektor durchsuchen zu können. Durch Funk standen sie miteinander ständig in Verbindung. Die Impulsstrahler waren auf

Weitere Kostenlose Bücher